FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Screenshot aus dem Computerspiel "Mosa Lina"

stuffed wombat

Das Game „Mosa Lina“ ist ein crazy Experimentierbaukasten

Das neue Indiespiel des jungen österreichischen Designtalents Joshua Hollendonner bietet Trial and Error in bester Form.

Von Robert Glashüttner

Experimente sind ein wichtiger Teil des wissenschaftlichen Arbeitens, und auch des Lebens an sich. Dinge lernen und sie ausprobieren, überprüfen, ob man etwas mag oder nicht, ob man für etwas mehr oder weniger geeignet ist: All diese vielen kleinen Versuche, Experimente und Erfahrungen machen einen früher oder später zu jener Person, die man ist bzw. sein möchte.

Experimentieren ist aber natürlich auch mit Einschränkungen verbunden: Gefährlich sollte es lieber nicht werden und andere Menschen dadurch beeinträchtigen ist auch schlecht. Es gibt aber Experimentierräume, in denen man sich um sowas fast keine Sorgen machen muss – zum Beispiel Computerspiele! Die können exzellente Trainings- und Experimentierumgebungen sein - sofern einem die Game-Designer:innen diese Freiheit lassen und und im besten Fall auch noch mit einer Umgebung konfrontieren, die uns ins Experiment schubst und uns dazu motiviert.

Einer, der das hervorragend macht, ist das steirische Design-Wunderkind Joshua Hollendonner aka stuffed wombat, dem selten die Ideen ausgehen und der immer wieder mit kuriosen, genialen Konzepten begeistert. Joshs neues Game ist seit ein paar Tagen in der Vollversion veröffentlicht. Es heißt „Mosa Lina“ und ist ein erstaunlicher, witziger und verblüffend vielseitiger Experimentierbaukasten.

Wie funktioniert das?

Eine Figur, eine Waffe. Klingt noch nicht besonders aufregend, oder? Was aber, wenn die Waffe keine gewöhnlichen Projektile schießt, sondern, sagen wir: Leitern, Frösche, Teleport-Steine und Gravitationswandler? „Mosa Lina“ besteht aus kleinen, bunten 2D-Levels im minimalistischen Wasserfarben-Look. Wir müssen mit unserer Figur an bestimmten Stellen im jeweiligen Level platzierte Früchte sammeln und dann zum Ausgang gehen, springen oder fliegen. Leider gibt’s einige Hindernisse und vor allem Abgründe. Eine falsche Bewegung, und wir sind raus.

Screenshot aus dem Computerspiel "Mosa Lina"

stuffed wombat

„Mosa Lina“ von stuffed wombat ist für Windows auf Steam erschienen, eine kostenfreie Frühversion für den Browser gibt’s auf Itch.

Aber wir haben pro Level auch drei zufällig zugewiesene Tools zu Verfügung, die wir an beliebiger Stelle aus unserer, äh, Dingekanone rausschießen können. Wie die sich dann verhalten und welchen Zweck sie haben – das finden wir nur durchs Experimentieren heraus. Manche Tools wie der Gravitationsumkehrer sind nach einer Verwendung aufgebraucht, andere wie die gewöhnliche Kiste haben mehrere „Schüsse“. Damit es immer abwechslungsreich bleibt, ist pro Level die Zusammensetzung der drei Tools anders, die übrigens aus einem Pool aus neun Tools ausgewählt werden, die wiederum aus einem größeren Pool aus 21 Tools ausgewählt werden.

Bälle, Bambussprossen, Sprungschwammerl, Kisten, Pfeile, Raketen, und so weiter. Ob und wie wir sie nutzen, bleibt uns überlassen. Manchmal ist ein Level mit den gerade verfügbaren Tools gar nicht zu schaffen, ein anders Mal ist es wieder recht leicht. Das Spiel ist ab und zu ein bisschen frustrierend und erfordert klassische Jump’n’Run-Skills. Dafür ist „Mosa Lina“ fast immer ziemlich witzig und unmittelbar. Punkte und Leistung sind hier völlig egal, wenn’s nicht klappt, probieren wir es gleich nochmal.

Screenshot aus dem Computerspiel "Mosa Lina"

stuffed wombat

„Mosa Lina“ ist ein kurioser Experimentierbaukasten mit Kettenreaktionsbonus, eine durchgedrehte Form von Physikunterricht, die Lehrer:innen wohl nicht offen feiern, aber heimlich spielen werden.

mehr Game:

Aktuell: