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Screenshot aus dem Computerspiel "Fall of Porcupine"

Critical Rabbit / Assemble Entertainment

Game

In „Fall of Porcupine“ spielen wir einen Arzt in einer Kleinstadt

Es sieht aus wie ein leichtfüßiges Abenteuerspiel mit freundlichen vermenschlichten Tieren. Doch schon bald entpuppt sich die interaktive Geschichte „Fall of Porcupine“ als unverfälschte Darstellung schwieriger Arbeitssituationen und einem überlasteten Gesundheitssystem.

Von Robert Glashüttner

Streiks von Pflegekräften und medizinischem Personal, fehlende niedergelassene Kassenärzt*innen, überlastete Krankenhäuser, und so weiter. Im Bereich der Pflege und Gesundheitsversorgung läuft derzeit einiges äußerst unrund. Es ist eines der gesellschaftlich virulentesten Themenfelder, wo in den letzten Monaten und Jahren vieles aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Wie der Alltag im Gesundheitsbereich so aussieht und warum Spannungen und Überforderung am Arbeitsplatz entstehen, dazu gewährt das neue Game „Fall of Porcupine“ einen kleinen Einblick. Das vom kompakten jungen Kölner Games-Team Critical Rabbit entwickelte Spiel lässt uns in die Rolle einer anthropomorphen Assistenzarzt-Taube schlüpfen, die kurz nach dem abgeschlossenen Medizinstudium in der namensgebenden Kleinstadt ihren Dienst im lokalen Spital antritt.

„Fall of Porcupine“, entwickelt von Critical Rabbit, ist im Vertrieb von Assemble Entertainment für Windows, Switch, Playstation und Xbox erschienen.

„Fall of Porcupine“ ist ein erzählerisches Abenteuerspiel, wo man das Leben des jungen Doktors Finley Tag für Tag selbst erfährt. Viel Freizeit bleibt ihm nicht, denn die meiste Zeit über verbringt er seine Stunden in der Inneren Medizin und kümmert sich dort um die Patient*innen. Sie wollen mit den richtigen Medikamenten versorgt werden und wollen möglichst präzise Diagnosen gestellt bekommen. Wir müssen darüber hinaus Puls messen, Blut abnehmen, Verbände wechseln, und so weiter. All diese Aufgaben werden in Form kleiner Geschicklichkeitsaufgaben und Rätsel in Szene gesetzt. Je besser wir diese lösen, desto weniger verärgert ist anschließend unsere strenge Vorgesetzte.

Screenshot aus dem Computerspiel "Fall of Porcupine"

Critical Rabbit / Assemble Entertainment

Work-Life-Balance aus dem Ruder

Interaktive Erzählungen wie „Fall of Porcupine“ sind derzeit in der Gameskultur sehr beliebt. Es geht in ihnen weniger um taktile Herausforderungen, sondern mehr um Story, Charaktere und oft auch um ein mitunter bedrückendes Setting. Sicher, hier sieht erstmal alles bunt und süß aus, aber die oft ernüchternde, teilweise auch frustrierende Realität holt uns in diesem Game schnell ein. Es bleibt uns als Finley kaum Zeit, Freundschaften zu schließen oder einem Hobby nachzugehen, und fürs Abhängen in der lokalen Bar sind wir nach Dienstschluss auch meistens zu müde.

Das Game balanciert das neugierige Erforschen einer Kleinstadt und ihren Bewohner*innen mit der Melancholie eines belastenden Berufsalltags. „Fall of Porcupine“ lässt sich dabei Zeit: Das marschieren durch Krankenhaus und Kleinstadt läuft gemächlich ab, ebenso wie die Dialoge mit den Figuren. Das macht das Game mitunter etwas träge, passt aber andererseits auch zum Themenumfeld. Wem Wholesome Games mitunter zu kitschig sind und wer sich gerne auch auf emotional ambivalente Geschichten einlässt, die und der wird gerne rund zehn Spielstunden nach Porcupine umziehen wollen.

Screenshot aus dem Computerspiel "Fall of Porcupine"

Critical Rabbit / Assemble Entertainment

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