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Publikum am Frequency Festival 2019

Franz Reiterer

festivalradio

Tipps fürs FM4 Frequency Festival aus der FM4 Redaktion

Diese Acts könnt, wollt, sollt ihr am FM4 Frequency Festival 2022 nicht verpassen.

Bilderbuch oder Gayle? Antilopengang oder Lewis Capaldi? Die Auswahl an zu sehenden Acts am FM4 Frequency Festival ist groß, wir helfen euch durch den Dschungel. Hier findet ihr Live-Empfehlungen der FM4 Musikredaktion.

Pauline Binder empfiehlt RIN

Aus der Kleinstadt auf die große Stage: Renato Simunović aka RIN lädt uns ein in seine Welt voller Alltagsgeschichten, Erfolg, Marken, aber auch Verletzlichkeit, Highs und Lows der Liebe und langer Nächte – verpackt in cleveren Referenzen und melodischen Hooks. Seine musikalische Bandbreite erstreckt sich von den Standard-Moshpit-Bangern („Avirex“ „Bros“ „Fabergé“) zu Grunge-Sounds („Meer“) und Steel Drum-Hits („Monica Bellucci“). Wer fette Stimmung und jede Menge Adlibs mag, ist hier genau richtig.

RIN am FM4 Frequency Festival, Samstag, 20. August, 18.25, Space Stage

Melissa Erhardt empfiehlt Symba

Deutschrap ist nicht gleich Deutschrap. Es muss nicht immer hart und ernst sein, es kann auch verspielt, ungezwungen und ja, fast schon artsy sein. Dafür reicht ein Blick in die deutsche Hauptstadt, wo Deutschrap in den letzten Jahren eine interessante Entwicklung durchgemacht hat. Es ist eben nicht mehr 2005 und Aggro-Berlin, heute weht mit Kollektiven wie dem Playboysmafia-Kollektiv ein anderer Wind: Hier wird mit den Homies Pizza gesnackt, Vino gesippt und in den Parks gechillt, die Hood ist zwar da, aber nicht mehr nur grau und trist.

You’re FM4 Frequency Festivalradio

Live mit Christoph Sepin: Am Samstag, den 20. August, melden wir uns ab 13.00 Uhr aus dem Green Park St. Pölten mit Interviews, Musik, Gästen und euch - den Stimmen der FM4 Festivalcrew.

Neben Pashanim, der ebenfalls am Frequency zu sehen sein wird, heißt eine der Galionsfiguren dieser neuen Wende Sylvain Mabe, besser bekannt als Symba. Retro-Sounds treffen bei ihm auf einen nicht ahnbaren Flow, Humor und Melancholie wechseln sich ab, während wir stets umgeben sind von dieser ganz bestimmten Berliner Hood-Ästhetik. „Meine Hausschuhe sind warm, aber die Welt ist kalt geworden“ ist nur eine solcher Glanzzeilen, die von Symba auf Trap-Beats wie am Silbertablett serviert werden.

Symba geht es dabei wie vielen Rapper*innen, die pre-Covid zwar erste Banger hatten und fleißig gestreamt wurden, aber noch keine Live-Shows spielten. Zwei Jahre später haben sie die Nachmittagsslots auf den Festival-„Sidestages“ übersprungen und stehen heute gleich auf den ganz großen, den Headliner-Bühnen. Während das bei den einen zu, naja, sagen wir eher durchwachsenen ersten Festivalauftritten führt, überrascht Symba auf seinem ersten wirklichen Festivalsommer mit einer Bühnenpräsenz, die so wirkt, als hätte er eigentlich nie etwas anderes gemacht. Der 23-jährige gibt sich locker und unbemüht wie auf seinen Tracks, die ganze Bühne wird da eingenommen, die Energy ist auf 100, seine Dancemoves auch. „So treten Stars auf“, schreibt ein User auf YouTube unter dem Livestream vom Splash-Festival. Eigentlich Grund genug, sich Symba am Frequency anzuschauen, oder?

