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braidedmarch

Stefan Brandstätter

fm4 soundpark weekly

Neues von braidedmarch, LEBER, kin dread u.v.m.

Schuhe alt, thoughts neu: die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Wir wissen jetzt genau, was Eierballen sind, und wir wissen jetzt auch genau, in welcher Stadt ihr ganz sicher keine Fahrradparkplätze kriegt, aber dafür den besten Gouda der Welt: der FM4 Soundpark ist letzte Woche nach Groningen, Niederlande, gereist, und von dort haben wir eine große Spezialsendung gesendet.

Ende Jänner heißt’s dort nämlich: Zeit fürs Eurosonic Norderslaag Festival, das größte Showcasefestival Europas. Da sieht man sich an, was andere erst übermorgen sehen, da sind schon Stars und große Stars wie Dua Lipa, Hozier, Stromae, Adele oder girl in red ausgezeichnet worden. Den heurigen „Music Moves Europe Award“ haben freekind. entgegengenommen, und natürlich waren auch sie in der großen Livesendung mit dabei. Und sonst: Pflastersteinspaziergänge mit Oskar Haag, Grand Theatre-Besuche mit ARAI, Fangirlmomente mit BEX und Boss-Plattenstöbern, während man bei der schönsten, neuen Gitarrenmusik von Viji zuhört.

Und freekind. haben uns was versprochen: Sie nehmen den Award und die gute, ausgezeichnete Musik natürlich mit aufs FM4 Geburtstagsfest. Aktuell ist jede Woche freekind.-celebration-week, und das alles machen wir am kommenden Samstag dann gemeinsam noch viel größer und lauter. Falls ihr keine Tickets mehr erwischt habt: Morgen (Mittwoch) findet den ganzen Tag online und onair der große FM4 Geburtstagsfest-Verlosungstag statt - oder ihr rollt euch gemütlich am Sofa daheim ein und macht da Party, wir übertragen nämlich live im Radio ab 19.00 und auch im Videostream, hier, auf fm4.orf.at.

braidedmarch - „Hiding (My Boo)“

„Ich kann gerade keine fixe Beziehung eingehen“, das ist nicht der schlimmste, es ist der allerschlimmste Satz der Welt, vor allem, wenn’s dir dein Gegenüber sagt; das nämlich, dem du so gern die Haare in die Höhe zwirbelst und in die Glitzeraugen schaust. Verliebtsein halt. „Ich kann gerade nicht“ stimmt nämlich nie, jede:r kann, wenn der passende Mensch der Zwirbelhaarmensch ist. „Ich kann gerade nicht“ ist also eine Ausrede, Hände hoch, wer sie nicht schon mal gehört, oder besser noch, selbst mal gesagt hat. braidedmarch hat mit „Hiding (My Boo)“ ein Lied über diesen seltsam-abgefuckten Zustand geschrieben, diese Wertlosigkeitssituation, dieses Alles-rinnt-mir-durch-die-Finger. Ein Honiglied, und eins für die Playlist die da heißt: „New hot shit“.

RAHEL - „nicht mal nihilist“

„Da draußen gibt es nichts“, und deshalb gehen wir im Anzug schlafen und stehen mit Straßenschuhen auf. Gar nicht erst an Mama denken, lieber bisschen Sekt ins Frühstücksglas und weiter geht’s. Und während es so weitergeht, läuft der Sand durch die Uhr, niemand wird jünger, aber jede:r will sich immer so fühlen. RAHEL schreibt wie immer Lieder für Menschen, die nicht nach Verständnis, sondern nach Toleranz suchen, für die also, die den Klopapierständer zur Wand hin drehen oder die, die sich immer ein bisschen mehr abrackern müssen als die anderen. Gemeinsamkeitspop, der deshalb so schön ist, weil er eigentlich Außenseiter:innenpop ist, schaut euch das an, live, am FM4 Geburtstagsfest.

