„Little Monsters“: Blutige Zombie Comedy mit Wohlfühlfaktor

Braucht die Welt wirklich noch eine Zombie Comedy? Wie auch immer die Antwort lauten mag - der australische Beitrag „Little Monsters“ ist ein überraschend unterhaltsames Gag-Splatter-Paket mit einer wie immer hervorragenden Lupita Nyong’o.

Von Jan Hestmann

Schon wieder Zombies! Nach unzähligen Staffeln „The Walking Dead“ ist der Hype um den, von der Popkultur heiß geliebten, Zombie eigentlich schon vor Jahren wieder abgeflaut. Doch wir haben die Rechnung nicht mit dem Kinojahr 2019 gemacht - das birgt wieder jede Menge Untote auf der Leinwand. Da ist zum einen „The Dead Don’t Die“. Damit wollte schließlich auch Jim Jarmusch seinen ganz eigenen, Meta-Zombiefilm machen. Funktioniert hat das mäßig - trotz des wundervollem Gespanns von Bill Murray und Adam Driver.

Außerdem kommt dieses Jahr ja auch die Fortsetzung des Publikumslieblings „Zombieland“ ins Kino - „Zombieland: Double Tap“. Die verspricht jetzt schon ein Box Office-Hit zu werden. Und dann gibt es jetzt noch einen australischen Beitrag, der hierzulande diese Woche Filmstart hat: „Little Monsters“.

Die Handlung ist simpel und schnell erklärt. Die Kindergärtnerin Miss Caroline macht mit ihren kleinen Schützlingen einen Ausflug in einen riesigen Streichelzoo. Doch kaum sind sie auf der Pleasant Valley Farm angekommen, stürmen die Zombies auch schon das Feld - im Schritttempo (es handelt sich um langsame Zombies) - und vermehren sich fortan minütlich. Miss Caroline ist zu drastischen Maßnahmen gezwungen und kämpft mit allen Mitteln für das Wohl der Kinder.

Lupita Nyong’o ist ein Superstar

Womit wir zum mit Abstand besten Aspekt von „Little Monsters“ kommen: Lupita Nyong’o. Sie spielt Miss Caroline, die Ukulele spielende und Zombieköpfe abschlagende Kindergärtnerin. Es ist ein großer Glücksfall, dass man die Schauspielerin nun immer öfter auf der Leinwand bestaunen darf, seitdem sie mit ihrer Nebenrolle in „12 Years A Slave“ einen Oscar gewonnen hat. Es folgten Auftritte in „Black Panther“ und in Jordon Peeles Horrorfilm „Us“ - hier sogar in einer Doppelrolle.

In „Little Monsters“ wird sie im Kampf gegen die Zombiehorden flankiert von einem Pseudo-Rocker und einem frustrierten Kinderfernsehstar. Die Bühne gehört aber einzig und allein ihr. Es ist faszinierend, ihr dabei zuzusehen, wie sie auch in einem Blödelfilm (gemeint im besten Sinne) wie diesem aufgeht und in ihrer Rolle strahlt. Es scheint fast so, als könnte Lupita Nyong’o alles zu Gold machen.

Abgesehen davon macht der Film „Little Monsters“, wenn er auch das Zombie Comedy Genre nicht neu erfindet, sehr viel richtig: ein Feel Good Movie, der mit viel Zombie-Action auch die Freund*innen des spritzenden Blutes nicht enttäuschen wird, und gleichzeitig viele komische und manchmal auch kitschig-liebe Momente hat. Und im Kontrast zu Jarmuschs „The Dead Don’t Die“ ist das eine höchst willkommene Abwechslung, die ganz ohne Metaebene eine große Portion gute Unterhaltung bietet. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.