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"A Fisherman's Tale"

Vertigo Games / Arte

Das Prinzip der Unendlichkeit

Das Prinzip der Matroschka-Puppen ist simpel: Öffnet man eine solche hölzerne, bunt bemalte Puppe, dann steckt eine Miniatur-Version ebendieser Puppe darin, und in der Puppe noch eine und so weiter. Dieses Konzept hat sich nun das Virtual-Reality Game „A Fisherman’s Tale“ zu Nutze gemacht.

Von Chris Stipkovits

In der comicartigen Virtual Reality Welt von „A Fisherman’s Tale“ lebt Bob in einem Leuchtturmwärterhaus, das spartanisch eingerichtet ist. Es gibt ein Waschbecken, ein paar Vasen und Teller. Auch in dem Raum steht ein Modell des Leuchtturms und in diesem Modell gibt es eine kleinere Version von Bob, der exakt die gleichen Bewegungen macht wie Big-Bob.

Big Bob, Mini Bob, Middle Bob?

Nimmt man das Dach vom Miniatur-Leuchtturm, fliegt auch in unserer Umgebung das Dach weg, und ein Big-Big-Bob steht über darüber. Alles was passiert, passiert also stets auf allen Ebenen.

A Fisherman’s Tale wurde von Vertigo Games und dem deutsch-französischen Sender ARTE veröffentlicht. Das Spiel gibt es für PSVR, HTC VIVE, Oculus Rift sowie Windows Mixed Reality.

Gegenstände lassen sich zwischen den Größen-Welten transferieren und eröffnen dadurch ein interessantes Rätseldesign.

Ist ein Item zu groß, nimmt man kurzerhand die kleinere Version. In einem Rätsel verlangt eine freche Krabbe einen Rettungsreifen und eine Kapitänsmütze. Die Mütze und der Reifen sind in unserer Umgebung zu groß, die im kleinen Modell aber nicht. Schon ist die Krabbe voll ausgestattet und fühlt sich sicher genug, um aus der Schale zu kriechen. Aus groß wird also klein, das geht natürlich auch umgekehrt: Ein Fisch möchte einen Snack, doch die Sardinen sind ihm zu klein, deswegen schnappt man sich die große Version davon. Dass sich der Fisch dann überfressen hat, ist aber nicht die Schuld von Bob!

Die Rätsel sind logisch, nicht zu einfach und vor allem durch die Dialoge eine willkommene Abwechslung im Questdschungel. Sollte man nicht weiter wissen, hilft die Erzählstimme aus dem Off oder einer der NPC’s.

Gute Sprachübersetzung, mieses Tracking

A Fisherman’s Tale punktet vor allem mit den lustigen Konversationen, die man mit den NPC’s führt und mit der sehr guten deutschen Übersetzung. Das gleicht gerade noch die mittelmäßig bis schlecht umgesetzte Steuerung aus, zumindest auf der PlayStation 4 mit den Move Controllern. Viel zu oft funktioniert das Tracking der zwingend notwendigen Move-Controller nämlich zu schlecht.

So verschwindet oft das in der Hand getragene Item, weil es gegen eine Wand stößt. Dann heißt es: Dorthin zurückgehen, wo das Item ursprünglich war, und warten. Erst nach mehreren Sekunden erscheint es wieder am ursprünglichen Platz. Da kann es schon vorkommen, dass man dieselbe Aufgabe aufgrund von Steuerungsschwierigkeiten wiederholen muss. Natürlich verdirbt das ein bisschen den Spielgenuss, aber Big-Bob und Mini-Bob mag man trotzdem.

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