Was wurde aus euren Spenden vom letztem Jahr?

Insgesamt 49.711,75 Euro wurden im letztem Jahr von den FM4 Hörer:innen an drei österreichische Tafeln gespendet. Was wurde aus den Spenden? Was hat sich seit dem letztem Jahr verändert? Wir haben bei der Tafel Österreich in Wien nachgefragt!

Von Alina Brandstötter

Der Wiener Großmarkt ist seine eigene Welt. Auf 30 Hektar Fläche werden ab 2 Uhr in der Nacht Waren in großen Mengen gehandelt. Die Tafel Österreich ist mit ihrem Hauptquartier in der Mitte des Geschehens. Ab 6 Uhr fahren die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen hier aus und sammeln Lebensmittelspenden für den guten Zweck. Seit der FM4 Spendenaktion des letzten Jahres hat sich hier aber einiges geändert.

Gleich am Eingang zeigt die Geschäftsführerin Alexandra Gruber mir den neuen Lebensmittelverteiler. Ware, die für den weiteren Transport in die Sozialeinrichtungen nicht mehr in Frage kommt, wird hier zur freien Entnahme angeboten. Das Angebot kommt gut an, vor allem ältere Menschen bedienen sich an dem Verteiler gern. Mehrmals am Tag wird er neu befüllt. Die Geschäftsführerin Alexandra Gruber zeigt mir das Angebot des heutigen Morgens:

Die wohl wichtigste Veränderung ist jedoch die Anschaffung eines E-Mobils. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen können damit den Großmarkt abfahren und Spenden sammeln. Das kleine Tuk Tuk und ein E-Rad konnten also durch ein leistungsstärkeres Gefährt ergänzt werden. Rund eine Tonne Lebensmittel pro Tag werden so durch den Großmarkt transportiert. Geschäftsführerin Alexandra Gruber bezeichnet das neue E-Mobil als Game Changer.

„Dahingehend war diese größere Ladekapazität und dieses viel stabilere Gefährt für uns unendlich viel wert und wir sind jedem Spender und jeder Spenderin extrem dankbar.“

Nach der Akquise wird das E-Mobil abgeladen, die Spenden im Lager sortiert und für den Transport vorbereitet. Auch hier findet man die Licht ins Dunkel Spenden wieder. Haltbare Lebensmittel sind für die Tafeln eine wichtige Anschaffung. Insgesamt drei Paletten, sprich 3 Tonnen, Speiseöl konnten hier angeschafft werden. Denn Öl ist teuer und fürs Kochen oft unerlässlich.

Abschließend dürfen wir die ehrenamtliche Helferin Claudia auf eine Tour durch den Großmarkt begleiten. Sie studiert soziale Arbeit, arbeitet hier geringfügig und einmal pro Woche fährt sie als Ehrenamtliche mit dem E-Mobil durch den Markt. Die Akquise ist seit der Umstellung auf das E-Mobil unbestritten einfacher. Claudia berichtet mir die Ausbeute des Morgens: „Wir haben sehr viele Gurken bekommen, auch sehr viel Weißkraut, also Sauerkraut können die Einrichtungen halt machen.“

Prinzipiell gehen die Spenden an die Tafel Österreich insgesamt zurück. Die Händler rationalisieren ihre Logistik und sparen, wo es geht. Grundsätzlich ist das gut, für die Tafel Österreich aber ein Problem. Gleichzeitig ist die Nachfrage nämlich gestiegen. Die Tafel ist also im Umbau und auf der Suche nach neuen Strategien, um weiterhin ihr Angebot in großen zahlen aufrecht zu erhalten. Aktuell beliefert die Tafel rund hundert Sozialorganisationen. Dahinter stehen etwa 28.000 Armutsbetroffene, die von der Tafel Österreich versorgt werden. Sie leistet damit einen wichtigen Teil in der Versorgung von Menschen in Not. Mit Unterstützung von FM4 und den Spender:innen des letzten Jahres konnten also wichtige Anschaffungen für die Tafel und ihre Kund:innen bereitgestellt werden.