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Die Wiener Band Cousines like Shit

Clara Maria Fickl

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Das Debütalbum „Avant Trash“ ist perfekt für den Herbst

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass die Wiener Band Cousines like Shit zum ersten Mal auf FM4 gelaufen ist und mit „Over Night“ die Charts gestürmt hat. Nun ist ihr Debütalbum „Avant Trash“ erschienen.

Von Michaela Pichler

Für Cousines like Shit war der September bisher ein ziemlich aufregender Start in den Herbst: Eine Tour durch Österreich und Deutschland, Showcase-Festivals und endlich die eigene Platte in Händen halten: „Avant Trash“ ist das Resultat eines jahrelangen Songwritingprozesses. Geschrieben haben die beiden Cousinen Laura und Hannah Breitfuss ihre Songs irgendwo zwischen Wiener Alltag und Familienurlauben in Griechenland. Aufgenommen wurde das Ganze im Studio von Chris Janka in Wien und produziert wurde es auf der anderen Seite des Atlantiks. Von Madison Velding-Vandam - Musikmensch und Bandfreund - der ansonsten in New York mit Bands wie Bodega zusammenarbeitet. „Das Album ist weit gereist“, erzählen Cousines like Shit schmunzelnd im FM4-Interview.

Zwischen Barbiecore und Bowie-Liebe

Zwölf Songs gibt es auf „Avant Trash“ zu hören, Tracks über Tinder-Eskapaden, das Leben und Leiden mit Social Media, Lieder über die Liebe oder einfach über die meist diskutierteste Puppe der Welt: Dank ihrem Song „Barbie“ haben es Cousines like Shit diesen Sommer mit einem Konzert sogar in das Wiener Filmcasino geschafft. So klingt eine feministische Hommage an Barbara, die Frau hinter der Mainstream-Figur.

Barbie ist aber nicht die einzige popkulturelle Ikone, an der sich Cousines like Shit mit zweistimmigem Gesang und Lo-Fi-Gitarren abarbeiten. Da gibt es auch Lieder wie „Ziggy Ziggy“. Den Song haben die beiden Musikerinnen geschrieben, als David Bowie 2016 verstorben ist: „Da war irgendwie auf einmal das Gefühl, okay wow, da geht gerade eine Figur, die sehr wichtig war für die Musikindustrie und die Rockmusik. Und dieses Auftreten einer Persona geht verloren“, meint Sängerin und Gitarristin Laura Breitfuss. „Bowie war eben nicht nur eine konventionelle Figur, sondern er hat damals mit vielen Normen der Zeit gebrochen und das kann einfach sehr inspirierend sein. Wenn man merkt, es muss nicht immer der Weg sein, der gerade der Trendige ist, sondern man kann auch mal was anders machen. Und das ist vielleicht dann wichtig und cool.“

Albumcover zu "Avant Trash" von Cousines like Shit

Cousines like Shit

„Avant Trash“ von Cousines like Shit ist gerade via Seayou Records erschienen.

Im Herbst kann man die Band auch noch bei ein paar Live-Terminen sehen. Live treten die Cousinen mit den Musikerinnen Maria Weinberger am Bass und Anna Sophie Adelt an den Drums auf.

Atlantis, mon amour

„Avant Trash“ heißt nicht nur das Album, „Avant Trash“ nennt die Wiener Band auch ihren eigenen Sound. Ja nicht zu glatt darf es sein, um ins Mindset der Cousinen-Bande zu passen. Und einen spielerischen Zugang zu Texten soll dieses Genre haben. So entstehen manche Songs bei Cousines like Shit sogar mit der Smartphone-Autokorrektur als kreatives Schreibtool.

Ist diese Musik herbsttauglich? "Auf jeden Fall! Was ist der herbstlichste Song? Vielleicht „Mood Swings" oder? Das klingt wie die Blätter, die so runterfallen. Und manchmal ist man gut drauf, weil dann ist es ein sonniger Tag. Aber manchmal möchten man sich einfach nur daheim einwickeln.“

Sich der Kälte ergeben und sich daheim für immer verkriechen oder dann doch ab in den Süden, noch ein paar letzte Sonnentage einfangen? Als Herbstplatte spielt „Avant Trash“ viel mit unterschiedlichen Sehnsüchten. Sei es die popkulturelle Nostalgie oder das ganz rudimentäre Vermissen der Weltmeere zum Beispiel. Bestens eingefangen in der letzten Nummer am Album, mit dem mystischen Titel „Atlantis“. Darin geht es allerdings gar nicht um die versunkene Stadt. „Ich denke eher ans Meer - an den Atlantik. Weil sich der Song bewegt wie die Wellen und es langsam startet und irgendwann wie ein Sturm wirbelt“, erklärt Hannah Breitfuss. Das Meer ist ein Ort, an dem sich die beiden sicher fühlen.

Wer gerade nicht spontan ans Meer fahren kann, sollte sich diesen Song in aller Ruhe anhören; und vielleicht die kreischende Gitarre weit im Hintergrund wahrnehmen, irgendwo dort wo die Wellen brechen. Mit Cousines Like Shit im Ohr kann man dann zumindest von Sommertagen am Wasser träumen, das hilft auch gegen das herannahende, alles umschlingende Grau – versprochen.

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