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For The King 2

Iron Oak Games

„For The King 2“ ist das Brett-/Videospiel für vier

„For The King 2“ ist ein Brettspiel, wie man es nur am Computer spielen kann - am besten mit bis zu drei Freund:innen.

Von Rainer Sigl

Der kanadische Gamedesigner Colby Young wollte eigentlich ein Brettspiel gestalten, aber dann ist alles anders gekommen. Gemeinsam mit zwei Kollegen und seinem frisch gegründeten Indiestudio Iron Oak Games veröffentlichte er nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne 2018 das Videospiel „For The King“.

Die Tabletop-Wurzeln des Spielkonzepts waren und blieben offensichtlich, vom Hexfeld-Spielfeld über den Fokus auf Multiplayer bis hin zum virtuellen Würfelwurf. Kein Wunder, dass die eigentümliche Mischung aus klassischen Brettspielmechaniken, Rollenspiel und Rogue-like in den Coronajahren begeisterte Anhänger:innen gefunden hat, die wegen der Lockdowns ins Virtuelle ausweichen mussten. Jetzt ist ein Nachfolger erschienen.

Eigensinniges Rollenspiel

Die größte und wichtigste Neuerung im Vergleich sei zuerst genannt: In „For The King 2“ darf man sich erstmals auch zu viert ins Fantasy-Abenteuer stürzen. Im ersten Teil war man maximal zu dritt. Dabei steuert jede:r die eigenen Charakter rundenweise. Wer allein spielt, übernimmt selbst abwechselnd die Kontrolle über die vier Figuren der eigenen Heldengruppe. Dieses separate Handling der Figuren ist die Besonderheit des Spielkonzepts, das abgesehen davon stark an liebgewonnene Rollenspielklassiker mit Rundenkampf-Anteil erinnert.

„For The King 2“, entwickelt von Iron Oak Games, vertrieben von Curve, ist für Windows erschienen.

Die auf sechs umfangreiche Kapitel aufgeteilte Kampagne erzählt von der tyrannischen Königin dieses Fantasy-Universums, deren Schreckensherrschaft wir uns mit Mut und Waffengewalt in den Weg stellen. Neben dieser einen, großen Quest warten aber noch unzählige kleinere Aufgaben, Kerker und Nebenmissionen. Das bleibt auch beim wiederholten Spielen abwechslungsreich, denn Weltkarte, Schätze und Begegnungen werden jedes Mal neu generiert.

Die Rogue-like-DNA zeigt sich auch im Schwierigkeitsgrad: „For the King 2“ ist ganz schön herausfordernd und in einzelnen Kämpfen und Situationen später im Spielverlauf manchmal auch frustrierend hart geraten, und beim Tod geht’s ganz an den Start des jeweiligen Kapitels zurück.

For The King 2

Iron Oak Games

Motivierende Mischung

Die minimalistische Mischung aus ein bisschen Erforschung, simplem Rundenkampf und ebensolchem Figurenmanagement ist trotz der genannten Härte überraschend motivierend geraten. Das ergibt sich aus dem Humor, einem sympathischen Grafikstil und der Beschränkung auf eigentlich einfache Spielmechaniken, wie man sie eben auch mit Papier und Würfeln ganz ohne Computer haben könnte.

Nur die sich dauernd verändernde dynamische Spielwelt bringt man ganz ohne Computer beim besten Willen nicht hin - ein guter Grund, seine analoge Brettspielrunde vielleicht einmal mit diesem Spiel bekannt zu machen. Wer den ersten Teil schon kennt, findet hier nichts bahnbrechend Neues, Neueinsteiger:innen, die sich als Dreiertrupp formieren, werden auch mit Teil 1 zufrieden sein. Bis man damit durch ist, dürften auch die meisten der beim Launch des zweiten Teils noch zahlreichen Bugs endgültig beseitigt sein (allerdings hat sich die Stabilität des Spiels schon in den Tagen seit der Veröffentlichung merklich verbessert).

„For The King 2“ ist auch in seiner Fortsetzung etwas Besonderes, ein Brettspiel, wie man es nur am Computer spielen kann. Für Brett- ebenso wie für Videospiele gilt: Allein macht es deutlich weniger Spaß.

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