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Screenshot aus dem Computerspiel "It's A Wrap!"

Chanko Studios / AMC Games

Game

Bei „It’s A Wrap!“ trifft Set-Design auf Stuntman-Action

Die witzige Mischung aus dem Timen diverser Spezialeffekte und dem mutigen Lauf durch die Kulissen mit einem Stuntman ist ein Games-Kuriosum. Perfekt ist dieses unkonventionelle Spiel nicht geworden, aber „It’s A Wrap!“ ist dennoch eine der innovativsten Neuerscheinungen dieses Jahres.

Von Robert Glashüttner

Drehtage beim Film können ziemlich stressig sein. Da braucht es erst mal die richtige Location, gutes Set-Design, passende Kostüme, natürlich Schauspieler:innen, das ganze Team dahinter, und klappen soll dann natürlich auch noch alles, denn Zeit ist Geld.

Aus dem Leben am Filmset ein Computerspiel zu machen wirkt auf den ersten Blick ein wenig sonderbar und auch nicht vordergründig unterhaltsam. Challenge accepted!, hat sich ein Games-Studio aus Lyon in Frankreich aber bei dieser Herausforderung gedacht und das Spiel „It’s A Wrap!“ entwickelt. Darin steuert man das Timing diverser Spezialeffekte und läuft dann mit einem Stuntman durch die jeweilige - hoffentlich richtig konfigurierte - Kulisse.

Johnny, der den Kopf hinhält

Johnny Rush hat es nicht leicht. Er ist ein etwas in die Jahre gekommener Stuntman, der seiner Meinung nach nicht genug wertgeschätzt wird für die Opfer, die er bringt. Und die sind tatsächlich gar nicht so ohne, denn er plumpst immer wieder mal in Lava, stürzt Klippen hinab oder wird vom Helikopter geschossen. Das ist zwar alles nie tödlich, weil Filmset, aber bestimmt mit Schmerzen verbunden - auch wenn man es sich nur vorstellt.

Screenshot aus dem Computerspiel "It's A Wrap!"

Chanko Studios / AMC Games

„It’s A Wrap!“, entwickelt von Chanko Studios, ist im Vertrieb von AMC Games für Windows erschienen.

Bevor wir aber mit Johnny durch ein crazy Filmset von einem Indiana Jones- oder Blade Runner-artigen Film laufen, passen wir erst mal das Timing unserer Set-Pieces an. Sprich, wir stellen mit eigenen Slidern ein, wann zum Beispiel eine Brücke einstürzt, ein Panzer losfährt oder eine Plattform sich senkt oder hebt. Erst dann, wenn zeitlich alles richtig abgestimmt ist, hat Johnny überhaupt die Möglichkeit, heil durch die jeweilige Szene zu kommen.

Trial and Error als oberste Prämisse

„It’s A Wrap!“ ist eine unkonventionelle Mischung aus Puzzle- und Actiongame. Schon nach wenigen Levels wird das Spiel allerdings ziemlich herausfordernd. Das liegt daran, dass man oft nie so recht weiß, ob man ein Level deshalb nicht schafft, weil die Elemente falsch getimt sind, oder weil man Johnny zu tollpatschig steuert. Viel Trial and Error ist deshalb wichtig, sich also Schritt für Schritt den Lösungsweg aneignen (und den armen Johnny ein bisschen leiden lassen). Die meisten Lösungen benötigen übrigens oft kleine Details, die man anfangs noch nicht am Schirm hat.

Screenshot aus dem Computerspiel "It's A Wrap!"

Chanko Studios / AMC Games

Dieser kuriose Hybrid aus Filmset-Timing und Stuntman-Action kommt in einem witzigen Comic-Look daher und ist spielerisch innovativ. Leider klappt es mit dem Onboarding nicht so gut. Man wird am Anfang nicht gut abgeholt, weil man das Rätsellösen einerseits und die Action-Passagen andererseits nie separat gut lernt und sich so in Ruhe ihre Prinzipien einprägen könnte. Stattdessen muss man beides von Anfang an quasi in Tandem machen – und das kann auch frustrieren. Immerhin gibt es ein Hint-System, das einem notfalls aus der Patsche hilft. „It’s A Wrap!“ ist nicht nur für verspielte Filmfreund:innen einen Blick wert. Außerdem gibt es eine Demo, mit der man sich einen Ersteindruck verschaffen kann.

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