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Little Joe Filmstills

coop99

filmfestival cannes

Warum liegt hier überall Sand rum?

Neben dem Getöse um die eben erst gestartete österreichisch-spanisch-russischen Koproduktion „Ibizagate“ tut sich das Filmfestival von Cannes grad ein bisschen schwer mit der Aufmerksamkeit – aber wir sind nach wie vor mit ganzem Herzen dabei, auch wenn’s auf der Croisette böse regnet.

Von Gini Brenner, aus Cannes

Zugegeben, wir haben uns vor diesem Film alle ein bisschen gefürchtet: „Rocketman“, das Elton-John-Biopic von Dexter Fletcher, der von Bryan Singer „Bohemian Rhapsody“ übernahm und ziemlich in den Sand setzte. Aber dann war’s doch eine helle Freude, Taron „Kingsman“ Egerton beim fröhlichen Eintauchen in die Tiefen und Untiefen des Elton’schen Seelenlebens. Ein Film, der sich absolut nichts scheißt, und das ganz ohne „Seht her, ich scheiß mir nichts“-Attitüde. Die Kostüme sind fantastisch, die Musik sowieso – wer aus diesem Film nicht mit einem Grinser und einer Träne im Augenwinkel rauskommt, der kann kein Guter sein.

"Rocketman" Filmstill

Paramount Pictures

„Rocketman“

Je suis d’Autriche

Das trifft auch ziemlich genau, was sich Samstagabend im Pressebereich des Festivalpalais abgespielt hat: Die gesamte österreichische JournalistInnen-Mannschaft schaut gemeinsam den Livestream der ZIB spezial, die Stimmung ist bestens, das Bier fließt, der Schmäh rennt. Und so mancher internationale Kollege fragt sich, auf welche Party er da schon wieder nicht eingeladen ist.

Fast genauso viel Aufmerksamkeit gab’s für den anderen Beitrag aus Österreich – ebenfalls eine Sensation: Mit Jessica Hausner war zum ersten Mal eine österreichische Regisseurin in den Wettbewerb geladen. „Little Joe“ heißt das SciFi-Drama um eine Mutter, ihren Teenager-Sohn und eine mysteriöse Pflanze. Die Story holpert ein wenig, aber Martin Gschlachts umwerfende Bilder machen’s wieder wett: Man schaut wirklich gerne hin, jede Szene ist wie ein Gemälde.

Little Joe Filmstills

coop99

„Little Joe“

Es lebe die Rachephantasie

"Too old to die young" stills

Amazon Prime

„Too old to die young“

Gern hingeschaut hab ich auch bei Nicholas Winding Refns neuem Werk, seiner 13-teiligen Amazon-Serie (startet im Sommer) mit dem wahrlich nicht unlustigen Titel „Too Old To Die Young.“ In Cannes gab es davon die ersten 2 Folgen zu sehen, auf der großen Leinwand kommt das natürlich nochmal so gut. Die Handlung dreht sich um ein Killer-Gespann, das Sexualverbrecher grausam um die Ecke bringt – und wer Refns Filme wie „Valhalla Rising“ oder „Drive“ kennt, der weiß, dass der dänische Regisseur keine Gefangenen nimmt. „Ich habe meine Figur immer noch nicht ganz verstanden“, meint Hauptdarsteller Miles Teller („Whiplash“, „Baby Driver“). Ich eh auch nicht. Aber dafür gibts viel Testosteron, wenige Worte und eine der absurd-lustigsten Auto-Verfolgungsjagden der jüngeren Filmgeschichte.

"Too old to die young" stills

Amazon Prime

„Too old to die young“

Ich will ein Eis

Nein, wir sind eh nicht immer im Kino. Manchmal darf’s auch Party sein. Ein Fixpunkt am Cannes-Kalender ist die Magnum-Party, wo jedes Jahr irgendjemand mehr oder weniger Berühmtes auf eine Bühne gestellt wird und dort für die Vorzüge von Speiseeis wirbt. Dieses Jahr wars doppelt erfreulich, eine der begehrten Einladungen zu kriegen: Nicht nur kam die supere Palina Rojinski an die Croisette und präsentierte neben Eislutschern auch ihre Initiative gegen Sexismus in den Sozialen Medien. Und als Draufgabe gab es ein ganz exklusives Mini-Konzert von Rita Ora, nur für uns verwöhntes Journalistenpack.

Rita Ora und Palina Rojinski bei Magnum Party in Cannes

Magnum

Rita Ora und Palina Rojinski

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