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Cari Cari am Steuer eines U-Boots

Cari Cari

FM4 Gästezimmer

FM4 Gästezimmer mit Cari Cari

Jeden Sonntag stellen unsere Lieblingsbands ihre Lieblingssongs vor. Heute zu Gast: Cari Cari.

Von Susi Ondrušová

Im FM4 Gästezimmer stellen Alex Köck und Stephanie Widmer aka Cari Cari ihre Lieblingssongs vor und sprechen über alte Helden, Vorbilder an der Gitarre, Songs von Bands, die man eigentlich nicht mag, und welche Musik sie entdeckt haben, als sie an ihrem Song „Jelly Jelly“ gearbeitet haben.

Das FM4 Gästezimmer gibt es jeden Sonntag von 16 bis 17 Uhr auf Radio FM4.

Den letzten Post-Tour-Erholungsurlaub noch vor Corona haben die beiden auf einer einsamen Insel in Kroatien verbracht. Zur Entspannung, kreativ gearbeitet wurde trotzdem. Und so haben sie einen Song geschrieben, der vor kurzem das Licht der Welt erblickt hat: „Jelly Jelly“.

„Wir haben sehr viele negative Erfahrungen mit dem Musikgeschäft gemacht und ich glaube, durch die Nähe zum Meer ist dann diese Analogie entstanden: Wir haben uns gefühlt wie diese kleine Crew, die in einem U-Boot durch ein Feld von Feuerquallen navigieren muss - daraus ist der Song entstanden“, sagt Alex Köck über den Track. Im August sind Cari Cari auf kleiner Österreich-Tour. Alle Termine: hier.

Pressyes – „Atlantic Ocean Spray“

Alex: Rene Mühlberger ist ein genialer Multiinstrumentalist und Produzent, mit dem wir schon unser erstes Album produziert haben. Er hat einen extrem ähnlichen Geschmack wie wir und ist aber zehn Jahre weiter überall und hat viel mehr Kastln und kennt sich genau aus und ist ein super Sparringpartner und hat neben aller anderen Genialität auch sein Soloprojekt: Pressyes.

Altin Gün - „Goca Dünya“

Alex: Altin Gün ist eine niederländisch-türkische Psychedelic Band, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den türkischen Psychedelic wiederzubeleben. Ich habe einen Riesenhang zu den Niederlanden und der niederländischen Musikszene. Ich würde sagen, die ist nach der österreichischen Indie-Musikszene die zweitcoolste Europas.

Stephanie: Wir haben oft mit Altin Gün auf Festivals gespielt, neben ihnen, vor ihnen, und sind auch oft mit ihm zum Sprechen gekommen. Es ist echt eine sehr, sehr coole Band, die jetzt bei ATO Records gesignt ist und auch vor kurzem für den Grammy nominiert war. Also wir sind große Fans!

Twain – „Solar Pilgrim“

Alex: Auf diesen Song sind wir gekommen, weil Adrian Olsen, ein Produzent, Studiobetreiber und Mixer aus Virginia, hat unseren letzten Song „Jelly Jelly“ gemischt, und wir haben uns wirklich alles angehört, was er gemacht hat, und alles klingt großartig. Ich glaube, dieser Twain ist ein Freund von ihm und die haben dieses Album gemeinsam produziert. Klingt wunderschön und ist wunderschön.

Idles - „Never Fight A Man With A Perm“

Alex: Es ist zwischen uns ein großer Streitpunkt, weil immer, nachdem ich Idles höre, bekomme ich so einen falschen nordenglischen Akzent.

Stephanie: Wo er dann echt nicht mehr aufhören kann.

Alex: „Stephie, wud u pass me the buttah?“

Stephanie: Und irgendwann macht dich das einfach nur haaass.

