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Ellen Page läuft zwischen Zombies

IFC Films

„The Cured“: Ein fieser Zombiefilm aus Irland

Man mag es nicht glauben. Das Zombiedrama aus Irland mit Ellen Page kann das ausgelatschte Genre immer noch bereichern. Der Film läuft diese Woche am /slash Filmfestival in Wien.

Von Jan Hestmann

Wie viele Revivals hatte das Zombiegenre eigentlich schon? Da kann man in der Geschichte ewig zurückgehen - es ist nicht totzukriegen. Jüngst ist da natürlich die AMC-Serie „The Walking Dead“, die das Genre mittlerweile wohl mehr strapaziert hat, als alles bisherige. Sie hat das Publikum aber auch nochmal massiv erweitert.

Das /slash Filmfestival im Wiener Filmcasino widmet sich mittlerweile zwei Mal im Jahr dem fantastischen Film - von Animation bis Horror.

Slash 1/2 von 3. bis 5. Mai 2018

„The Cured“ ist am Samstag, 5. Mai, zu sehen. Regulären Kinostart gibt es bislang keinen.

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Man möchte meinen, man kann diesem Genre nichts mehr hinzufügen, das von irgendeiner Relevanz wäre. Und ja, es gab in den letzten Jahren viel zu viele sehr schlechte Zombiefilme. Und noch mehr mittelmäßige. Aber es gibt offenbar immer noch ProduzentInnen, die ein Drehbuch, das das Wort „Zombie“ enthält, nicht sofort in den Müll werfen.

Im Fall von „The Cured“ ist das ein Glücksfall. Das Zombiedrama aus Irland legt den Fokus auf das Danach. Die Zombieinvasion konnte abgewandt werden. Nachdem ein massiver Teil der irischen Bevölkerung von einem Virus infiziert wurde, konnten 75% von ihnen mit einem Heilmittel kuriert werden. Ganz so einfach finden die sogenannten „Geheilten“ aber nicht zurück in ihren Alltag. Denn sie können sich daran erinnern, was sie als Zombies angerichtet haben.

Zombie in "The Cured"

IFC Films

Die britische TV-Serie „In the Flesh“ (2013) hat eine sehr ähnliche Ausgangssituation.

Gequält von Flashbacks, in denen die angstverzerrten Gesichter ihrer Opfer aufblitzen, genießen sie auch keine große Beliebtheit innerhalb der neuen Gesellschaftsordnung. Die „Cured“ - das klingt zunächst nach Happy End - das sind die Ausgestoßenen, mäßig toleriert, aber nicht akzeptiert. Insofern ist „The Cured“ ein Film der Gegenwart. Und das war ursprünglich auch mal das zentrale Motiv des Zombiegenres - ein beißender Kommentar über die gegenwärtige Gesellschaft, ihre Machtstrukturen und Methoden der Spaltung und Diskriminierung.

Darüber hinaus glänzt der Film durch Minimalismus und eine eisige Optik. Der Cast, angefangen bei der wunderbaren Ellen Page, überzeugt. Speziell die Performance des irischen Schauspielers Tom Vaughan-Lawlor, der einen ehemaligen Alpha-Zombie spielt, geht in Mark und Bein.

Was läuft sonst noch am /slash?

FM4 präsentiert heute, Donnerstag, Abend einen Film am Festival, nämlich den Paranoia-Schocker „It comes at Night“. Auch nicht ganz unpolitisch und maximal düster. Ansonsten ist das Festival auch diesmal wieder um einen bunten Mix bemüht. So findet sich das verspielte Fantasy-Abenteuer „Monster Hunt 2“ neben einem feministischen Rape- and Revenge-Schocker sowie einer Köpfe abhackenden Karaoke-Maschine im Programm.

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