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Mari Kreutzer und Elisabeth Scharang vor einem "Dancing Stars"-Plakat

Radio FM4 | Gersin-Livia Paya

Regisseurin Marie Kreutzer im FM4 Doppelzimmer

Mit ihrem Debutfilm „Die Vaterlosen“ gewann Marie Kreutzer 2011 den Großen Preis der Diagonale. Heuer stand sie auf dem roten Teppich der Berlinale. Im FM4 Doppelzimmer erzählt die Drehbuchautorin und Filmregisseurin über hohe Erwartungen, die Kunst des Scheiterns und warum auf ihrem T-Shirt „Not my Government“ steht.

Von Elisabeth Scharang

Es ist ein richtig gutes Jahr für österreichische Regisseurinnen. Nachdem Marie Kreutzers neuer Film „Der Boden unter den Füßen“ im Februar im Wettbewerb der Berlinale lief, legt Jessica Hausner nun mit ihrer Teilnahme am Wettbewerb um die Goldene Palme in Cannes nach. Was beide Filmemacherinnen gemein haben: Sie folgen in ihrer Arbeit konsequent dem eigenen Weg.

FM4 Doppelzimmer am Ostermontag, mit Marie Kreutzer und Elisabeth Scharang, von 13 bis 15 Uhr und anschließend im FM4 Player.

Ich treffe Marie Kreutzer nach ihrer Kinostarttour, nach einer Woche Diagonale in Graz und der ganzen Aufregung einer Weltpremiere auf der Berlinale für ein Gespräch im Studio. Ja, sie sei müde nach den letzten zwei Monaten, aber letztlich ist es das, wofür man diese Arbeit macht: dass der Film ins Kino kommt und dort sein Publikum findet. Aber sie freue sich auch schon sehr auf die kommenden Wochen, erzählt Marie Kreutzer, in denen sie wieder ganz für sich ist; die einsame Zeit einer Autorin, wenn sie an einem neuen Buch schreibt.

Denn das ist, was sie immer schon wollte: Schreiben. Als sie sich nach der Schulzeit in Graz 1997 an der Filmakademie in Wien beworben hatte, war Marie Kreutzer noch überzeugt davon, dass sie einmal als Schriftstellerin ihr Geld verdienen würde.

Der rote Teppich auf der Berlinale war jedenfalls nicht der Plan. Gut so. Denn diese hohen Treppen besteigen, das kann man nicht planen. Dafür muss soviel zusammenlaufen und sich im richtigen Zeitpunkt zu einem guten Ganzen vermengen. Für ihren aktuellen Film „Der Boden unter den Füßen“ ist Marie Kreutzer das gelungen. Eine gute Geschichte, ein tolles Drehbuch, eine aufregende Besetzung, eine sichere Bildsprache und über alledem der Mut zu erzählen, was man als Autorin und Regisseurin zu erzählen hat – ohne zu viel Angst vor der Meinung und der Kritik der anderen. Denn die Kritik kommt sowieso, egal was man macht.

„Der Boden unter den Füßen“ läuft derzeit in den Kinos.

„Ich habe an der Filmakademie schnell begriffen, dass Drehbuchschreiben etwas völlig anders ist als das, was ich bis dato geschrieben hatte, und ich hatte augenscheinlich Talent dafür“, erinnert sich Marie Kreutzer an ihre Studienzeit. Schließlich hat sie sich neben dem Drehbuchstudium auch für die Regieklasse beworben, weil sie die Geschichten, die sie schrieb, auch selbst umsetzen wollte. „Was mir aus dieser Zeit noch sehr in Erinnerung ist: die Hierarchie damals an der Filmakademie. Ich bin zuvor in eine Schule gegangen, in der es diese Art von autoritärem Verhalten nicht gab. Ich habe mir damit ziemlich schwer getan und somit war die Studienzeit eher von dem Gedanken geprägt: Du musst dich da durchbeißen. Denn aufgeben kam für mich nicht in Frage.“

Marie Kreutzer beschreibt sich selbst als Perfektionistin. Das ist oft für das Umfeld, in dem sich Perfektionist*innen bewegen, anstrengend. Aber am höchsten liegt die Latte für Perfektionist*innen bei ihnen selbst. Den eigenen Ansprüchen genügen, das kostet Kraft. Nach ihrem zweiten Spielfilm „Gruber geht“ (nach einem Roman von Doris Knecht) wird Marie Kreutzer schwanger. Nach der Geburt steht sie ziemlich schnell für „Was hat uns bloß so ruiniert“ wieder am Set. Vier Spielfilme in den letzten fünf Jahren. Wie ist das zu schaffen? Was hat das für einen Preis?

FM4 Doppelzimmer am Ostermontag

Im FM4 Doppelzimmer erzählt die Autorin und Regisseurin Marie Kreutzer sehr offen über die Höhepunkte und die Tiefpunkte ihrer bisherigen beeindruckenden Filmlaufbahn. Sie lässt sich dabei von ihren Lieblingssongs begleiten.

Marie Kreutzer im FM4 Studio

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FM4 Doppelzimmer am Ostermontag, mit Marie Kreutzer und Elisabeth Scharang, von 13 bis 15 Uhr und anschließend im FM4 Player.

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