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Mila Kunis und Kate McKinnon in "Bad Spies"

Constantin

Filmflimmern

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Neu im Kino: „Bad Spies“, „Asphaltgorillas“, „Kindeswohl“. Außerdem: Louis CKs Comeback, Woody Allens Arbeitspause, wer soll das Trump-Biopic drehen, Gillian Andersons Modelinie, ein „Charlie’s Angles“-Reboot und ein super T-Shirt.

Von Pia Reiser

Bad Spies

Das Genre Spionagefilm schickte lange Zeit nur Männer (die aus der Kälte kamen) auf die Leinwand. In den letzten Jahren haben sich dann nicht nur die Bond Girls emanzipiert, sondern mit „Atomic Blonde“ oder „Red Sparrow“ Protagonistinnen das Genre erobert. Insofern ist es nur logisch, dass es bald auch einen weiblichen Spoof des Genres geben würde. „Bad Spies“ - der Originaltitel „The Spy Who Dumped Me“ liebäugelt mit Bond-iger Titelgebung - schickt Mila Kunis und Kate McKinnon als Agentinnen durch Zufall durch Europa. Die Geheimwaffe dieses Films über die Verwicklung von Geheimdiensten ist KateMcKinnon. „Bad Spies“ ist im Grunde wegen einer Szene alleine sehenswert: Als McKinnon gegen eine russische Auftragskillerin am Trapez kämpft, während einer Show des Cirque du Soleil. NebendarstellerInnen wie Justin Theroux oder Gillian Anderson verhindern, dass man in den matteren Momenten der Actionkomödie das Handtuch der Aufmerksamkeit wirft. Dafür gab’s dann 7 von 10 girls who kick ass.

Asphaltgorillas

Ferdinand von Schirach, der Literatursensation gewordene Straftverteidiger, hat mit seinen zwei Bänden „Schuld“ und „Verbrechen“ fesselnde Geschichten über Reue, Rache, Mord und Totschlag geschrieben. Von Schirachs nüchternem Stil ist in „Asphaltgorillas“, der auf den Motiven einer Story namens „Der Schlüssel“ beruht, nicht mehr viel übrig. Detlev Buck leuchtet seine Kreuzberger Kleingangsterballa-balla-Ballade zwar in herrlichem Neonlicht aus, doch wirklich leuchtend sind nur die Momente, in denen Ella Rumpf auf der Leinwand zu sehen ist. Ansonsten hat man das alles schon oft und meistens besser gesehen: Türkischstämmige Gangster mit Macho-Sprüchen, russische junge Frauen mit Schoßhündchen und vermeintliche kriminelle Meisterpläne, die schiefgehen. Dafür gibt’s 4 von 10 Currywürsten.

Szenenbild "Aspghaltgorillas"

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Kindeswohl/The Children Act

"Von den Produzenten von „Tatsächlich...Liebe“ steht am Plakat von „Kindeswohl“ und man kann nur hoffen, dass hier niemand ins Kino geht und Hugh Grant als tanzenden britischen Premierminister erwartet. „Kindeswohl“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ian McEwan, der sich um eine Familienrichterin (Emma Thompson) dreht, die einen heiklen Fall vorgelegt bekommt. Ein schwerkranker Junge will aus religiösen Gründen keine Bluttransfusion annehmen - allerdings ist er erst in ein paar Monaten volljährig. Spannendes Drama, das komplexe moralische Fragestellungen aufwirft, Maria Motter verleiht 7 von 10 words of wisdom.

