FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Enshrouded

Keen Games

GAME

Charmante Fantasy-Sandkiste

Und noch eine gelungene Survival-Sandbox: „Enshrouded“ ist ein motivierendes Abenteuer - für Einzelspieler und Gruppen gleichermaßen.

Von Rainer Sigl

Survival-Sandbox-Spiele sind seit Jahren ein heißes Genre: „Rust“, „Ark“ und „Valheim“ begeistern Millionen Menschen, und erst vor kurzem hat „Palworld“ alle Rekorde gebrochen. Eigentlich spielt man in Spielen dieses Genres immer die Idealversion der menschlichen Zivilisation nach: aus Steinen und Holzstöckchen werden Keulen und Werkzeuge, danach folgen Stück für Stück Häuser, Handwerk, Industrie.

Im Game „Enshrouded“ ist das ganz genauso, nur dass es hier außerdem eine Fantasy-Story gibt, die uns ein bisschen vom reinen „Schaffe schaffe, Häusle baue“ ablenkt. Große Teile der hübschen Fantasy-Welt des Spiels liegen nämlich unter einem giftigen Nebel, in dem böse Monster auftauchen; wir sollen dieses Übel Stück für Stück an der Wurzel bekämpfen.

Solo und gemeinsam

„Enshrouded“ lebt wie die meisten Spiele seines Genres auch vom geselligen Zusammenspiel und lässt bis zu 16 Spielerinnen und Spieler auf einem eigenen privaten oder öffentlichen Server zusammenarbeiten. Eigentlich ist es aber im Kern irgendwie auch ein Single-Player-Spiel: Das zeigt sich in seiner handgestalteten, nicht zufallsgenerierten Welt ebenso wie in seiner linearen Handlung, die sich Mission für Mission entfaltet. Ein bisschen fühlt man sich an „Zelda: Breath of the Wild“ erinnert, nur dass es zusätzlich zum Open-World-Abenteuer eben auch noch einen Part mit Sammeln, Craften und Häuschenbauen gibt.

„Enshrouded“, entwickelt und vertrieben von Keen Games, ist im Early Access für Windows erschienen.

Diese für Einzelspieler erfreuliche Tatsache zeigt sich auch in ein paar Designentscheidungen, die aber vor allem Multiplayer-Fans beim Early-Access-Launch ein bisschen verärgert haben, wie zum Beispiel, dass Missionen und Obermonster pro Server für alle Mitspieler nur einmal auftauchen, oder dass es kaum Hürden für die mutwillige Sabotage von gemeinsam errichteten Bauten gibt. Das ist kein großes Problem, wenn man „Enshrouded“ gemeinsam mit dem (kleinen) Freundeskreis spielt; ein wenig bis viel störender wird das aber, wenn man es auf einem offenen Server auch für Unbekannte laufen hat. Das deutsche Entwicklerstudio Keen Games hat diesbezüglich aber schon Nachbesserungen versprochen.

Enshrouded

Keen Games

Ein Spiel für Baumeister und Abenteurer

„Enshrouded“ sieht mit seiner eigens entwickelten Engine, die schöne Lichtstimmungen und (natürlich) zerstörbares Terrain bietet, hübsch aus und entfaltet allein und gemeinsam den typischen Reiz seines Genres. Besonders motivierend ist sein Bau-Modus gelungen, der das Errichten riesiger und einzigartiger Gebäude und Konstruktionen ziemlich einfach macht und ein paar Tools und Vereinfachungen bereitstellt, die man in anderen Spielen des Genres vermissen wird.

Die Balance zwischen abenteuerlichen Expeditionen, Sammeln und kreativem Bauen ist diesem Spiel, das im Schatten von „Palworld“ (das „Pokemon mit Waffen“) erschienen ist, überdurchschnittlich gut gelungen; seit Erscheinen hat sich „Enshrouded“ über eine Million Mal verkauft. Der Survival-Part im Genrenamen wird auch hier übrigens eher locker genommen - wahrscheinlich macht das seit „Valheim“ den neuen Massenerfolg der Nische aus. Weil das Spiel noch im Early Access ist, darf man auf Erweiterungen und Updates gespannt sein.

Ob man „Enshrouded“ irgendwann zu den ganz großen Vertretern seines Genres zählen wird, bleibt abzuwarten; der Start ist schon einmal vielversprechend.

mehr Rainer Sigl:

Aktuell: