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Zum Kotzen optimistisch!

Wanda sind mit einem neuen Ohrwurm zurück! Der Song „Jurassic Park" ist während des Lockdowns entstanden und soll die Fans über die coronabedingte Konzertpause hinwegtrösten.

Von Daniela Derntl

Marco Michael Wanda hat uns im Interview mehr über die neue Single, die letzte Tour und den Abgang von Schlagzeuger Lukas Hasitschka verraten.

FM4: Wie ist es euch in den letzten Monaten gegangen? Ihr konntet noch die meisten Konzerte eurer Tour vor dem Lockdown spielen, oder?

Marco Michael Wanda: Ja, wir hatten das Glück, dass wir den Großteil unserer Tournee noch spielen konnten. Es war eine unglaubliche Stimmung, wir waren natürlich sehr abgeschottet von der Außenwelt, wie immer auf Tour, und wir haben die Gefahr, die von Corona ausgeht, nicht wirklich wahrgenommen im Tourbus. Wenn du die ganze Zeit säufst und von Stadt zu Stadt fährst, bist du relativ blind für die täglichen Angelegenheiten des echten Lebens. Irgendwann ist dann so eine magische, nervöse Stimmung entstanden, denn in jeder Stadt hatten wir das Gefühl: Okay, das ist jetzt das letzte Konzert, irgendwann drehen sie uns ab. Wir spielen ja sowieso immer jede Show, als wäre sie die letzte, aber das haben wir da umso mehr gemacht. Irgendwann war dann klar, dass es das war, und dass wir nicht mehr so bald auf einer Bühne stehen werden.

FM4: Wie war dann der Lockdown für euch?

Marco Michael Wanda: Ich lebe seit Jahren relativ zurückgezogen. Mir hat das wenig ausgemacht. Ganz im Gegenteil! Ich fand diese Entschleunigung eigentlich ganz angenehm. Und wenn ich von einer Tour komme, dann liege ich sowieso wochenlang. Konzerte spielen ist so ein immanenter Bestandteil unseres Lebens, das läuft uns nicht weg. Im Rahmen dieser Karriere hab ich auf einem sehr professionellen Niveau gelernt, wie man wartet. Diese Karriere definiert sich eigentlich durch lange Perioden des Nichtstuns. Und dann, wie ein Extremsportler: Hochleistung. Ich warte jetzt einfach, bis es wieder los geht, und freu mich einfach auf alles, was kommt. Ich bin quasi zum Kotzen optimistisch!

FM4: Diesen Optimismus kann man 2020 dringend brauchen. Im Sommer hat euer Schlagzeuger Lukas Hasitschka die Band verlassen. Was ist da passiert, und wie wird es ohne ihn weitergehen?

Marco Michael Wanda: In erster Linie ist es sein gutes Recht. Der Mann hat so viel geleistet für uns, und - wie wir alle - sein Leben ein Stück weit für diese Gruppe aufgegeben. Ich wünsche ihm nur das Beste! Ich glaube, dass es eine nachvollziehbare und für ihn richtige Entscheidung war. Liebe Grüße an dieser Stelle. Bussi, Schatzi! Er hat sich auch einen relativ eleganten Zeitpunkt ausgesucht, weil jetzt sowieso nix passiert und wir in aller Ruhe schauen können, wie und ob wir ihn nachbesetzen. Schauen wir mal.

FM4: Habt ihr schon jemand gefunden?

Marco Michael Wanda: Nein. Das glaub ich nicht.

FM4: Ringo Starr vielleicht?

Marco Michael Wanda: I wish! Das wäre super! Phil Collins wär auch cool.

Wanda

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FM4: Eure neue Single heißt “Jurassic Park”, und ich sag es ganz ehrlich, ich war ein bisschen überrascht und auch enttäuscht, dass keine Dinosaurier darin vorkommen. Es geht um eine Verfolgungsjagd, aber wer verfolgt wen?

Marco Michael Wanda: Absolut keine Ahnung! Es entzieht sich absolut meiner Kenntnis, warum ich was schreibe oder singe. Ein Lied braucht halt einen Text! Wenn überhaupt, dann lese ich darin so ein Überthema: Vielleicht verpassen sich Menschen?! Aber das ist das Einzige, was ich sagen kann. Ich möchte mich auch gar nicht mit meinen Texten beschäftigen, weil ich glaub, dann werde ich verrückt.

FM4: Wie ist die Nummer denn entstanden?

Marco Michael Wanda: Die ist irgendwann im Lockdown entstanden. Wenn ich schreibe, bin ich meistens sehr betrunken oder müde. Am besten schreib ich, kurz bevor ich schlafen gehe.

FM4: Von „Jurassic Park“ gibt es auch ein Video. Wie kann man sich in Zeiten der Pandemie einen Videodreh unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen vorstellen?

Marco Michael Wanda: Wir haben einen Schnelltest gemacht. Da wird dir mit einem Wattestäbchen ins Gehirn gestochen. Das ist sehr unangenehm. Ich bin einfach dem Team dankbar, mit dem wir das Video gedreht haben. Der Drehaufwand war vom Umfang her fast wie ein Spielfilm. Es gab fünf, sechs Drehtage in halb Österreich. An der Stelle kann ich sagen, ich bedauere es ein bisschen, dass 2015 beim Amadeus Austrian Music Award die Kategorie „Bestes Video“ abgeschafft wurde. Genau in einer Zeit, in der junge Filmemacher wieder begonnen haben, für die Musikindustrie zu arbeiten, und zwar unbezahlt und mit unglaublich viel Kreativität und Eifer. An der Stelle möchte ich das mal kritisieren, denn ich finde das sehr schade. Die Arroganz der Musikindustrie, vor allem der jungen Filmbranche gegenüber, finde ich bizarr. Ein Künstler ist nichts ohne seine Visualisierung! Dass dieses Team sich dieses Video angetan hat in dieser Zeit, ist herausragend. Ich bin gerührt. Liebe Grüße an alle, die mitgemacht haben!

FM4: „Jurassic Park“ ist die erste Single des kommenden Wanda-Albums. Kannst du schon verraten, was da auf uns zukommen wird und vor allem wann?

Marco Michael Wanda: Ich hab keine Ahnung! Die Idee ist, dass wir einfach Lieder veröffentlichen, und uns dadurch auch ein wenig von dem Druck eines Albums befreien. Es ist eigentlich ganz spannend zu sehen, was passiert, wenn man einfach mal einen Song veröffentlicht, ohne wirklich viel dafür zu machen, und einfach zu schauen, wo das hinführt. Das Album schreibt sich gerade erst. Es gibt außer dieser und vielleicht zwei, drei anderen Nummern noch fast kein Material. So haben wir noch nie gearbeitet, aber es sind halt auch spezielle Zeiten.

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