LEBER - „TOXISCH“

Gute Bandnamen sind die, die dir das linke Unteraugenlid zucken lassen, weil gustiös eh nie, sondern zack-zack-zack. Mitten ins Gesicht, oder in dem Fall eben in die Körpermitte, „Leberpunk“ heißt’s auf Instagram, und die Ende-Februar-Tour gleich auch noch „Tired Of Your Shit“. Meet LEBER, eine neue Rasselbandengruppe aus Linz, gekommen, euch sanft zu beleidigen und damit aber auch gleich ins Boot zu holen. „Toxisch“ haben wir oft gehört, man muss das Wort schon gut drehen und abfeilen und neu aufladen, damit’s noch was bringt und überhaupt noch jemand zuhört. Aber da müssen wir uns bei LEBER keine Sorgen machen: „Hol’ mich doch, wenn du dich traust!“

kin dread - „windows open (...)“

Punkt, Punkt, Punkt steht da, aber eigentlich geht’s so: „windows open (and close, but what’s really important is that you don’t jump through the glass)“. Schlaue Meta-Musikgedanken von kin dread, wie soll es anders sein, ANTHEA, Farce und Sakura waren und sind noch immer gemeinsam im Studio und noch immer alles, was wir uns vom Pop 2024 erhoffen dürfen.

Den richtigen Ort finden, und den auch noch zur richtigen Zeit finden - hat eh noch niemand geschafft, aber über die Neurosen, die daraus entstehen, darf man schon auch Lieder schreiben. „windows open (...)“ ist wieder ein Lebens- und ein Freundschaftslied, ein kleiner Helfer für die dunkle Ecke im Kopf, ein Lied, das man am allerbesten zuerst allein, und dann nur mit diesem einen, besten Menschen hört.

Youtube derzeit nicht verfügbar.

Ja, Panik - „MAMA MADE THIS BOY“

Ja halleluja, das wird ein Album. Anfang Februar erscheint „Don’t play with the rich kids“ von Ja, Panik, und jetzt gibt’s noch einen letzten Single-Aufreger-Teaser, als ob wir den bräuchten. Hol’ die Gitarrenparty ins Jahr 2024, diese Band kann alles. Kann ein bisschen süffisant sein, kann ein bisschen zynisch sein, kann ein bisschen nostalgisch sein und dran denken, dass wir alle mal 16 waren. Die Schuhe sind alt und eh noch dieselben, die thoughts (die Sorgen?) sind neu und immer neuer. Durch Musikzeiten und Ideen pflügen und dann Lieder schreiben, die in der Playlist die Plätze eins bis drei belegen. Was bleibt noch außer: Chapeau.

ben clean - „Winter in Wien“

Ist das öde, öde, öde, es schlammt und gatscht und tropft, und die, die’s gut haben, essen ihren Germknödel auf der Hütte. Alle anderen weigern sich, die weißen Sneaker gegen Stiefel zu tauschen und gehen spätestens nach einer Stunde Draußensein mit nassen Füßchen über den Karlspatz nachhause. ben clean hat uns ein Wintergrummelwienlied geschrieben, denkt an ihn, wenn ihr auch das nächste Mal den Wintermantel vor lauter Coolness natürlich nicht zuknöpft.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Im Winter ein Frühlingslied schreiben, aber ein lieb-böses, sicher kein schlechtes: Hearts Hearts mit „Bad Spring“.
  • Ines Kolleritsch hat als Brazey ihre EP „songs for sleep“ rausgebracht.
  • Genauso wie Kimyan Law, eben noch am Eurosonic Festival in Groningen gesehen.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Na wui, da hat jemand sehr gern und sehr oft „Where The Wild Roses Grow“ gesehen und gehört: die Band heißt DER KLEINE TOD und das Lied „Sand“.
  • Sich die besten Freund:innen einladen und ihnen dann die eigenen, liebsten Lieder vorspielen: ARAI hat das gemacht und dabei auf „record“ gedrückt.
  • Beisln, Schmäh, Bier und ein paar Tränen: Voodoo Jürgens ist jetzt als „Rickerl“ in den Kinos.
  • Vergangenen Donnerstag gab’s eine Spezial-Soundparkausgabe: wir haben live von Europas größtem Showcase-Festival, dem Eurosonic Noorderslag in Groningen, Niederlande, gesendet. Inklusive Gastauftritten von Oskar Haag, freekind., BEX und Arai.
  • In der Soundparknacht mit Melissa Erhardt war unter anderem Enesi M. zu Gast, also die totale Superstar-von-morgen-Zeit.

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