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Markus Pekoll in Action am Mountainbike

Nathan Hughes

Downhill-Profi Markus Pekoll verfolgt die Weltspitze

Markus Pekoll ist mit 29 Jahren ein Veteran im Mountainbike Downhill Weltcup und regelmäßiger Top 20-Fahrer. Beim Heimweltcup in Leogang träumt er vom großen Wurf.

Von Simon Welebil

Eine Menge Dinge gehen Markus Pekoll durch den Kopf, wenn er am Start des Mountainbike Downhill Weltcups in Leogang steht: die vielen Fans, die schon hier oben stehen und seinen Namen rufen, deren Erwartungshaltung, die Fernsehkameras, die auf ihn gerichtet sind , vor allem aber die erste Kurve. Es ist nicht die schnellste oder gar die schwerste Kurve des Kurses, aber dennoch eine der wichtigsten. Hier entscheidet sich, ob es im Kopf klick macht. Erwischt man diese erste Kurve gut, kann man in einen Flow kommen. Stimmt das Selbstvertrauen für die erste Kurve allerdings nicht und man fährt zu weich rein, nudelt man den Rest der Strecke oft auch nur durch.

Der 29-jährige Markus Pekoll hat in Leogang schon beides erlebt, Top 10 Plätze und Stürze. Die extrem vielseitige Weltcupstrecke in Leogang fordert die Fahrer voll: Auf enge Kurven und technische Stellen kommen lange Querfahrten, die den Puls in Höhen jenseits von Gut und Böse treiben, dann wieder Steilpassagen voller Steine und Wurzelwerk, die dem Körper Schläge verpassen, die die Federung nicht mehr aufnimmt.

Markus Pekoll in Action am Mountainbike

Nathan Hughes

Das Renn-Setup kennt kein Erbarmen

Denn der riesige, 20 cm lange Federweg bei Downhill Bikes kommt im Renn-Setup nicht zur Geltung. Man könnte die Dämpfung zwar so einstellen, dass man nichts spürt, sagt Markus Pekoll, aber je härter die Federung eingestellt ist, desto mehr Schwung kann mitgenommen werden, und im Rennsport geht es um jeden Sekundenbruchteil.

Bei Schilderungen wie diesen wird einem erst klar, dass selbst die Radfahrer, die nur bergab fahren, beinhart trainieren müssen, um für ihren Sport fit zu sein. „Das ist bei den Schi-Abfahrern auch nicht anders, die sind auch alle auftrainiert“, sagt Markus. Der Vergleich mit dem alpinen Abfahrtslauf kommt an diesem Nachmittag öfter, was bei Markus Pekoll naheliegt, hat er doch als Schüler eine Schikarriere angestrebt.

Markus Pekoll in Action am Mountainbike

Nathan Hughes

Eine Abfahrt auf der Downhill-Strecke dauert etwa drei Minuten. Pro Jahr kommt Markus Pekoll auf etwa 20 Rennfahrten und 150 Trainingsfahrten auf Anschlag. Er trainiert akribisch, um diese Belastungen zu verkraften, arbeitet viel an Ausdauer, Rumpfkräftigung, am Pumptrack feilt er an seiner Technik, sechs Tage die Woche. Zum Ausgleich schwingt er sich auf die Motocross-Maschine, das Trampolin oder geht Geräteturnen - „damit Muskeln und Kopf nicht deppat werden.“ Am Sonntag ist frei, zumindest außerhalb der Rennsaison.

Was fehlt, um aufs Stockerl zu fahren?

Das hat ihn zu einem Fahrer gemacht, der regelmäßig Top 20-Ergebnisse im Weltcup einfährt, zum schnellsten Fahrer im deutschsprachigen Raum. Doch in den Top 20 trainiert jeder ähnlich. Sein bestes Weltcup-Ergebnis war bisher ein 8. Platz. Auf die Weltspitze fehlen dennoch ein paar Sekunden, was ihn sehr beschäftigt.

Markus Pekoll

Simon Welebil

„Bei denen, die ganz vorne sind, stimmt einfach das Gesamtpaket“, diagnostiziert er. Sie sitzen perfekt am Rad, da passt die Körperspannung, das Setup ist perfekt auf ihren Fahrstil abgestimmt und auch das Umfeld und der Lifestyle harmonieren - und dennoch gibt es an der Spitze immer wieder Umschwünge, weil sie so dicht ist.

