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Still aus "Thirsty Suitors"

Outerloop Games

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Thirsty Suitors: Ein Spiel zum Trennen

Wenn die wütenden Ex-Freund:innen deine Feinde sind und du nicht nur Martial-Art-Moves auspacken, sondern auch über deine Gefühle reden musst: „Thirsty Suitors“, ein romantisches Actionspiel für die nächsten zehn Stunden.

Von Gersin Livia Paya

Der Mittzwanzigerin Jala wird nach ihrer letzten Trennung klar, dass die Art und Weise, wie sie die meisten ihrer Partner:innen behandelt hat, von unverbindlich bis potenziell toxisch reicht.

„Thirsty Suitors“ des Spieleentwicklers Outerloop Games (Publisher: Annapurna Interactive) ist für Xbox, PlayStation, Switch und PC erschienen.

Die Amerikanerin mit südasiatischen Roots kehrt nach mehreren Jahren zurück in ihre Heimat Timber Hills, der kleinen Stadt, in der ihre Vergangenheit alles andere als ruht.

Jala will zurück - vor allem, um ein paar Situationen wiedergutzumachen. Was vielleicht leichter klingt, als es ist. Jala Jayaratne hat Timber Hills ohne ein Wort zu sagen verlassen, ihre Familie und Liebhaber:innen damit sehr verletzt - vor allem ihre Schwester Aruni, nach der man im Spiel lange Zeit suchen muss.

In der ersten Spielsequenz trifft Jala schon auf ihren Ex-Freund aus der Mittelstufe, der sie zum Kampf herausfordert, um sie zurückzugewinnen.

Was sehr bunt und cool auf einem Skateboard anfängt, wird ziemlich schnell zu einem Trennungssimulator, in dem man mit den eigenen Fehlern, auch mit toxischer Männlichkeit, Patriarchat und Matriarchat und einer Gratwanderung von Flirten bis hin zu echter Aggression konfrontiert wird, kurz gesagt: emotionales Chaos pur. Jala muss jede Person in ihrem Leben konfrontieren, jeden, dem sie in der Vergangenheit Unrecht getan hat.

Still aus "Thirsty Suitors"

Outerloop Games

Ziemlich schnell muss sich die Mittzwanzigerin gegen Ex-Freund:innen wehren. Doch dieser Kampf ist auch die Möglichkeit, ehrlich über Gefühle zu sprechen, und das ist der Knackpunkt des Spiels: Es kommen eine Menge interessanter Fragen auf, denen man in der Regel im eigenen Leben gerne mal aus dem Weg geht oder auf Social Media aus der Ferne beobachtet - und das verpackt in sehr bunte, kreischende, teils auch recht nervige Kampfsimulationen.

Neben ihrer persönlichen Reise und dem Kampf mit ihren Ex-Freund:innen redet Jala mit ihren Eltern, versucht sich mit ihrer Schwester Aruni zu versöhnen und fährt mit dem Skateboard durch die Stadt, um etwa das örtliche Diner zu besuchen. Sie kocht sogar mit ihren Eltern nach traditionellen indischen und sri-lankischen Rezepten; auch das ist lehrreich.

Dank des kompakten Gameplays, der sehr modernen Visualisierung und des sehr authentischen Drehbuchs ist „Thirsty Suitors“ gut für Millennials-Nachmittage an einem verregneten Wochenende geeignet; eine spielerische Gelegenheit, mal vor der eigenen emotionalen Haustüre zu kehren! Und noch dazu endlich wieder eine Lebensrealität, die nicht nur weißes, heteronormatives Leben widerspiegelt.

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