Brand New

Neue Musik von Giant Rooks, Lou Asril, Kreiml & Samurai und Noga Erez. Wer am höchsten in die nächsten FM4 Charts einsteigt, bestimmst du.

Von Katharina Seidler

Giant Rooks - „Watershed“

In nur einer Handvoll Jahren sind Giant Rooks in den Himmel der deutschen Indie-Pop-Starbands aufgestiegen. Kein Wunder, ihre Songs haben genau das, was „große Festivalmomente“ brauchen, also Hymnenhaftigkeit gemischt mit jener Prise Melancholie, die einen in großen Menschenmengen das eigene Selbst und die Kraft des Kollektivs rundherum so besonders stark spüren lassen. Nach ihrer Letztjahres-EP „Wild Stare“ geben Giant Rooks vor ihrem bereits ausverkauften Wien-Konzert in der Arena Ende April mit „Watershed“ ein neues Lebenszeichen von sich, auf das alle obengenannten Kriterien ebenfalls zutreffen, plus Miike Snow-mäßiges Piano und Chorgesänge: „On the dance floor, we move and we talk until we can’t no more“.

Lou Asril - „Heaven“

„Es geht grundsätzlich darum, alles ein bissl so anzunehmen, wie es kommt“, meint Lou Asril über seine neue Single „Heaven“. „Man lernt viel aus allen Erfahrungen, nicht nur aus den guten.“ Recht hat er, und dennoch scheint das österreichische Soul-Wunderkind im letzten Jahr vornehmlich gute Erfahrungen gemacht zu haben. In Kürze, am 13. März, feiert Lou Asril seinen 20. Geburtstag, und bringt genau an diesem Tag auch sein erstes Mini-Album heraus. Außerdem könnte er ebenda erfahren, ob er der Gewinner des FM4 Awards beim Amadeus ist, da steht er neben Anger, Buntspecht, Oehl und Yasmo & die Klangkantine ja gerade im Finale. „Heaven“ jedenfalls ist genauso cremig-sensuell, wie man es von Lou Asril kennt, und lässt wie gehabt auch die großen Popgesten nicht außen vor.

Hier sieht man übrigens, wie Lou Asril „Heaven“ auch im Rahmen einer FM4 Acoustic Session gespielt hat.

Kreiml & Samurai - „Ganz Wien“

Die beiden Dialekt-Rapper Kreiml & Samurai steckten im letzten Jahr in einem beneidenswerten Dilemma: Nach drei Alben, auf denen sie ihr „spirit animal“, den Schweinehund berappt haben, also das sehr wienerische Owezahn und Tachinieren, wurden die ausverkauften Hallen bei ihren Konzerten immer größer. Um nicht zu einem Klischee ihrer selbst zu verkommen und auch selbst den Spaß an der Sache zu behalten, wollten die beiden für Album Nummer 4 etwas Neues probieren. Da kam ein Treffen mit dem Beatkaiser aus Kaisermühlen, Brenk Sinatra, gerade recht. In Rekordzeit von drei Monaten haben Brenk Sinatra und Kreiml & Samurai das Album „Auf olle 4re“ fertiggemacht, das vor Kurzem erschienen ist. „Ganz Wien“ findet man auch darauf, das trotz des gleichen Namens nichts mit dem originalen Wiener Sprechgesangler Falco zu tun hat.

Noga Erez - „Views (ft. Reo Cragun & Rousso)“

Drei Jahre ist es her, dass die israelische Musikerin Noga Erez ihr Debütalbum „Off the radar“ veröffentlicht hat, eine Abrechnung mit dem verstaubten Politsystem und der Gesellschaft ihrer Heimat. Völlig zu Recht hat sie es damit zu internationalen Ehren gebracht, nun steht für dieses Jahr offenbar das Nachfolge-Album von Noga Erez in den Startlöchern. „Views“, die erste Single daraus, dreht sich um die Schattenseiten von Social Media, und vergisst dabei Noga Erez-typisch nie auf den Spaß: Poppiger, trappiger Hip Hop in dick und saftig, mit Claps, Breaks, Hooklines, Witz und Charme. Zu hören sind auch der Rapper Reo Cragun und ihr langjähriger musikalischer Partner Rousso.