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GRAS: „Freies Studium für alle“

Die Grünen und Alternativen Student_innen (GRAS) wollen ein freies Studium ohne Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren, bei dem sich alle entfalten können. Und sie stehen für eine linke ÖH-Exekutive, die sich klar gegen die Regierung positioniert.

Von Lena Raffetseder

Bei der letzten ÖH-Wahl landeten die Grünen und Alternativen Student_innen (GRAS) mit 15,6% auf dem dritten Platz, hinter der Aktionsgemeinschaft (AG) und dem Verband Sozialistischer Student_innen (VSStÖ). Seit zwei Jahren bildet die GRAS mit VSStÖ und den Fachschaftslisten Österreich (FLÖ) als linke Mehrheit die ÖH-Bundesvertretung.

Adrijana Novakovic und Dietlinde Oberklammer sind die Spitzenkandidatinnen der GRAS

FM4/ Lukas Lottersberger

Adrijana Novakovic und Dietlinde Oberklammer

Für die ÖH-Wahl 2019 hat die GRAS ein Spitzenkandidatinnen-Duo aufgestellt: die 26-jährige Dietlinde Oberklammer und die 23-jährige Adrijana Novakovic. Oberklammer studiert Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an der FH Krems, Novakovic studiert in Wien Geschichte und Kunstgeschichte. Die gemeinsame Kandidatur soll Vielseitigkeit ausstrahlen. Wer im Fall einer neuerlichen Koalition für die GRAS ins Vorsitzteam einziehen würde, ist noch nicht klar, sagen die Kandidatinnen.

ECTS für Erfahrung

Ein „freies Studium“ beinhaltet für die GRAS mehr Wahlfächer, mehr Toleranzsemester und ein Grundstipendium. „Studentinnen und Studenten sollen sich entfalten können. Es ist wichtig, dass sie sich selber und ihr Studium besser kennenlernen“, sagt Novakovic. Dazu gehört auch die Forderung, dass man für Arbeit, Praktika oder Ehrenamt ECTS erhalten sollte. Denn auch diese Erfahrungen sollten honoriert werden, sagen die Kandidatinnen. Schwerpunkt ist neben dem freien Hochschulzugang ein Thema, das gar nicht Uni-spezifisch ist.

Klima-Schwerpunkt an den Hochschulen

Die drei wichtigsten Forderungen der GRAS sind neben dem freien Hochschulzugang das Thematisieren der Klimakrise in Forschung und Lehre und der Wunsch nach „gutem Klima“. Mehr Fahrradständer, Digitalisierung von Lehrmaterialien, biologische Mensa-Angebote, Thematisierung der Klimakrise in der Lehre, ein Öffi-Ticket für Studierende – der Fokus auf Klimathemen zieht sich durch das Wahlprogramm.

Bei der ÖH-Wahl 2017 hat die GRAS 15,6 Prozent der Stimmen bekommen. Das entspricht neun Mandaten in der ÖH-Bundesvertretung.

Gleichzeitig sieht die GRAS darin ihr Alleinstellungsmerkmal: „Wir sind die einzige Fraktion, die sich für eine ökologische und nachhaltige Hochschule einsetzt“, sagt Novakovic. Wobei es beim „guten Klima“ vor allem darum geht, dass die GRAS in der ÖH laut gegen die Regierung auftreten will.

„Gegen Schwarz-Blaue Regierung kämpfen“

Die Kandidatinnen sehen die Hochschule nicht als „abgeschlossenen Mikrokosmos“. Deshalb ist es aus ihrer Sicht wichtig, das allgemeinpolitische Mandat der ÖH beizubehalten, damit die ÖH nicht nur Serviceleistungen anbietet. Dazu sagt Oberklammer: „Wir wollen uns für die Rechte, Interessen und auch die Zukunft der Studierenden einsetzen. Studierende sind Teil der Gesellschaft und somit sind ihre Probleme gesamtgesellschaftliche Probleme.“

Ab Herbst gibt es zusätzliche Zugangsbeschränkungen. Die GRAS und auch die ÖH haben sich dagegen ausgesprochen, geändert hat es nichts. Für Dietlinde Oberklammer zeigt das nicht die Machtlosigkeit der ÖH: „Es ist sehr schwer gegen die Schwarz-Blaue-Regierung zu kämpfen. Wir sind im Dialog, aber es ist ein langsamer Prozess.“

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