The Dandy Warhols fragen mit ihrem neuen Album „Why You So Crazy“

Die US-Band The Dandy Warhols feiert ihr 25jähriges Bestehen. Die Indie-Rock-Legenden sind mit einem neuen Album und vielen Konzerten zurück!

Von Eva Umbauer

Die Dandy Warhols wurden vor sage und schreibe 25 Jahren in Portland, Oregon gegründet. Sänger Courtney Taylor-Taylor und Gitarrist Peter Hallström fanden schnell einen Schlagzeuger, und auch eine Keyboarderin war rasch gefunden: Zia McCabe. „Dandys Rule OK“ hieß das erste Album der Band Mitte der 1990er Jahre.

Der Bandname war natürlich eine Anspielung an den großen amerikanischen Pop-Art-Künstler Andy Warhol, und der Sound der Band war psychedelisch, aber auch vom verwaschenen britischen Shoegazing-Stil der frühen 90er Jahre beeinflusst. Die Dandies mochten englische Bands wie Ride und Britpop, aber auch Psychedelic Pop, Garagerock und Powerpop.

Erfolgreiche Außenseiter

Selbst als die Dandy Warhols Ende der 90er Jahre mit dem Song „Bohemian Like You“ internationalen Star-Status erlangt hatten, fühlten sie sich in den Staaten aber noch immer als Außenseiter - unter den tätowierten Metalbands mit den weiten schwarzen Shorts. Courtney Taylor-Taylor findet überhaupt, dass heute alles besser ist: „Now it´s much better to be kinda funny and above it all. Being elegant and smart is cool. I´m very happy about that. We have a much nicer time now everywhere we go in the world now than we did in 1996 or something.“

Die Dandy Warhols strahlen auch nach all den Jahren noch eine gewisse Hipness aus, eine psychedelische Rock´n´Roll-Coolness, und die erlaubt der Band am neuen Album „Why You So Crazy“ auch kleine Ausflüge auf das, sagen wir mal, Terrain des „Weird Country“ oder einfach „synth pop meets country music“, auf das sich Zia McCabe etwa mit einem Song wie „Highlife“ begibt. Beim letzten Song am Album zeigt Zia McCabe dann wirklich, was sie kann, wenn sie beim 6-Minüter „Ondine“ am Klavier sitzt und ganz einfach eine tolle Pianistin ist.

Auch Courtney Taylor-Taylor ist dem Americana-Sound nicht abgeneigt, beispielsweise bei den Songs „Motor City Steel“, „Sins Are Forgiven“ oder auch bei dem das moderner klingenden „Small Town Girls“. Da ist immer ein Zwinkern in den Augen von Courtney Taylor-Taylor, wenn er diese Songs singt.

Eine der Singles vom neuen Album der Dandy Warhols ist „Be Alright“ und sie ist wohl dem klassischen Dandies-Sound am nächsten von allen neuen Songs.

Beim Stück „Forever“ kommt eine Steel Drum zum Einsatz. Die Steel Drum, also Stahl-Trommel, stammt von der Karibikinsel Trinidad, wo sie in den 30er Jahren entstand. In ihrem Studio in Portland, Oregon - die Band baute es im Jahr 2000 in einem industriellen Gebiet der US-Stadt - gibt es allerlei Instrumente, aber auch einen gediegenen Weinkeller und weitere Annehmlichkeiten.

The Odditorium - statt dem Wort „auditorium“, und in Anlehnung an David Bowies Song „Space Oddity“ - ist das Headquarter der Dandy Warhols, es ist Studio und Wohnzimmer zugleich: ein romantisch-dunkler, hippiesker Ort, von dem das Unternehmen Dandy Warhols aus gelenkt wird. Einen gewissen Goth-Vibe hat The Odditorium ebenfalls, und das hört man etwa auch im Song „Forever“.

Lange Reise

Ganz weiß man bei den Dandy Warhols ja nie, wohin die Reise führt oder wo genau man sich in ihrer Gesellschaft gerade befindet. Und das ist auch mit dem neuen Album „Why You So Crazy“ nicht anders. Da ist Einiges ein bisschen Fleckerlteppich-haft zusammengestückelt, aber macht nichts, das hat Charme. Oftmals handelt es sich hier eher um Entwürfe, statt um komplette Songs, aber das hat etwas.

Why (are) you so crazy? Na, so halt! Dandies still rule, ok? Nun ja, eh klar, die alten Zeiten sind vorbei - obwohl die Dandies noch immer eine tolle Live-Band sind. Aber sind wir froh, dass die Dandy Warhols nie aufgegeben haben. 25 Jahre Dandy Warhols, lasst uns das mit diesem neuen, zehnten Album der Band, „Why You So Crazy“, ordentlich feiern!