Szenenbild "Kindeswohl"

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Außerdem

  • Als die Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegen Comedian Louis CK im November 2017 öffentlich wurden und die Premiere - und später der Release - seines Films „I love you, Daddy“ gecancelt wurde, hat man sich ja gefragt, wie viel Zeit wohl vergehen muss, bis man Louis CK wieder auf einer Bühne sieht. Jetzt wissen wir’s. Ein bisschen mehr als neun Monate. Letzten Sonntag trat Louis CK - unangekündigt - im Comedy Cellar in New York auf. Der Twitter-Backlash ließ nicht lange auf sich warten.
  • Auch Matt Lauer, der nach Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung letztes Jahr bei NBC gekündigt wurde, kündigt sein Comeback an.
  • Asia Argento ist als Jurorin der italienischen Ausgabe von „X-Factor“ nach den Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs gefeuert worden.
  • Woody Allen hingegen macht zum ersten Mal seit den 1970ern eine nicht ganz freiwillige Arbeitspause. Offenbar gibt es - wohl nicht nur, aber auch wegen der Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs seitens Allens Adoptivtochter Dylan Farrow (unter Einmischung anderer Familienmitglieder) - Schwierigkeiten, sein nächstes Projekt zu finanzieren. Und für „A Rainy Day in New York“, Allens letzten Film, gibt es immer noch keinen Releasetermin.
  • Der Trailer für „Suspiria“ treibt die Mehrheit meiner Facebook-Timeline in einen der Ohnmacht nahen Freudentaumel. Der von Amazon Studios produzierte Film wird am Filmfestival von Venedig Premiere feiern und hoffentlich auch auf der Viennale zu sehen sein. Petra Erdmann ist für FM4 in Venedig und wird in den kommenden Tagen von dort berichten.
  • Das haben sich die Verantwortlichen so nicht gedacht: Die neue Oscar-Kategorie „Best Popular Film“, ist wohl nicht zuletzt wegen des großen Erfolges und der popkulturellen Bedeutung von „Black Panther“ eingeführt worden. „Black Panther“ aber will in der echten Liga mitspielen und im Rennen um den Oscar als „Best Picture“ antreten. Laut einem Bericht der Los Angeles Times hat Marvel-Studios-Boss Kevin Feige ein beträchtliches Budget für die Awards Season aufgestellt.
  • Mein potentieller Viennale-Lieblingsfilm ist jetzt schon „John McEnroe: In the Realm of Perfection“, ein Film, der Sport unter dem Blickwinkel der Filmtheorie betrachtet. Freu mich jetzt auch schon darauf, wie alle, die darüber schreiben, den gleichen „Großes Tennis“-Schmäh machen werden.
  • The Guardian stellt die Frage, wer denn bei einem Trump-Biopic Regie führen sollte? Lynch, Scorsese, Coen Brothers? Mir fehlt in der Liste ja Armando Iannucci, doch am Ende wird es wohl bei den Simpsons-Machern hängen bleiben, die haben noch alle Präsidenten exzellent getroffen.
  • Du willst die Wichtigkeit der Ausübung des Wahlrechts mit einer popkulturellen Referenz erklären, und am besten wäre, wenn das Ganze auch noch auf ein T-Shirt gedruckt wäre? Bittesehr.
  • Quentin Tarantino hat für „Once Upon a Time in Hollywood“ nun einen Charles-Manson-Darsteller gefunden: Damon Harriman.

Termine

Szenenbild aus "Shaun of the Dead"

Universal

FM4 Favourites: Shaun of the Dead am 01.09 im Rahmen des Volxkinos im Alois-Drasche-Park, Wien

30.08-12.09: 2001 - A Space Odyssey, Gartenbaukino, Wien
31.08: North by Northwest, Open Air Kino im Zeughaus, Innsbruck
01.09: Lost in Translation, Das Kino, Salzburg
01.09: FM4 Favourites: Shaun of the Dead, Alois Drasche Park, Wien
02.09: Zorba The Greek, Open Air Kino im Zeughaus, Innsbruck
02.09: Aguirre - Der Zorn Gottes, Freiluftkino Moviemento, Linz
02.09: Chinatown, Kino am Dach, Wien
02.09: The Big Lebowski, Arkadenhof der Musikschule, Villach
02.09: Le Grand Bleu, Filmcasino, Wien
03.09: Apocalypse Now Redux, Das Kino, Salzburg
05.09: Fluss ohne Widerkehr, Freiluftkino Moviemento, Linz

In diesem Sinn: Who died and made you fucking king of the zombies? („Shaun of the Dead“)

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