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Resident Evil 4

Capcom

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Horrorklassiker in Hochform

Das Remake von „Resident Evil 4“ versilbert ein richtungsweisendes Kultspiel neu. Angesichts seiner Qualitäten ist das aber kein Grund zum Maulen.

Von Rainer Sigl

Resident Evil, der Name steht wie kaum ein anderer für Horror in Videospielen. Schon 1996 erschien der erste Teil der Reihe, bis 2021 gab es insgesamt 30 Spiele der Hit-Franchise.

Darunter auch, in den letzten drei Jahren, zwei Hochglanz-Remakes von Teil 2 und Teil 3 der Reihe. Jetzt ist mit „Resident Evil 4“ eine weitere Neuauflage aus der Horrorserie erschienen und die bringt die schaurige Story um den Ex-Polizisten Leon spielerisch und grafisch in die Gegenwart. Der Held des zweiten Teils der Reihe ist als unfreiwilliger Regierungsagent in der spanischen Einöde unter mutierten Dorfbewohnern auf der Suche nach der Tochter des Präsidenten. Zombies, Monster, ein Kult und finstere Experimente sorgen für reichlich Blut und Beuschl.

Frischzellenkur für einen Junggebliebenen

„Resident Evil 4“ sieht in seiner Neuauflage wieder gewohnt beeindruckend aus, an den klassischen Grundfesten des Spiels musste allerdings weniger gerüttelt werden als bei den zwei vorigen Remakes der Reihe. Das war schlicht nicht nötig, denn wie kaum ein anderes Spiel war „Resident Evil 4“, das 2005 erschienen ist, schon nah an modernen Gameplay-Konventionen und tatsächlich die Blaupause für eine beeindruckende Reihe an späteren Actiongames.

Die fixe Kamera der ersten Teile war revolutionärerweise Geschichte, stattdessen durften wir Leon genauso steuern, wie wir das bis heute gewohnt sind: aus der Third-Person-Schulterperspektive. Im Unterschied zum Original dürfen wir heute sogar zugleich schießen und laufen; das betont die Transformation der Reihe weg vom taktischen Survival-Horror hin zum Action-Genre noch zusätzlich.

„Resident Evil 4“, entwickelt und im Vertrieb von Capcom, erschienen für Windows, Playstation und Xbox.

Die Neuauflage beschränkt sich ansonsten nur auf kleinere Änderungen von Spielmechaniken und lässt ein paar peinlich pubertäre Gags weg. Dass man etwa Ashley, der immer noch stereotyp zu beschützenden Damsel in Distress, nicht mehr unter den Rock schauen darf, hat nur bei den üblichen Holzköpfen für Murren aus diversen Mancaves gesorgt. Das größte Asset des Remakes ist und bleibt die Rundumerneuerung der Präsentation. Das klingt nach wenig, doch mehr hat ein Kultklassiker wie „Resi 4“ auch nicht nötig.

Resident Evil 4

Capcom

Zu Recht ein Evergreen

Gruselige Atmosphäre, heftige Kämpfe, in denen wir - ein Merkmal des vierten Teils - gegen eine Überzahl an Gegnern kämpfen, und eine Story, die ihre eigene Cheesiness mit einem Augenzwinkern anerkennt: Dieses Remake kann man allen empfehlen, die nur das kleinste Interesse an Horror-Games haben; denen, die es damals gespielt haben, und all jenen, die es jetzt zum ersten Mal erleben dürfen.

Man kann - wie ich es immer wieder angesichts des Remakes-Trends getan habe - darüber maulen, dass die großen Publisher zunehmend den eigenen Backkatalog nochmal versilbern, statt sich an riskantere, aber dafür frischere Spiele zu trauen; wenn die Rückkehr so gelungen ist wie im Fall von „Resident Evil 4“, muss man aber ein Auge zudrücken. Eines der besten Horrorgames der Spielegeschichte, jetzt in neuem Glanz.

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