Der Downhill-Sport entwickelt sich rasant weiter

Markus Pekoll arbeitet intensiv daran, in allen Bereichen aufzuholen, aber der Sport entwickelt sich ständig weiter. Konnte man es früher bei flacheren Passagen etwa nur rollen lassen, haben die jungen Fahrer, die viel im Pumptrack trainiert haben, einen neuen Fahrstil etabliert, extrem tiefe Positionen und jede Welle ausnützend.

Und auch das Rennumfeld hat sich in den letzten Jahren extrem gewandelt und professionalisiert. Das optimale Setup wird in der Offsaison mit Hilfe von Telemetrie-Systemen bestimmt, wie sie auch in der Formel 1 oder der Moto GP zum Einsatz kommen, erzählt Markus. Er selbst fährt seit einigen Jahren für das MS Mondraker Team, das letztes Jahr die Team-Wertung im Weltcup gewonnen hat und auch heuer große Ambitionen hat. Markus Pekoll kann dort auf einen Masseur, einen Koch, einen Videoanalysten und einen eigenen Mechaniker zurückgreifen.

Das Programm beim Out of Bounds Festival vor Ort und im Livestream

Donnerstag, 8.6. 2017

  • 16.00 - 18.30 Uhr Pre-Qualifying 26TRIX Dirt Jump Contest
  • 20.30 Uhr Bunny Hop Contest @Outback Bar Leogang



Freitag, 9.6. 2017

  • 16.30 - 19.00 Uhr Qualifying 26TRIX Dirt Jump Contest
  • 20.30 - 22.00 Uhr PumpTrack Dual Contest @Hotel Bacher


    Samstag, 9.6. 2017
  • 10.00 - 12.00 Uhr Kids Pumptrack Challenge @Pumptrack Area - Bikepark Leogang
  • 12.15-14:30 Uhr World Cup Downhill - Seeding Runs und Qualifikation
  • 16.00 - 17.00 Uhr Warm-up 26TRIX Dirt Jump Contest
  • 17.00 - 18.30 Uhr Finals 26TRIX Dirt Jump Contest


    Sonntag, 10.6. 2017
  • 10.00 Uhr World Cup Downhill - Final - Women -Juniors
  • 10.30 Uhr World Cup Downhill - Final - Men Juniors
  • 12.45 Uhr Tom Öhler Trial Show @Zielgelände / Finish Area
  • 13.00 Uhr World Cup Downhill - Final - Women Elite
  • 14.00 Uhr World Cup Downhill - Final - Men Elite
  • 20.00 Uhr After Bike Party @Outback Bar Leogang

Live-Übertragung UCI Downhill Weltcup Leogang 2017 als Online Stream

Sonntag, 11. Juni - ab 13:00 Uhr

  • 13:00 Uhr: Finale Damen
  • 15:00 Uhr: Finale Herren

Auch die Teamkollegen spielen im Einzelsport Downhill eine große Rolle. Beim Trackwalk vor den Rennen werden die Strecken, ähnlich wie beim Abfahrtslauf, genauestens unter die Lupe genommen. Mit Weltmeister Danny Hart und dem jungen Briten Laurie Greenland tauscht sich Markus Pekoll dann über ideale Linien aus, um in jeder Kurve Zeit rausholen zu können. Sie pushen sich gegenseitig.

Markus Pekoll in Action am Mountainbike

Nathan Hughes

Markus Pekoll hofft, dass sich all das beim Weltcup am Sonntag auszahlt und das Heimpublikum in Leogang nach seinem Lauf allen Grund zum Jubeln hat, denn dafür und dass im Ziel die Zeitnehmung grün leuchtet, dafür trainiert der ehrgeizige Wettkämpfer: „Radlfahren könnt ich so auch gehen, das allein macht Spaß“, doch das Training, der ganze Aufwand, der Verzicht auf Partys und auf Aktivitäten mit den Freunden macht man nur, wenn man auch einmal als Führender über die Ziellinie gehen und seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann: „wenn das dann eintritt, dann weißt du - ich mach genau das richtige.“

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