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Der Horror-Thriller The Owners

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Auf einen Einbruch mit Maisie Williams in „The Owners“

Rein in das Haus, raus mit dem Geld! So einfach könnte ein Einbruch sein, aber so einfach ist es oft dann doch nicht. Trotz toller Besetzung (Maisie Williams, Rita Tushingham) ist „The Owners“ ein oberflächlicher und vorhersehbarer Psycho-Horror-Thriller.

Von René Froschmayer

Das schnelle Geld ist Objekt der Begierde vieler Menschen. Je schneller, umso besser – eh klar. Von der Idee infiltriert, wuchert der Gedanke in den Köpfen der halbstarken britischen Freunde Nathan und Terry. Denn sie wollen weg. Weg aus der tristen Pampa. Und weil es den beiden gar nicht schnell genug gehen kann, beschließen sie in das Landhaus der Arbeitgeber von Terrys Mutter einzusteigen. Von Mama über die Ausstattung der Villa eingeweiht, kann eigentlich gar nichts schiefgehen. Die prunkvolle, viktorianische Landvilla des Dorfarztes und seiner Ehefrau steht nun im Fadenkreuz ihres scheinbar easy-going Vorhabens. Verstärkung dafür findet das Duo im Kleinkriminellen Gaz. Dessen Spezialität: Hustensaft sippen und elektronische Safes knacken.

Der Horror-Thriller The Owners

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Das scheinbar easy-going Vorhaben

„The Owners“ spielt im Großbritannien der 90er Jahre. Wie es sich für das Jahrzehnt gehört, sind die Möchtegern-Einbrecher in Tracksuits gehüllt. Einen Joint nach dem anderen rauchend und besser schlecht als recht Rap-Rhymes spittend, observieren sie das friedliche Anwesen. Das alte Ehepaar verlässt den Landsitz und nun ist es so weit: Alle Lichter für das kriminelle Vorhaben stehen auf grün. Doch plötzlich steht Nathans Freundin Mary (gespielt von Game of Thrones-Star Maisie Williams) vor ihnen. Hochmisstrauisch lässt sich Mary in die kriminellen Machenschaften hineinziehen.

Ein paar Pfund hier, ein bisschen Schmuck da – das große Geld bleibt aus. Die Freude über den entdeckten Safe im Keller der Villa weilt auch nur kurz. „Damn it, Terry!“ Statt mit einem elektronischen Sperrmechanismus verriegelt der Stahlkasten die Kostbarkeiten im Inneren mit einem klassischen, mechanischen Zahlenschloss. Die Wannabe-Einbrecher*innen beschließen, auf die Rückkehr des alten Ehepaars zu warten und die Safe-Kombination aus ihnen herauszuquetschen.

Der Horror-Thriller The Owners

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Doch das alte Ehepaar entpuppt sich als weit weniger harmlos, als gedacht und bei der Einbrechersquad geht alles schief, was schief gehen kann, und das in blutiger und Knochenmark-erschütternder Manier.

Gute Besetzung, oberflächliche Charaktere

Womit „The Owners“ aus dem überstrapazierten Home-Invasion-Genre heraussticht, ist im Grunde die Besetzung: Mit Maisie Williams aus „Game of Thrones“ und der britischen Ikone Rita Tushingham finden sich hier zwei Größen der Pop-Kultur und Filmgeschichte: Tushingham – bekannt aus Filmen wie „Bitterer Honig“ (1961) und „Doktor Schiwago“ (1965) war zuletzt im Retro-Horror-Spektakel „Last Night in Soho“ zu sehen.

Der Horror-Thriller The Owners

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Dennoch reicht die brillante Besetzung in „The Owners“ nicht aus. Die Charaktere sind oberflächlich, ihrer Entwicklung wird zu wenig Raum zugesprochen. Bindende Elemente zwischen den Protagonist*innen gehen unter. Der Spannungshöhepunkt ist schnell erreicht, der Spannungsbogen reißt genauso schnell endgültig ab.

Nicht nur durch den Einbruch und das Aufeinandertreffen der zwei Parteien zeichnet sich eine starke Parallele zu dem hoch-gelobten Horror-Thriller „Don’t Breathe“ aus dem Jahr 2016 ab. Selbst der (schlecht inszenierte) Twist am Ende des Films unterstreicht diese Gemeinsamkeiten. „The Owners“ ist somit nur ein weiterer, unglaublich vorhersehbare und klischeehafter Horror-Thriller.

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