FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Banishers: Ghosts of New Eden

Dont Nod

Geisterjagd mit Gewissensbissen

„Banishers: Ghosts of New Eden“ ist die Rollenspiel-Überraschung des Frühjahrs: emotional, originell und ziemlich episch.

Von Rainer Sigl

Was würdest du opfern, um einen geliebten Menschen wieder zum Leben zu erwecken? Das ist die zentrale Frage im Videospiel „Banishers: Ghosts of New Eden“. Der Schauplatz ist eine gottverlassene Siedlung im Neuengland des Jahres 1695, eine Kolonie puritanischer Siedler, in der die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verschwimmt.

Ich übernehme die Rolle eines Liebespaares, das hierherkommt, um einen finsteren Fluch zu lüften: Antea Duarte und Red Mac Reith sind Banishers, also Geisterverbanner, die von ihrem ehemaligen Mentor nach Neuengland gerufen werden. Im Verlauf des beeindruckend inszenierten Prologs stürzt das Paar beim Versuch, den Ort zu retten, selbst ins Verderben.

Detektiv und Geisterjäger

Ihr düsteres Schicksal schweißt die beiden Liebenden dramatisch zusammen: Wenn Antea endgültig vor dem Abgleiten ins Reich des Todes gehindert werden soll, müssen beide gemeinsam das Mysterium von New Eden lüften. Das heißt: mit Kolonisten und Geistern reden, in kleinteiliger Detektivarbeit verborgene Geheimnisse aufdecken und immer wieder auch mit Monstern und Dämonen kämpfen.

„Banishers: Ghosts of New Eden“, entwickelt von Dont Nod, im Vertrieb von Focus Home Entertainment, ist für Windows, PS5 und Xbox Series erschienen.

„Banishers: Ghosts of New Eden“ ist ein Action-Rollenspiel, das eine emotionale, spannende Geschichte erzählt; die toll geschriebenen Charaktere wachsen einem dabei schnell ans Herz. Ob der Fluch gelüftet, die Siedlung gerettet wird und ich die Geliebte aus dem Reich der Geister wieder zum Leben erwecken kann, ist der Summe meiner vielen Entscheidungen im Spiel überlassen. Darin ähnelt das Spiel dem indirekten Vorgängerspiel desselben Entwicklerteams: Auch in „Vampyr“ galt es, eigene Vorteile gegenüber dem Gedeih oder Verderb des großen Ganzen abzuwägen.

Banishers: Ghosts of New Eden

Dont Nod

Rollenspiel-Überraschung aus dem Nichts

„Banishers - Ghosts of New Eden“ ist eine echte Überraschung: Das Spiel, das ohne Hype beinahe aus dem Nichts aufgetaucht ist, erzählt eine spannende Story im originellen historischen Setting und stellt mich dabei auch noch vor einen Haufen moralisch schwieriger Entscheidungen. Immerhin muss ich im Spiel immer und immer wieder aufs Neue bestimmen, wer letztlich verdammt und wer doch gerettet wird - und wie sehr ich meine eigenen Interessen über das Gemeinwohl stelle.

In Sachen Gameplay ist das Spiel mit seinen Kämpfen, seinem Sammelzwang und seiner eher belanglosen offenen Spielwelt vielleicht ein bisschen altmodisch, das macht aber nichts: „Banishers“ stammt vom französischen Studio Dont Nod, das man vor allem von seinem Teenie-Mystery-Drama-Reihe „Life is Strange“ kennt, und wie diese hat es vor allem erzählerisch sehr viel zu bieten. Mit 40 Stunden Dauer ist es außerdem überraschend episch geraten und ein echter Geheimtipp für Rollenspiel-Freunde.

mehr Game:

Aktuell: