„Tentacular“ ist ein witziges VR-Spiel mit einem Tentakelwesen

Tentakel statt Hände: In diesem äußerst witzigen Virtual-Reality-Game spielen wir einen liebenswürdigen Godzilla-Verschnitt mit Saugnäpfen.

Von Robert Glashüttner

Jeder von uns hat potscherte Tage. Es sind jene Stunden, wenn einem die Schlüssel unvermittelt aus der Hand rutschen, man beim Kochen die ganze Küche einsaut und gar nicht erst probieren sollte, sich als Heimwerker zu betätigen.

Solche Tage sind nervig. Da ist es schon besser, wenn man diese Tollpatschigkeit in ein Computerspiel auslagert. Im Game kann ja nichts passieren, und dort macht es ja oft sogar Spaß, wenn man für ein bisschen Chaos sorgt.

Eigentlich ist Chaos in „Tentacular“ aber gar nicht unser Ziel, denn wir sind ein riesiges, freundliches Tentakelwesen in einem kleinen Hafenstädtchen. Wir sind viel zu groß für diesen Ort, aber die Einwohner*innen mögen uns dennoch und sie wollen, dass wir ihnen helfen. Vor allem zum Heben und Transportieren schwerer Lasten wie etwa Containerkisten sind wir gut geeignet - ergibt ja auch Sinn in einem Hafen. Wir helfen selbstverständlich gerne, auch wenn nicht immer alles so klappt, wie es soll.

Der Tag, als der Krake kam

Das pittoreske, kleine Hafenstädtchen La Kalma ist eigentlich kein sonderlich aufregender Ort. Aber irgendwann sind dann wir hier aufgetaucht, oder besser gesagt, aus dem Ei geschlüpft. Ein umsorgendes Mädchen hat uns damals großgezogen, mit der Betonung auf groß, denn jetzt, 16 Jahre später, sind wir kein kurioses Haustier mehr, sondern eben ein Riesenkrake. In dieser Virtual-Reality-Welt haben wir also keine digitalen Hände, sondern zwei überdimensionierte Tentakel mit vielen Saugnäpfen.

„Tentacular“ ist vom ersten Moment an äußerst witzig. Wir können den kleinen Menschenfiguren auf den Kopf tappen oder sie schnappen und irgendwo hinsetzen oder ins Meer werfen. Keine Sorge, es passiert ihnen nichts, denn entweder sie packen ihren Schwimmreifen aus oder segeln unverletzt mit einem Fallschirm wieder zurück in die Spielwelt.

Wir können Gegenstände wie Containerkisten oder Autos nehmen und sie durch die Luft schleudern, sie fangen, stapeln oder gegeneinanderschlagen. Es ist so, als ob man Godzilla spielen würde, nur dass wir als Tentakelwesen natürlich nicht böse sind. Höchstens eben tollpatschig und ein bisschen verspielt.

Entzückende Dioramen

Dieses VR-Game besteht aus unterschiedlichen Rätseln, wo es eben meistens darum geht, Dinge aufzunehmen und in einer bestimmten Weise zu manipulieren und positionieren. Die Levels sind entzückende, bunte Dioramen, durch die wir uns bewegen können und wo wir – Virtual Reality sei Dank – mit unserem ganzen Körper und natürlich unseren Tentakeln alles von allen Seiten ansehen und angreifen können.

„Tentacular“ ist ein wirklich amüsantes und intuitives VR-Spiel für alle Altersgruppen, das nicht nur Menschen Freude macht, die schon „Octodad“ toll fanden.