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Darryl Oswald

„Die Sterne von Alterlaa“ heißt die neue Single von Wanda

Es ist wie ein Wiener Sommernachtstraum: Wanda veröffentlichen eine neue Single mit dem Titel „Die Sterne von Alterlaa“. „Alterlaa“ wird da unter anderem auf „Averna“ gereimt. Das ist schon gut, und wir sind wieder mittendrin im Kosmos Liebe, Leiden, Rock ’n’ Roll.

Von Lisa Schneider

Eine Stadt in der Stadt, mit eigener Infrastruktur und einer der größten Wohnanlagen Wiens. Das ist der Wohnpark Alterlaa, gelegen im 23. Wiener Gemeindebezirk. „Ich find’ die Architektur urarg, mich hat das als Kind schon angezogen. Es ist wie ein mystischer Außenposten, ein Tor zu Wien. Es war naheliegend, da mal etwas darüber zu schreiben“, erzählt Marco Wanda, während auch ihm in der Hitze die Schweißperlen auf der Stirn stehen.

Er ist nicht der Sommertyp, weil er weiß: „Die Vorfreude ist immer größer, als es dann wirklich toll ist.“ Und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb schreiben Wanda immer wieder Lieder für genau diese Zeit. Lieder als Sing-alongs, die leicht durch Kopf und Magen gehen und die man fast schon dicht aneinandergedrängt in einem Open-Air-Stadion erleben muss. Inhaltlich bewegen wir uns aber auch mit „Die Sterne von Alterlaa“ wieder in klassischen, deshalb riesengroßen Wanda-Themengebieten. Die gute Liebe, die schlechtere Liebe, der Tod, das Sterben an sich und natürlich: der Alkohol.

„Ich konzentrier’ mich immer nur auf die wenigen Themen, die mich interessieren und die ich auch beherrsche. Und das ist halt Leben, Liebe, Tod. Die Themen, die nicht unbedingt einer politischen Diktion unterliegen. Äußere Umstände sind irgendwie wie Wetter, sie gehen aber auf die Kernsachen nieder. Es regnet immer auf die Liebe und auf den Hass, auf die Trauer, auf die Hoffnung, die Sehnsucht, die Leidenschaft, die Angst - das sind schon Themen, denen ich mich wahrscheinlich mein Leben lang widmen werde.“ Druckreif wie immer, dabei aus dem Stegreif gesagt. Marco Wanda hat viele Interviews gegeben, viele Lieder geschrieben und vor allem weiß er mittlerweile, worin er gut ist und worin nicht so sehr.

Wanda

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„Die Sterne von Alterlaa“ ist ein Liebeslied. Ein Typ steht vor einem Fenster und hofft, die Lichter mögen angehen - bzw. „ihre Lichter“. Hier ist jemand auf der Suche nach etwas, das er nicht bekommen wird. Die Aufmerksamkeit holt er sich dabei nicht frei nach all den mittelalterlichen Troubadours mit der Harfe oder der Gitarre, sondern mit den Fäusten. Die Liebe will erkämpft sein - so weit, so Wanda. Wie der Sound dieses zart am Bossa Nova vorbeistreifenden Liedes entstanden ist, kann oder mag Marco gar nicht so genau erklären. „Es war da mal ein Drumcomputer“, schmunzelt er und fügt dann lapidar hinzu: „Hauptsache, die Leute sagen, es ist ein typischer Wanda-Song. Dann ist alles super.“

Das ist nicht sarkastisch gemeint. „Ich möcht’ die Leute gar nicht nerven mit irgendwelchen Soundexperimenten. Das hat mich auch nie interessiert. Wanda soll Wanda bleiben.“ Und die Weiterentwicklung als Band? „Ich würd’ mir die Weiterentwicklung eher bei mir als Person wünschen als in meiner Musik. Ich bin mir als Mensch schon wichtiger als das, was ich mach’“, lacht Marco Wanda, „vor allem, glaub’ ich, will man von uns dieses grenzenlose Liveerlebnis, und da haben wir eigentlich jetzt genug Alben, um das endlos zu wiederholen. Wir könnten uns jetzt schon einiges an Experimenten erlauben, aber das steckt nicht so in uns, wir kommen alle aus den Ecken Rock ’n’ Roll und Blues. Da ist nicht viel mehr drin.“

Wäre das alles nicht so erfolgreich, müsste man ihn fast bescheiden nennen.

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