Alex: Aber abgesehen davon sind Idles eine extrem gute Liveband. Sind so Post-Punk irgendwie, obwohl sie gar nicht so bezeichnet werden wollen. Kommen halt aus Working-Class-Verhältnissen in England und zeigen die ganzen Missstände auf, die nicht passen, und toxische Männlichkeit und Rassenfragen und diese ganzen Dinge. Also großartige Band mit einer sehr guten Message und extrem gute Liveband, wo ich mich schon sehr auf die Tour 2022 freue!

Slowthai – „Doorman“

Alex: Ich möchte dann gleich weiter fortfahren mit meiner Großbritannien-Phase. Unser Sound wird ja immer gerne mit den USA verglichen und ich glaube, es ist auch richtig, dass die meiste Musik, die wir gehört haben, immer aus den USA kommt. Aber ich habe letztes Jahr eine ziemliche Großbritannien-Phase gehabt. Grund dafür waren eben Idles, aber auch Slowthai, von dem ich den Großteil seiner Diskografie nicht gut finde, das ist mit diesen Grime-Sachen so und generell mit HipHop. Ich finde, dass die künstlerisch spannendsten Dinge gerade im HipHop passieren. Und ich kann es total respektieren und finde es super, aber leider connectet die Musik nicht mit mir. Und dieser Song „Doorman“ ist eigentlich so total punkig. Großartiger Text. Da geht’s, glaube ich, um die Klassenunterschiede. Ein working class guy geht mit so einem poshen Mädchen aus und wie er das halt wahrnimmt und klassisch englisch irgendwie: Pub und angesoffen und Drogen und alles. Aber mega Energie und super produziert von Mura Masa. Slowthai. Supertyp!

Natalie Bergman – „Talk To The Lord“

Stephanie: Mercy, so heißt das Debütalbum der amerikanischen Künstlerin Natalie Bergman, die ich erst vor kurzem entdeckt habe und wirklich lieben gelernt habe. Eigentlich ist sie Teil der Band Wild Belle, aber nach dem tragischen Unfalltod ihres Vaters hat sie sich in ein Kloster zurückgezogen und ein Soloalbum erarbeitet. Das war irgendwie ihre persönliche Trauerarbeit.

Leonard Cohen – „Tower of Song“

Stephanie: Zu diesem Song gibt es nicht recht viel mehr zu sagen, als dass er wie warme Butter ist oder sich anfühlt wie Honig in den Ohren.

St. Vincent - „The Melting Of The Sun“

Alex: Ich persönlich finde St. Vincent genial, weil sie einfach eine Gitarrenvirtuosin ist, und ich habe immer so meine Issues mit Gitarrenvirtuosen, die wollen das immer zu sehr zeigen und sie bringt, finde ich, die Gitarre ins 21. Jahrhundert und hat einen sehr innovativen Zugang und hat über ihre ganze Karriere hinweg einfach großartige Alben gemacht.

Stephanie: In dem Song geht es ein bisschen um ihre Vorbilder. Also ich würde sagen, es ist so eine Dankesrede an die weiblichen Künstleridole wie Nina Simone und Joni Mitchell oder Janis Joplin, die es viel schwerer hatten, als sie es jetzt hat als weibliche Künstlerin, also die quasi diesen Weg für sie geebnet haben.

Y La Bamba - „Ojos del Sol“

Alex: Dieser Song ist von der mexikanisch-amerikanischen Singer/Songwriterin Y La Bamba, die eigentlich Luz Elena Mendoza heißt. Sie ist in San Francisco aufgewachsen und schreibt großartige Songs, die sie sowohl in Englisch als auch in Spanisch singt, weil sie eben diese gemischte heritage hat und den Song „Ojos Del Sol“ finden wir besonders schön.

Monster Rally - „Adventure“

Stephanie: Monster Rally habe ich eigentlich über Instagram und über seine ganzen Grafiken, die er zu den Songs macht, gefunden. Der macht so extrem coole Collagen, und es ist alles so bissl tropisch. Die Musik ist eine Mischung aus alten Samples. Es ist auch nur instrumental, und ich bin echt großer Fan. Es ist sehr, sehr cool zum Anhören und Chillen.

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