Auf ins Frameout-Sommerkino!

Exzellent kuratiertes Sommerkino bei freiem Eintritt gibt es beim Frameout im Museumsquartier in Wien. Eine Einladung zum Schauen über filmische Tellerränder - und FM4 präsentiert „Die Vermieterin“ und „This is where the magic happens - the agitainment of Total Refusal“.

Von Pia Reiser

Auf das frameout ist wie immer Verlass. Jeden Sommer kriegt man im Sommerkino im Museumsquartier in Wien ein wirklich spitze kuratiertes Programm serviert, das Neues, Überraschendes und Über-Tellerränder-Hinausgehendes zeigt - und das Ganze ist dieses Jahr auch noch mit dem roten Faden „Resilienz“ zusammenknotet.

Unbedingte Empfehlung hier gleich mal für „How to blow up a pipeline“, ein exzellenter Film, der die Geschichte einer Gruppe von Umweltaktivist*innen - was die genau vorhaben: siehe Filmtitel - in einen Thriller packt. Die Vorschusslorbeeren für diesen diesen Film sind schon aus den zahlreichen Reviews über meinen Laptop-Bilschirm gewuchert.

Das Frameout hat nicht nur ein speziell gutes Händchen dafür, Österreich-Premieren zu versammeln, sondern auch selten Gezeigtes im Programm zu platzieren. Wer immer schonmal wissen wollte, wie Tom Hiddleston mit Löckchen ausschaut oder fast noch wichtiger: einen Film von der großartigen Joanna Hogg („The Souvenir“) sehen wollte, der kann sich den 11. August mal im Kalender rot einklingeln, da läuft Hoggs „Unrelated“.

Und weil wir jetzt schon den Einkringelstift in der Hand haben: Am 21. Juli läuft Sebastian Brauneis’ „Die Vermieterin“ und wers da nicht hinschafft, sollte schon eine wirklich gute Ausrede haben. Steigende Mieten, durchtriebene Vermieterinnen und soziale Ungerechtigkeit sind das Gerüst für die irgendendwie gleichzeitig euphorisch und melancholische Geschichte um Johanna (Marlene Hauser), die auf der Suche nach einer leistbaren Wohnung auf eine durchtriebene Vermieterin trifft. Ein sagenhaft gut aussehender Film mit einem laut pochendem Herz und frei nach den Beginnern: einem Tanzbein und einem Arschtreter. FM4 freut sich sehr, euch „Die Vermieterin“ am 21. Juli zu präsentieren.

Wenn man sich den Filmen des superen Kollektivs Total Refusal nähert, klingt es in Beschreibungstexten immer ein bisschen verkopft, davon sollte man sich auf keinen Fall abhalten lassen. Hier werden Games auf Ideologien, Kapitalismus und politische Hintergründe abgeklopft und beständig werden - durchaus auch spielerisch (sic!) - Games-Konventionen hinterfragt und sabotiert. Am 2. September widmet das Frameout Total Refusal einen Kurzfilmabend, auch das wird präsentiert von FM4.