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Freeskier und Snowboarder beim Spring Battle Contest im Absolut Park

Markus Fischer / Absolut Park

Der Spring Battle ist jetzt ein Hybrid-Contest

Einer der renommiertesten Snowboard- und Freeski-Contests des Landes ist auch einer der experimentierfreudigsten. Heuer geht der Spring Battle als Hybrid-Contest über die Bühne, was ein Weltklasse-Starterfeld und lauter glückliche Gesichter mit sich bringt.

Von Simon Welebil

Es herrscht Hochbetrieb im Absolut Park in Flachauwinkl. Bei Traumwetter wird jeder der vielen Kicker gesprungen und jedes der vielen Rails und anderen Obstacles befahren. Dass hier gerade einer der renommiertesten und ältesten Contests in Österreich stattfindet, wissen dennoch nur Eingeweihte, denn dem Spring Battle fehlen viele Zutaten eines klassischen Snowboard- oder Freeski-Contests. Es gibt keine Startlisten, keine Moderation, keine fette Soundanlage, nicht einmal der Park ist abgesperrt, sondern offen für alle. Offiziell gilt das Spring Battle als Fotoshooting bei normalem Skibetrieb.

Freeskier und Snowboarder beim Spring Battle Contest im Absolut Park

Markus Fischer / Absolut Park

Mons Roisland mit unglaublicher Höhe über dem großen Big-Air-Kicker

Vom Slopestyle-Contest zum Best-Trick-Hybrid

Schon vor einigen Jahren hat sich der Spring Battle vom klassischen Contestformat verabschiedet und stattdessen auf ein Video-Judging-Format gesetzt. Die Rider*innen hatten dabei eine bestimmte Frist, um ein ungeschnittenes Follow-Cam-Video ihres besten Runs durch den Park aufzunehmen, das am Ende bewertet wurde. Dieses Format hat sich in den letzten Jahren mehrmals leicht verändert, mit der Pandemie aber dann einen weiteren Schub erfahren. 2021 wurde der Spring Battle erstmals als Instagram-Contest ausgetragen. Weil wegen der weltweiten Reisebeschränkungen viele Rider*innen nicht nach Österreich kommen konnten, haben die Veranstalter*innen rund um Seppi Harml den Contest für Einsendungen aus aller Welt geöffnet und auch neue Kategorien eingeführt. Aus dem traditionellen Slopestyle-Contest wurden vier einzelne Bewerbe: Ausgezeichnet wurden die besten Tricks über den Knuckle, die Rails, den Big-Air-Kicker und der beste 540er.

Von diesem Insta-Contest 2021 wurden einige Elemente übernommen. Der beste 540er und der beste Knuckle-Trick sind weiterhin Online-Kategorien, bei denen man aus der ganzen Welt Tricks einsenden kann. Die Big-Air- und Rail-Awards werden aber wieder exklusiv für Tricks im Absolut-Park vergeben, weil Schanzen und Rail-Setups nur schwer vergleichbar sind.

Stressfreie Contest-Alternative

Dieses Format, das für einen stressfreien Contest sorgt, wie es ihn sonst kaum wo gibt, sorgt dafür, dass auch nach einer extrem langen und stressigen Saison mit dem Höhepunkt der Olympischen Spiele in Peking noch jede Menge Rider*innen motiviert sind teilzunehmen. Mit Anna Gasser, dem Norweger Mons Roisland und der Australierin Tess Coady sind allein drei Medaillengewinner*innen der Snowboard-Bewerbe in Flachauwinkl am Start. „It feels more like riding and having fun than a contest“, meint etwa Mons Roisland zum Spring Battle, „you can either try the tricks and contest stuff and if you feel like it you can film it. The bar is low. It’s a very cool format for a contest.“

Das Format des Spring Battle wurde aber nicht nur angepasst, um den Rider*innen entgegenzukommen, sondern auch dem Publikum und der Core-Szene, die gerne einmal drüber schimpft, dass mit der rasanten technischen Entwicklung der Snowboard-Tricks der Style verloren gegangen sei. Mit dem 540- und dem Turbo-Knuckle-Contest wird der Fokus mehr auf Kreativität gelegt.

Freeskier und Snowboarder beim Spring Battle Contest im Absolut Park

Markus Fischer / Absolut Park

Joona Kangas liefert den besten Knuckle-Trick bei den Freeskiern ab.

Tricks people can relate to

Henry Jackson, eine der bekanntesten Stimmen des Snowboardens, sieht das auch als Reaktion darauf, dass die durchschnittlichen Snowboarder*innen in den letzten Jahren den Bezug zu den High-End-Tricks der Weltspitze verloren hätten: „You can be a kid and you can see Marc McMorris, Max Parrot or Anna Gasser doing tricks that are absolutely mindblowing, but sometimes the gap between strapping in for your first time and getting to hat triple-cork or quad-cork-level is quite large. So by bringing in the turbo-knuckle or the best 540 - these are tricks that people can relate to.“

Für die Snowboard- und Freeski-Pros, die natürlich 540s allesamt technisch perfekt beherrschen, tun sich hier auch neue Herausforderungen auf. Sam Baumgartner, einer der Locals, der bereits hunderte Tage im Absolut Park verbracht hat, nennt hier einige Schwierigkeiten, um einen 540er ästhetisch und stylisch aussehen zu lassen. „Es gibt so viele Drehachsen und Grab-Kombos, von daher ist es sehr schwierig, sich da was Eigenes zu überlegen, um herauszustechen.“ Für Mons Roisland macht es einen guten 540er aus, dass er von der Körpersprache her möglichst mühelos aussieht. Aber es sei schwer, hier das Rad neu zu erfinden. Anna Gasser hat es mit einem Switch-Backside-540er probiert, getweakt und über Kopf. „Ich hoffe, er sieht gut aus und gefällt den Leuten“, sagt sie.

Der beste Knuckle-Trick ist Anna Gasser bereits gelungen, ob es auch für den besten 540er reichen wird, wird am Montag, 14. März, abends in der täglichen Highlightshow des Spring Battle auf dem Youtube-Kanal des Absolut-Park verkündet. Bis Dienstag, 15. März, werden die die Rider*innen beim Spring Battle jedenfalls noch jede Menge Park-Laps machen, denn wie Tess Coady meint: „It’s like the best. Everyone is so happy to be here. It’s slushy. Springtime is the best time of the year to ride and everyone is having so much fun, there’s just really good energy.“

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