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Usher bei seiner Super Bowl Halftime Show

APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Ushers erfolgreiches „Coming Home“ dank Superbowl und Valentinstag vor der Tür?

Eins, zwei, drei, Usher schaut vorbei. Er promoted beim Super Bowl erfolgreich sein neues Album - Zeit fürs Coming Home.

Von Natalie Brunner

Ein US-amerikanischer Highschool-Traum wird wahr: Der Quarterback und die Schulprinzessin, und das auf der größten aller Bühnen. In einem gigantomanischen Maßstab, der dem Super Bowl gerecht wird. Taylor Swift und Travis Kelce von den siegreichen Kansas City Chiefs.

Taylor Swift und Travis Kelce beim Super Bowl

APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Aber was ist mit dem Artist, der diesmal die Super Bowl Half Time bestreitet, wo bleibt da die Superlative? Die schwangere Rihanna, die in der Luft schwebt, die den Kameras den Mittelfinger zeigende M.I.A. oder vor 20 Jahren der entblößte Nippel von Janet Jackson? Wir haben dieses Jahr den R’n’B-Superstar Usher bekommen, der die weltgrößte Werbetrommel für sein neues, am Freitag erschienenes Album „Coming Home“ gerührt hat.

„Coming Home“

Nach der ganzen Super-Bowl-Aufregung ist es jetzt Zeit, das Album zu hören, dessen Konstruktion fast interessanter als der Klang ist.

Usher ist ein schlaues Kerlchen. Nicht nur dass er den Super Bowl mit über 100 Millionen globalen Zuseher:innen als Präsentationsfläche genutzt hat. Auch steht der passende Feiertag für ein sweet sweet love und Romance-Album wie „Coming Home“ bevor. Es wird kolportiert, dass Usher den Mindestsatz von 622 Dollar für den Auftritt bekommen hat und den Rest der Showkosten selbst bezahlen musste (bzw. seine Sponsoren). Die Werbewirksamkeit, die der Viertelstunden-Gig bringt, wird es wohl wert sein.

Usher bei seiner Super Bowl Halftime Show mit Alicia Keys

APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Bei so viel Aufmerksamkeit ist es kein Wunder, dass genau um diese Zeit herum Drakes Penis im Internet swingt. Aber zurück zu Usher. Der ist mit 45 Jahren top in Form und tanzt mit federbekleideten Show Girls, als würde das Rat Pack immer noch Las Vegas beherrschen und Harvey Weinstein Miramax. Sein immer noch nackter Oberkörper beweist: Usher hat kein Problem mit der Objektifizierung seines hotten Bodies. Ein tiefer Blick für die Romantik und eine Mischung aus R’n’B und Soul, der schon bei den High School Dances der 70er und 80er ein Highlight war, hier und da sanft reduzierte Trap Beats und delikates Autotune - Katzengras für Verliebte. Die Vielfalt der Gäste auf dem Album zeigt, dass er sich immer noch damit auskennt, wer die Peaks auf Streaming-Plattformen erzeugt.

Viel Sugar, wenig Coolness

Auf der vorab erschienenen Single, die gleich wie das Usher-Album „Coming Home“ heißt, duettieren und schmachten Usher und der nigerianische Superstar Burna Boy Seite an Seite. Bei Ushers Delivery habe ich meine Problemchen und der Kitsch-Alarm läutet leise irgendwo im Hinterstübchen. Bei Burna Boys Part schmelze ich aufgrund der Coolness.

„Good Good“ ist eine Collabo von Usher mit 21 Savage und Summer Walker - auch hier viel Sugar von Usher und wieder bringt 21 Savage die Coolness in den Track.

Liebe, synthetischer Glamour, Single

Daft Punk trifft auf Michael Jackson und The Weeknd trifft auf Chic, wenn Usher und Jung Kook von BTS in der Lagerhalle zum Dance- und Gesangsbattle in Formation gehen. Ob ich will oder nicht, der synthetische Glamour catcht mich. Wo ist die Boomer-Party?, frage ich mich, als ich den bereits vor drei Monaten von Jung Kook veröffentlichten Song „Standing Next To You“ im Usher Remix höre.

Im Song „A-Town Girl“ wird der ebenfalls gerade eine Renaissance erlebende Billy Joel gesampelt. Usher und H.E.R. haben sich für das Duett „Risk It All“ zusammengetan. In der schon auf dem Soundtrack des Musicalfilms „The Color Purple“ veröffentlichten Ballade greifen die beiden die Themen des Films auf: Risiko, Liebe und Freiheit.

„Coming Home“ ist laut Usher eine lyrische Verarbeitung seiner Scheidung, deshalb auch die verschiedenen Perspektiven in den Songs. Vom Ehemann zum Single in nur 20 Songs. Usher hat alles richtig gemacht, indem er das macht, was er immer schon gemacht hat: alles richtig berechnet, all boxes ticked. Dem erfolgreichen „Coming Home“ steht nichts im Wege.

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