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Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Fall Guys"

Mediatonic / Devolver Digital

„Fall Guys“ - endlich ein Online-Game für wirklich alle

Im neuen Multiplayer-Game „Fall Guys: Ultimate Knockout“ tritt man immer mit 59 anderen Mitstreiter*innen in einem kuriosen Wettlauf gegeneinander an. Der Titel ist schon nach wenigen Tagen zum Hit avanciert. Das liegt an der Zugänglichkeit für Spielende als auch Zusehende.

Von Robert Glashüttner

Vor über zehn Jahren hat man in der Gamesbranche bei neuen Online-Rollenspielen oft vom möglichen „World of Warcraft“-Killer gesprochen. Wird es ein Game jemals schaffen, dem Multiplayer-König den Thron abspenstig zu machen?

Heute ist die Zeit über diese Frage hinweggegangen, denn Online-Spiele, bei denen viele tausende Menschen gleichzeitig, gegeneinander und miteinander ein Game spielen, gibt es nicht nur im Bereich der Rollenspiele, sondern in so gut wie allen Games-Gattungen.

Ein Problem ist dabei allerdings bis heute geblieben: MMOs sind weiterhin kaum für Menschen geeignet, die ansonsten wenig Computerspiele spielen bzw. nicht allzuviel Zeit investieren wollen oder können. Herstellerfirmen von MMOs leben darüber hinaus davon, Spieler*innen möglichst lange und regelmäßig an ihr Produkt bzw. Service zu binden. Dementsprechend werden Online-Games meist so designt, dass es sinnvoll ist, sich zumindest alle paar Tage in sie einzuloggen, um kleine Geschenke abzustauben, erreichte Errungenschaften zu behalten oder den Überblick über das aktuelle Geschehen nicht zu verlieren.

„Finger weg von Online-Games“, war deshalb verständlicherweise das Motto vieler Menschen. Und sind wir ehrlich: Jede und jeder kennt mindestens eine Geschichte von jemandem, der in den letzten 15 Jahren mal ein paar Monate hindurch zu viel Zeit in „World of Warcraft“ verbracht hat.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Fall Guys"

Mediatonic / Devolver Digital

„Fall Guys“ als Gegenentwurf zum Online-Zeitfresser

Am 4. August 2020 ist „Fall Guys: Ultimate Knockout“ erschienen, das die MMO-Konventionen komplett auf den Kopf stellt. Der absurd-komische Wettstreit, bei dem 60 bunte Knubbelwesen um die Wette laufen, ist grundsätzlich kinderleicht zu erlernen. Laufen, Springen, Hechtsprung und Greifen - das ist wirklich alles, was man in „Fall Guys“ machen kann. Und es ist glorreich.

„Fall Guys: Ultimate Knockout“, entwickelt von Mediatonic, ist im Vertrieb von Devolver Digital für Windows und PS4 erschienen.

Zu Beginn ist man immer mit 59 anderen Spielerinnen und Spielern gemeinsam in einem Level. Es gilt, an Hindernissen vorbeizulaufen und das Ziel zu erreichen. Da gibt es Türen, die auf und zu gehen, Wippen, die hin und her wackeln, unzuverlässige Förderbänder oder riesige Früchte, die auf uns zu fallen. In anderen Levels geht es darum, auf Wackelplatten oder sich drehenden Rädern nicht runterzufallen. Wird man getroffen oder fällt wo runter, bedeutet das zwar nicht unbedingt gleich Game Over, aber die eigene Platzierung leidet natürlich.

Die Luft wird immer dünner

Pro Runde kann sich eine gewisse Anzahl an Spielern qualifizieren, der Rest fällt raus. Im zweiten Level sind wir dann also etwa nur noch 35 Spielerinnen, später nur noch 14, und so weiter. Pro Partie gibt es drei bis fünf Runden, und natürlich kann am Schluss nur eine Knubbelfigur gewinnen.

Unsere knuffigen Würste mit Ärmchen und Beinchen sind zwar unermüdlich, aber natürlich nie davor gefeit, zu stolpern, von anderen umgeschubst zu werden oder einfach abzustürzen. Der Spielname „Fall Guys“ ist schon ziemlich passend gewählt.

Befreiende Simplizität

„Fall Guys“ ist so simpel wie genial. Man ist von Anfang mit voller Euphorie mit dabei und schreit vor Ärger oder Freude, wenn man wahlweise gleich in der Anfangsrunde irgendwo abrutscht oder umgekehrt als erster die goldene Krone ergattert. Die Levels werden zufällig durchgewechselt, so dass es nie langweilig wird.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Fall Guys"

Mediatonic / Devolver Digital

Das Game ist gerade mal zehn Tage nach der Veröffentlichung schon ein Riesenhit: Über zwei Millionen Lizenzen wurden verkauft, und auch auf der Streaming-Plattform Twitch ist „Fall Guys“ eingeschlagen. Dieser Erfolg sowohl bei Spielenden als auch Zuseher*innen ist zwar in dieser Unmittelbarkeit verblüffend, andererseits prinzipiell nicht verwunderlich. Es gibt schlicht viel zu wenig Auswahl bei Computerspielen, die wirklich für jede und jeden gut geeignet sind - unabhängig von Vorwissen und ohne viele Stunden darin investieren zu müssen. „Fall Guys“ hingegen bietet genau das: ein lustiges Multiplayer-Spiel, bei dem man loslegen kann und gut unterhalten wird.

Florian Bock von news.ORF.at schreibt auch über „Fall Guys“: „Virtuelles ‚Takeshi’s Castle‘ wird Sommerhit“

Zum Zusehen wiederum ist „Fall Guys“ ebenso großartig, weil nicht erst mühsam Regeln erlernt werden müssen, um eine gespielte Partie überhaupt nachvollziehen zu können. 60 knubbelige Wesen, die eifrig um die Wette wackeln: Das ist ein Prinzip, das jede Person sofort begreift und wo man von Anfang an mitfiebern kann. Ein vergleichbares, ähnlich sympathisch-simples Spiel ist das im Frühjahr 2018 erschienene „Marbles on Stream“, wo es darum geht, dass Murmeln um die Wette rollen.

„Fall Guys“ wird uns noch länger begleiten

Wie bei modernen MMOs üblich, gibt es auch in „Fall Guys“ Saisonen, in denen bestimmte Levels und virtuelle Gegenstände (hauptsächlich Kleidung und Accessoires für unsere knuffigen Läuferfiguren) zum Einsatz kommen. Nach zwei Monaten wird gewechselt und das Game quasi mit neuen Inhalten geremixed.

Man kann davon ausgehen, dass uns „Fall Guys“ noch länger begleiten wird, und das ist gut so. Das chaotisch-bunte, vielleicht beste Um-die-Wette-lauf-Computerspiel der Welt sollte sich niemand entgehen lassen. Vor allem, weil es wirklich für jede und jeden ein potenzieller Spaß ist - und sei es auch nur für eine halbe Stunde.

„Fall Guys“ in der FM4 Spielekammerl-Show

Heute (Donnerstag, 13. August) werden Conny Lee und Chris Stipkovits in der FM4 Spielekammerl-Show „Fall Guys“ spielen. Die Spielekammerl-Show ist jeden Donnnerstag live, durchgehend von 17 bis 21 Uhr.

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