Ein Held ohne Cape

Metro Boomin ist ein Producer, der für ein paar der größten Hits der letzten Jahre verantwortlich ist. Er hat für die Migos, Gucci Mane, Future, Post Malone Beats gemacht. Sogar Wirtschaftsmagazine nennen ihn die wichtigste und originellste Hitschleuder der Gegenwart. Zeit, sich in einem HipHop-Lesekreeis mit Metro Boomin zu befassen.

Von Natalie Brunner

Obwohl Metro Boomin seit fast einer Dekade aktiv ist und laut eigener Aussage eigentlich schon diesen Frühling in Pension gehen wollte, erscheint jetzt sein offizielles Debütalbum „Not All Heroes Wear Capes“. Das sei hier nicht nur der Vollständigkeit halber erwähnt, sondern weil es auch viel über den Zustand der Musikindustrie aussagt.

„Not All Heroes Wear Capes“ ist ein Produzentenalbum, auf dem Metro Boomin gleich einem Regisseur mit einem Cast von wiederkehrenden Stimmen arbeitet. Zu den MCs seines Vertrauens, die ihn durch die elf Nummern begleiten, gehören Drake, der nigerianische Sänger und Rapper Wizkid, die Atlanta Homies Gucci Mane, Future, Swae Lee von Rae Sremmurd, der - wie Mahdi Rahimi so schön im Lesekreis bemerkt -, exact wie Sade klingen kann, wenn er will.

Superstars all the way, da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen für ein epochales Debütalbum nach fast zehnjähriger Karriere. Es sei denn, die Beats langweilen, da wir uns am Produktionsstil von Metro Boomin sattgehört haben, den inzwischen viele Beatbauer kopieren.

Auch das ist nicht der Fall weil Metro Boomin sich durch einen geschmackssicheren Griff in die Plattenkiste seiner Mama bestens aufgestellt hat. Das hat der HipHop-Lesekreis bestehend aus Trishes, Mahdi Rahimi und meiner Wenigkeit über die Nummer „21 Freaky Girls(with 21 Savage)“ zu sagen: