Weihnachtsfilme under the Radar

Es muss nicht immer „Verzaubert“ und „für die ganze Familie“ sein. Heute erweitern wir unseren filmischen Horizont und zeigen dir Weihnachtsfilme mit etwas weniger X-Mas Spirit, die du vielleicht noch nicht auf dem Schirm hattest.

Von Gersin Livia Paya

Alle Jahre wieder: Weihnachten heißt oft auch viel Zeit vor dem Fernseher zu verbringen. Ohne passendes TV-Programm wäre Weihnachten einfach nicht dasselbe. Und auf das lineare Fernsehen ist thematischer Verlass, es jagt einen Weihnachtsmann nach dem anderen durch glitzernde Schneewelten, singende Familien, große Geschenk-Berge und hat oft auch Engel und Elfen im Schlepptau dabei... Aber es gibt noch so viel mehr Weihnachtsfilme, ein bisschen weiter entfernt von Kevin und Aschenbrödel, hier drei Tipps für euch.

„Tokyo Godfathers“

Die Weihnachtsgeschichte kann man auf viele Arten erzählen, und in dem virtuosen Anime Tokyo Godfathers geht es um drei obdachlose Menschen auf den Straßen Tokyos. Sie finden am Weihnachtsabend ein Baby im Müll und schlagartig halten die drei zusammen und versuchen das Rätsel vom Baby zu lösen. Dabei erleben sie selbstredend sehr viel, das sie dann auch dazu bringt, sich mit ihrer eigenen schmerzlichen Vergangenheit auseinander zu setzen.

„Metropolitan“

Hey Upper East Side! Sie sind stinkreich und total versnobt. Eine Gruppe von Coming Of Age Kids trifft sich im vorweihnachtlichen New York, um zu philosophieren bzw. alles und jeden zu kritisieren. Wer auf Dialoge aus dem New York der 90er steht, ist hier gut aufgehoben.

„Christmas in August“

Ein sehr relaxter, minimalistischer Romantik-Film. Es ist ein Liebesfilm ohne Kitsch, der unaufgeregt die Geschichte eines lebensfrohen Charakters aufbaut. Denn bald erfährt man von einer Krankheit und dass die ganze Happyness eine Art Abwehrmechanismus ist. Es sind vor allem die Kleinigkeiten, die dieses Drama unique machen. Etwa der Vorort, die Kund*innen des Fotoladens vom Hauptdarsteller Jung-won (Han Suk-kyu) und deren oftmals merkwürdigen Wünsche.

Bonustrack: „Scrooged“

Und hier noch ein X-Mas Backup Film mit Bill Murray. Sollte die Familie zu viel Veto einlegen, ist dieser Klassiker dein neuer bester Freund. Auch bekannt als „Die Geister, die ich rief...“ mit ein bisschen Tim Burton Ästhetik. Kurz gesagt: die Weihnachtsgeschichte vom selbstsüchtigen Fernsehproduzent (Bill Murray), der zu Weihnachten von Geistern bekehrt wird und das im 90er Jahre New York, was will man mehr am Flachbildschirm?