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APA/AFP/VALERIE MACON

Oscarflimmern

Oscarflimmern!

Was man vor der Oscarverleihung aka Oscarheimer wissen sollte! Hunde! John Mulaney! Das sagt die Mathematik voraus! Happy Oscars everyone!

Von Pia Reiser

Am Sonntag, 10. März, findet die Oscarverleihung statt. Wer heute aufgewacht ist und sich gedacht hat, sich doch dafür zu interessieren, hier ist ein kleiner Crashkurs in Sachen Oscars 2024, mit dabei ist Host Jimmy Kimmel, ein paar gute Witze und einige Lieblinge aus „Barbie“.

Wie immer auch erhellend ist die Honest-Trailers-Ausgabe zu den diesjährigen Oscarfilmen:

Wer sich noch alle nominierten Filme bis Sonntagmitternacht anschauen will, auch das sollte sich noch ausgehen: „American Fiction“, „Anatomy of a Fall“, „Maestro“, „Oppenheimer“, „Killers of the Flower Moon“ und „Barbie“ sind bereits via Streaming-Dienste veröffentlicht worden, „The Holdovers“, „Poor Things“ und „The Zone of Interest“ laufen in den österreichischen Kinos.

Wie schaut also die Stimmungslage vor der Oscarverleihung aus? Wir wissen seit dem Release von „Oppenheimer“, dass der Film in den Hauptkategorien abräumen wird, insofern setzt eine gewisse „Oppenheimer“-Müdigkeit ein und während man sich freut, dass Cillian Murphy einen Oscar bekommt - und endlich als nächster James Bond im Gespräch ist - werden einem die Oppenhomies mit ihrer ewigen Privatschüler-nach-der-Maturafeier-Attitüde wohl bald auf die Nerven gehen, gut, dass die Oscarverleihung am Sonntag ist.

Oppenheimer

Universal

„Barbie“ wurde spätestens gegen Ende des letzten Jahres von „Poor Things“ überholt, „Saltburn“, der Film über den vermutlich mehr gesprochen worden ist als über alle oscarnominierten Filme zusammen, ist in keiner Kategorie nominiert, ebenso bleibt es rätselhaft, warum „All of us Strangers“ ignoriert worden ist.

Wer mehr gesehen haben will als nur die nominierten Filme der „Best Picture“-Kategorie, der kann z.B. am Sonntag auch die nominierte Dokumentation „20 Days in Mariupol“ oder im Gartenbaukino „Robot Dreams“ (nominiert als „Best Animated Feature“) und „May, December“ („Best Screenplay“) sehen. Und der wunderbare Wes-Anderson-Kurzfilm „The Wonderful World of Henry Sugar“, nominiert für einen Oscar in der Kategorie „Best Live Action Short“, wartet auf Netflix auf euch.

Die Award Season war eine recht ruhige. Alle lieben Messi, den Hund aus „Anatomy of a Fall“, der sich so toll totstellen kann. Den meisten geht Bradley Cooper auf die Nerven, weil er so gerne einen Oscar hätte und mit Interviews darüber, dass er sechs Jahre lang Dirigieren geübt hat und dass er nicht Bernstein gespielt hat, sondern Bernstein war, pathosmäßig ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen hat. Dass „Maestro“ sich zum belächelten Außenseiter im Oscarrennen entwickelt hat, ist trotzdem eigentlich bizarr. Hier ein schöner Text, warum eigentlich Bradley Cooper einen Oscar als „Best Actor“ bekommen sollte. (Bradley Cooper ist bereits zwölf Mal für einen Oscar nominiert worden, bekommen hat er noch keinen einzigen). Ich würd ihm ja auch hierfür einen Preis geben: Cooper und Jimmy Fallon tragen depperte Kappen und können nicht mehr zu lachen aufhören, während sie über „The Elephant Man“ sprechen.

So und jetzt beantwortet mal schnell die Frage, wie der Regisseur des als „Best International Film“ nominierten Dramas „Das Lehrerzimmer“ heißt. Der Name Ilker Çatak wie auch sein Film haben in der Vorberichterstattung kaum eine Rolle gespielt, da es zwei nominierte Filme („Anatomy of a Fall“ und „The Zone of Interest") gibt, in denen Sandra Hüller mitspielt. Çatak hat Kritik an den Medien geäußert: Angesichts dieses Befundes dränge sich ihm der Eindruck auf, „dass man anscheinend einen deutschen Namen braucht, um in der Berichterstattung erwähnt zu werden“, so der gebürtige Berliner. „Und wenn ich dann doch noch irgendwo in einem Nebensatz erwähnt wurde, dann meistens auch noch falsch geschrieben“, so Çatak hier.

Das Einzige, was mich nervös macht, ist, dass Benny Safdie noch nicht als Presenter angekündigt worden ist. Er hat nicht nur eine Rolle in „Oppenheimer“, er ist vor allem erstaunlich ungewöhnlich, was seinen Umgang mit Medien und öffentlichen Auftritten angeht. Aber immerhin ist John Mulaney dabei, der hat sich als Host der recht seniorenclubartigen Goveners Awards mehr als wacker geschlagen.

Und: Kann man 2024 überhaupt eine Award Show inszenieren, ohne die Anwesenheit von Ayo Edibiri? Eigentlich nicht. (Lustigerweise kommt aber Christoph Waltz auf einen Sprung vorbei, die Kronen Zeitung nennt Waltz einen der „Helfer“ bei der Oscarverleihung, da ist wohl beim Übersetzungsprogramm etwas schiefgelaufen.)

Martin Scorsese und Lily Gladstone beim Dreh von „Killers of the Flower Moon”

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Kriegt hoffentlich am Sonntag einen Oscar in die Hand gedrückt: Lily Gladstone

Schön ist es zu wissen, dass wir Mark Ronson, Musiker und Schwiegersohn von Meryl Streep, auf der Bühne sehen werden - bei der Aufführung von „I’m just Ken“ sollen außerdem mehr als 60 Tänzer involviert sein. Und wie gesagt, wenn es keinen Gag mit „zu lautem Abspielen von ‚P.I.M.P‘“ gibt, dann verliere ich möglicherweise die Contenance. Damit wir nicht zu emotional werden, hier eine nüchterne, mathematische Oscar-Prognose.

Ken

Warner Bros.

Was gibt es über die Oscarverleihung 2024 sonst noch zu wissen: Sie beginnt früher! Für uns mitteleuropäische Zeitler heißt das, die Preisverleihung geht um Mitternacht los, der ORF beginnt seine Fernseh-Bericherstattung um 22.50 Uhr! Philipp Emberger und ich werden gleich nach Ende der Award Show alles Essenzielle in Sachen Oscars in einer Episode des FM4 Film Podcast besprechen, die auch gleich Montagfrüh verfügbar sein wird. Online wird es natürlich auch eine Betrachtung der Oscarverleihung geben. Happy Oscars!

Termine

6.-10. März: Tricky Women Festival, Wien
8. März: The Royal Hotel, Filmcasino, Wien
8. März: Blue Jean, Leokino, Innsbruck
10. März: Oscar Special im Votivkino
10. März: Oscarnacht im Gartenbaukino: Oppenheimer, Robot Dreams, American Fiction, May December - und natürlich die Übertragung der Oscarverleihung, Gartenbaukino, Wien
10. März: Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby, Filmmuseum, Wien

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