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jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Anna Mabo

Ingo Pertram

fm4 soundpark weekly

Neues von Anna Mabo, CULK, Bipolar Feminin u.v.m.

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass wir hier noch nicht waren: Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Es war gar nicht so kalt, vielleicht aber haben auch nur die Fotos vom Event das Herz aufgewärmt: Am vergangenen Wochenende hat in Kärnten, auf der Petzen, zwischen Wald, Wiese und sehr vielen Bäumen das Fuzzstock Festival stattgefunden, sehr gute homegrown Musikmenschen wie CULK, Bipolar Feminin und Der Nino aus Wien sind dort aufgetreten.

„Ich weiß schon viel mehr als dass ich wüsst’“ ist ein Satz zum Wochenende, mehr wissen über die Superkraft von Livemusik und das gemeinsame Hinaufpilgern in die Höhe, mehr wissen über die Dinge, die am meisten Spaß machen im Leben (Bieranstich!) und mehr wissen über die Lieblingsband von morgen.

Eine Lieblingsband von übermorgen heißt kin dread und Luftanhalten ist angebracht. Anthea, Farce und Sakura kennen sich schon lang und gut, vor auch schon längerer Zeit - drei Jahren - haben sie beschlossen, jetzt gemeinsam Musik zu machen.

kin dread ist die Band, die ihr im Plattenregal zwischen Caroline Polachek und boygenius einordnen könnt, ihr könnt ihnen aber auch gleich ein Podest bauen und jeden Abend kurz ein Stoßgebet hinauf oder wohin auch immer schicken, dass es das jetzt so gibt. Ein Lebenslied, das ist „fuck it up (in a minute)“:

Noch mehr neue Musik(videos) der Woche:

Anna Mabo - „Pyrenäentourist“

„Hallo“ sagt Anna Mabo, und dann bald mal „Danke, gut“. Sie hat’s mit alten Worten, die sie neu denkt, sie kann’s eben einfach. Vergangenen Freitag hat Anna Mabo ihr neues Album veröffentlicht, ein Bandalbum und ein Gemeinschaftsalbum und eines, das nachdenkt, wie das so ist, mit den komplizierten und manchmal sogar ganz unkomplizierten zwischenmenschlichen Dingen. „Ich hab’ in letzter Zeit keine Angst vor dem Tod mehr“, singt Anna in ihrer aktuellen Videosingle „Pyrenäentourist“, und dabei ist es ihre ganz eigene Meisterschaft, arge Sachen neben leichte zu stellen. Kopf einpacken, wenn man in den Urlaub fährt, oder ihn auch einfach mal daheim lassen, das ist Nachdenkmusik, und die ist die beste.

Resi Reiner - „Bar Royal“

Lieder in einer halben Stunde schreiben, das kann Resi Reiner. Ein sehr gutes, erstes Album rausbringen, das kann sie auch. Die Single „Bar Royal“ ist drauf auf „Weißt du was ich mein?!“, das Frage- und das Rufzeichen kitzeln, hier will jemand mehr wissen, machen, glauben. Resi Reiner ist eine „schlechte Erklärerin“, wie sie selbst sagt, sie ist aber dafür eine umso bessere Popschreiberin. Gedanken zum Album gibt’s nicht erst seit gestern, aber seit da auch in Schriftform.

CULK - „Flutlicht“

Da sind sie endlich wieder. Nachdem Sophie Löw als Sophia Blenda letzter Jahr mit „Die neue Heiterkeit“ ihr Solo- und ein österreichisches Album des Jahres veröffentlicht hat, war sie mit ihrer Nummer-1-Gruppe CULK im Studio (und natürlich mit Wolfgang Möstl) und hat da ebenso ein neues Album fertiggestellt. Es wird also schon nochmal ein Autum of CULK, und „Flutlicht“ ist der erste Reinhörblick. „Du und ich inmitten von Krisen und Chaos“, das Licht scheint hell, aber eben nicht in alle Ecken, und genau da sind CULK zuhause. Was nicht immer hilft, aber immer zählt, ist das, was zwischen zwei Menschen passiert. Festhalten, immer, alles.

Bipolar Feminin - „Herr Arne“

Jemand hatte mal Geburtstag, dieser Jemand heißt Arne Zank und spielt in der gar nicht so unbekannten Band Tocotronic. Und an seinem Geburtstag findet er in der Instagram-Inbox seiner eine - natürlich - Geburtstagsnachricht, aber nicht irgendeine: Die sehr gute Gruppe Bipolar Feminin hat Arne Zank auf ihrem Debütalbum ein Lied gewidmet, sie nennen es salopp „Herr Arne“, es hat ihm gefallen. Da ist Hamburg drinnen und süße Zerstörungswut, da ist viel Bewunderung drin und all das, was man an seinen Vorbildern so sehr mag. Vorschlag: gemeinsame Tour.

Buntspecht - „Schlauer Fisch“

„Es wurd’ schon oft gesagt und noch viel öfter vergessen“: Buntspecht haben ein Wasser- und Sommerlied geschrieben, sanfte Zeilen über Wellen und Gerufenwerden und Zugfahren und lange Schaffnergespräche. Das klingt sicher gut, wenn man davor (schon wieder!) den Nino aus Wien mit „Unter Fischen“ gehört hat.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Geburtstag ist das Beste, ein Album am eigenen Geburtstag zu veröffentlichen, wohl ziemlich sicher das Allerbeste. katya. hat das gemacht.
  • Knackende Gitarren, ja: Venice Blue mit „Donna“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Sich in einer Booth einschließen und das Fish Eye auspacken: Farewell Dear Ghost und ihr Spaß beim Dreh zur Videosingle „Get Out“.
  • Songs, die mit den Worten „Fürchterlich, voll“ anfangen, sind meistens in Ordnung, Monobrother hat seines „Kreisverkehr“ genannt.
  • LUST“: Kevin Cool x Supergerne und lange Liebestaumelspaziergänge.
  • Am Donnerstagabend war im FM4 Soundpark neben kin dread (mit Debütsingle!) auch Resi Reiner (mit Debütalbum!) zu Gast, außerdem gab’s neue Lieder von Buntspecht, Velar Prana oder Lisa Pac zu hören.
  • In der FM4 Soundparknacht hat euch Clemens Fantur eine gute Spätsommerplaylist mit Musik von unter anderem Edwin, Endless Wellness oder rossvanboss zusammengestellt.

Aktuell: