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Screenshot aus dem Computerspiel "Diplomacy Is Not An Option"

Door 407

„Diplomacy Is Not An Option“ ist ein verdichtetes Strategiespiel

Strategiespiele sind in den letzten zehn Jahren ziemlich komplex und zeitaufwendig geworden. Ein neues, schnelles Tower-Defense-Aufbauspiel stellt sich diesem Trend entgegen.

Von Robert Glashüttner

Bierernste Kriegsspiele haben vor allem in aktuellen Zeiten einen etwas schalen Beigeschmack. Da ist es schon besser, wenn man zumindest ein paar Jahrhunderte in die (fiktive) Vergangenheit zurückreist und dort seine virtuellen militärischen Konflikte austrägt. Noch besser ist es, wenn die ganze Sache mehr amüsante Kuriosität als Kriegssimulation ist.

Genau so ein Fall ist ein neues, schnelles Strategiespiel mit dem witzigen Namen „Diplomacy Is Not An Option“. Wir übernehmen dabei die Rolle eines saturierten Königs, der mehr oder weniger in kriegerische Konflikte gedrängt wird und sich nun wehren muss.

Auf in den Kampf, die Wuselhorden nahen!

Dem König ist ohnehin schon langweilig geworden. Nur essen, trinken, schlafen, Vögel beobachten und Steuergelder kassieren kann doch nicht alles gewesen sein. Aber keine Sorge, denn die Bürger*innen zahlen eh keine Steuern mehr - sie wollen lieber unsere Burg stürmen. Endlich gibt es was zu tun! Und so wappnen wir uns für den Kampf, indem wir Lebensmittel herstellen, Ressourcen abbauen und Unterkünfte hochziehen. Wenn das alles (fürs erste) erledigt ist, können wir schließlich zum wirklich Wichtigen vordringen: Dem Rekrutieren unserer Truppen und dem Errichten von Verteidigungstürmen!

„Diplomacy Is Not An Option“, entwickelt und vertrieben von Door 407, ist als Early-Access-Game für Windows erschienen.

„Diplomacy Is Not An Option“ ist ein Aufbaustrategiespiel, wo es aber weniger darum geht, dass wir aktiv den Gegner angreifen, sondern unsere Burg vor dem attackierenden Mob schützen. Die Feindeshorden wuseln in Wellen auf uns aus allen Richtungen zu, und wenn dann nicht rechtzeitig genügend Soldat*innen, Mauern und mit Bogenschützen besetzte Türme aus Holz und Stein bereitstehen, sieht es übel aus. Verloren ist eine Partie, wenn unsere Burg fällt, und die Chance, dass das passiert, ist vor allem bei den späteren Angriffswellen am größten. Weil, klar, je weiter wir in einer Runde kommen, desto zahlreicher werden die Gegner.

Das Spiel brüstet sich, viele tausend Einheiten gleichzeitig zu versammeln. Das ist mitunter imposant, aber immer auch schrullig, weil die künstliche Intelligenz hier zweifellos das Nachsehen hat. Der Gegner geht stets nach dem Prinzip Quantität vor Qualität vor. Das bringt uns selbstverständlich dennoch ziemlich ins Schwitzen, und so müssen wir im späteren Verlauf einer Runde manchmal auch zu besonderen Maßnahmen greifen. So zaubern wir auch magische Ritter herbei, lassen vertikale Laser aus dem Himmel regnen oder kleine Meteoriten einschlagen.

Screenshot aus dem Computerspiel "Diplomacy Is Not An Option"

Door 407

Back to basics

Obwohl das Game erst in einer Frühversion (Early Access) verfügbar ist, macht „Diplomacy Is Not An Option“ jetzt schon ziemlich Spaß. Es erinnert ein bisschen an ältere, nicht allzu komplizierte, aber gleichzeitig sehr schnelle Strategiespiele wie „Warcraft“ oder die früheren „Age of Empires“-Teile. Weil das hier auch ein Tower-Defense-Spiel ist, ist dieses Game etwas verdichteter und purer. Und dabei auch ziemlich schwer.

Derzeit kann man zwischen einer noch nicht allzu umfangreichen Kampagne sowie einem Endless-Modus in jeweils drei Schwierigkeitsgraden wählen. „Diplomacy Is Not An Option“ ist für all jene, die in den letzten Jahren keine Strategiespiele mehr gespielt haben, weil sie ihnen zu komplex und zeiteinnehmend geworden sind. Die aber trotzdem eine gepflegte Herausforderung suchen.

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