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Die US-amerikanische Folk-Musikerin Jessica Pratt

Samuel Hess

Song zum Sonntag: Jessica Pratt - World on a String

Für ihr kommendes Album „Here in the Pitch“ hat die US-amerikanische Solokünstlerin Jessica Pratt viel Garage Rock und Bossa Nova gehört. Schon jetzt ist „World on a String“ zu hören, ein Fixstarter für die eigene Frühlingsplaylist.

Von Michaela Pichler

Kann Musik gleichzeitig zeitlos und aus der Zeit gefallen klingen? Die US-amerikanische Folk-Künstlerin Jessica Pratt schafft diesen Spagat. Unter dieser Prämisse hat sie für uns diese Woche den Frühling eingefangen - mit dem kalifornischen Märchen „World on a String“.

Jessica Pratt ist bekannt für ihre stripped down Gitarrensongs, die sich ganz aufs Wesentliche konzentrieren: ein paar Zeilen, ein paar gezupfte Saiten, eine Stimme, die man nicht mehr vergisst und die genau deshalb auch zuletzt am aktuellen Troye-Sivan-Album gesampelt wurde. Für den Song „World on a String“ hat sich die in Los Angeles lebende Musikerin ebenfalls für ihr Erfolgsrezept entschieden, aber ein bisschen aufgeladener. „World on a String“ ist eine Zeitkapsel, die uns zurückwirft in die späten 1960er Jahre. Da steckt schon auch etwas verklärte Nostalgie dahinter, aber manchmal braucht man die auch, als kurzzeitiges Schlupfloch im gegenwärtigen Irrsinn.

I want to be the sunlight of the century
I want to be a vestige of our senses free

“Ich möchte das Sonnenlicht des Jahrhunderts sein“ ist eine der mystischen Zeilen in Pratts neuem Track. Mit einer Protagonistin, die die Spielregeln umdreht. Denn nicht sie hängt am seidenen Faden, sondern niemand geringeres als die Welt selbst: „She’s got the world on a string /‘bout the time she comes around here anyway / And it’s only lasted for awhile / And it’s only luster for the tide“.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist:innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Das hat fast schon Main Character Vibe, auf jeden Fall passt es zur verstrahlten Atmosphäre, die sich Jessica Pratt mit Akustikgitarre, Orgel und Streichern zusammenspinnt. Anfang Mai wird diese Mischung auch im Langformat erscheinen: „Here in the Pitch“ heißt Jessica Pratts viertes Album, das - so die Solokünstlerin - Assoziationen mit dem Ozean erzeugen soll. Die Platte ist entstanden unter Angst, Tränen und Tagträumen. Auf „World on a String“ ist es vor allem letzteres - ein Song zum In-der-Wiese-Liegen-und-hoffentlich-keinen-Heuschnupfen-Bekommen.

Am Ende hat Jessica Pratt für uns noch einen Tipp: Die besten Songs sind die, die man direkt aufnimmt, nachdem man sie sich auf einem rumliegenden Instrument beigebracht hat. Mehr braucht es nicht für ein verzaubertes Stück Musik wie dieses hier.

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