Plattenplausch im Park mit Voodoo Jürgens

Demnächst spielt er eine Open Air Private Session, im Open Air Gästezimmer spielt er seine Lieblingssongs.

Von Daniela Derntl

Liedermacher, Schmäh-Tandler, Gschichtl-Drucker, Beisl-Charmeur, Vokuhila-Träger, Milieu-Student: Voodoo Jürgens kennt viele Namen und abwegige Orte – und demnächst vielleicht auch dein Zuhause?! Von 31. Juli bis 2. August begibt er sich mit seiner Ansa Panier auf Österreich Tour und spielt drei kleine, aber feine FM4 Private Sessions – die wegen der Corona-Sicherheitsmaßnahmen – im Freien stattfinden werden. Wenn du also einen Garten, Hof, oder Parkplatz hast – und ein entspanntes Fest mit deinen Freunden, Familie und Voodoo Jürgens veranstalten willst, dann schick uns eine aussagekräftige Einlandung, samt Kontaktdaten, Fotos und Videos von deiner Location.

Zur Einstimmung auf einen gemütlichen Tag im Grünen haben wir uns
mit Voodoo Jürgens im Wiener Türkenschanzpark im 18. Bezirk getroffen, wo er uns eine Auswahl seiner aktuellen Lieblingslieder vorgespielt hat:

Kinderzimmer Productions – „Das Gegenteil von Gut ist gut gemeint“

„Diese Nummer von den Kinderzimmer Productions hatte ich auf Platte. Die ist schon ein bisschen älter. Da war ich 16 Jahre alt, und die habe ich jetzt wiederentdeckt. Ich finde die Mischung aus Jazz und Hip Hop eigentlich ganz cool. Zum Herumspazieren geht sich diese Nummer sehr gut aus. Manche Sachen, die einem früher wichtig gewesen sind, altern ja nicht so gut. Aber ‚Das Gegenteil von Gut ist gut gemeint‘ ist gleich geblieben, kommt mir vor.“

Wolfram – „Catalyst“

„Der Film ‚Zauberer‘ von Sebastian Brauneis, fängt mit ‚Catalyst‘ von Wolfram an, und diese Nummer ist hängen geblieben. Mir hat der Film extrem gut gefallen. Ich war so begeistert, und immer, wenn ich jetzt diese Nummer höre, kommt dieses Gefühl zurück. Das habe ich bei wenigen Nummern, aber bei dieser passiert das irgendwie gerade.“

Marianne Faithful – „Broken English“

„In der Corona-Zeit habe ich viel Youtube geschaut und da habe ich mir auch eine Doku über Marianne Faithful angeschaut. So bin ich auch auf ‚Broken English‘ gekommen, es ist eh eine bekanntere Nummer von ihr. Sie hat in der Doku erzählt, dass sie geglaubt hat, dass ‚Broken English‘ ihre letzte Platte sein wird. Davor hat sie sich eher immer Sachen bei ihren Alben einreden lassen. Aber da hat sie dann beinhart ihr Ding durchgezogen. Und deshalb, glaube ich, ist diese Platte auch ein bisschen härter geworden. Angeblich geht es ja um die Ulrike Meinhof in der Nummer. Das habe ich mal gehört, aber ich weiß nicht, ob es stimmt.“

Tobias Gruben – „Heroin“

„Marianne Faithful hat ja mit Heroin herum experimentiert, und der nächste Sänger auch: Tobias Gruben heißt er, und da gibt es auch gerade einen Film, der herausgekommen ist, wo sämtliche deutsche Musiker seine Lieder covern, unter anderem Isolation Berlin. Tobias Gruben hat anscheinend auch ziemlich mit dem Gift gekämpft, und ist Anfang der Neunziger Jahre gestorben. Einmal hat er auch die Droge besungen. ‚Heroin‘ geht ziemlich hinein, also man spürt, dass er weiß, wovon er singt.“

Wu Tang Clan – „C.R.E.A.M.“

„Als nächstes hören wir Wu Tang Clan mit ‚C.R.E.A.M.‘. Unlängst hat es die Serie gegeben auf Netflix, von Wu Tang, wie das so gewesen ist. Ich glaube, sie haben es sich ein bisschen so zusammengeschustert, wie sie es gerne hätten. Aber ich glaube, vieles stimmt auch, was da so erzählt worden ist.“

Hans Orsolics – „Märchen“

„Eine Dialekt-Nummer, habe ich mir gedacht, muss auf jeden Fall auch dabei sein. Die ist vom Hans Orsolics, den habe ich ja auch schon besungen, in ‚Hansi Da Boxer‘. Diese Nummer von ihm habe ich aber erst relativ spät entdeckt. Ich hab immer nur ‚Mei potschertes Leb’n‘ von ihm gekannt. Aber er hat dann Mitte der Achtziger Jahre noch eine Platte herausgebracht, mit Synth-Sounds. Witzig produziert. Die Nummer heißt ‚Märchen‘.“