Symba am FM4 Frequency Festival, Samstag, 20. August, 15.55, Green Stage

Alica Ouschan empfiehlt Kummer

Diesmal aber wirklich! Ein allerallerallerletztes Mal bekommen wir in Österreich die Möglichkeit, das phänomenale Soloprojekt von Kraftklub-Frontmann Felix Kummer live zu erleben. Danach gibt’s die Songs, die unsere Ohren im Sturm erobert und für den ein oder anderen Satz mitten ins Herz gesorgt haben, nur mehr auf Platte zu hören. Anders als in seiner Band blickt Kummer in die Untiefen der eigenen Seele, lässt den schnippischen Humor in den Texten außen vor, rappt über verlorene Freundschaften, gebrochene Herzen und wie manche Menschen diese wieder heilen können. Über das Aufwachsen und Leben in seiner Heimatstadt Karl-Marx Stadt, heute bekannt als Chemnitz, war schon in der Kraftklub-Musik ein beliebtes Motiv. In seinen Solo-Songs greift Kummer tiefer in die Metaphern-Kiste, bringt die vermutlich lyrisch besten Zeilen seiner bisherigen Karriere als Songtexter zu Papier.

Er nimmt außerdem die Markenvernarrtheit, den Fitnesswahn und das Alphagehabe im Deutschrap aufs Korn, wärend er die Punchlines mindestens ebenso gekonnt rausballert wie die Jungs auf den verachteten Modus Mio Playlisten. Alle, die Kummer schon mal live gesehen haben, werden sowieso da sein. Alle, die ihn noch nicht mit diesem Projekt auf der Bühne erlebt haben, aber wissen, wie geil eine Kraftklub Show ist, vermutlich auch. Und alle anderen, sollten sich dieses Konzert trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, denn diese Gelegenheit kommt, fix versprochen, einmal und nie wieder. Alles wird gut, wenn der letzte Song erklingt.

Kummer am FM4 Frequency Festival, Donnerstag, 18. August, 16.40, Space Stage

Michaela Pichler empfiehlt Baby Queen

Ja, es gibt sie, die großen und großartigen Musikerinnen am diesjährigen FM4 Frequency Festival. Und Baby Queen ist eine davon. Hinter dem Soloprojekt steckt die südafrikanische Mittzwanzigerin Arabella Latham, die für den Traum ihrer Musikkarriere die Küsten-Heimatstadt Durban verlassen hat und ins regnerische London gezogen ist. Als Baby Queen durch die Decke zu gehen, das ist ihr allerdings viel eher im Internet gelungen, über das die Künstlerin liebend gerne auch die ein oder andere Pop-Nummer schreibt. Mittlerweile sind eine erste EP und ein Mixtape erschienen, auf das obligatorische Debütalbum warten Fans geduldig. Angeblich wird es gerade fertig gestellt.

Neben Kolleg*innen wie Wet Leg, Enny oder Yard Act wurde Baby Queen Anfang des Jahres auch als vielversprechende Newcomerin in die renommierte BBC-Bestenliste „Sound of 2022“ aufgenommen. Im musikalischen Königreich der Baby Queen wird Pop groß geschrieben - egal ob im grunge-verliebten Pop-Rock oder im glatteren Indie Pop. Fans der Hausnummer Willow, Beabadoobee, Chloe Moriondo oder Olivia Rodrigo werden mit ihrem Set sehr glücklich werden. Mit letzterer ist Baby Queen übrigens gerade erst durch Europa getourt. Ein Österreich-Termin stand dabei noch nicht am Kalender, umso besser wird deshalb ihr österreichisches Live-Debüt am FM4 Frequency – wenn Baby Queen ihr gefeiertes „Kingdom“ im St. Pöltner Green Park auferstehen lässt.

Baby Queen am FM4 Frequency Festival, Samstag, 20. August, 18.00, Red Bull Stage

Livia Praun empfiehlt Elderbrook

Hinter dem elektronischen Musikprojekt Elderbrook steht das Multitalent Alexander Kotz. Der Brite produziert nicht nur, sondern singt und spielt seine sehr tanzbaren Songs selber ein. Der ehemalige Sänger einer Indie-Band hat schon etwa mit Rudimental, Diplo oder CamelPhat zusammengearbeitet - das Ergebnis der letzteren Kollab, der Hit „Cola“, hat ihm sogar eine Grammy-Nominierung beschert. Auf der Bühne steht Elderbrook nicht hinter dem Mischpult, sondern singt - untypisch für sein Genre, aber irgendwie typisch für den einzigartigen Elektroniker - auch selber live mit.

Elderbrook am FM4 Frequency Festival, Freitag, 19. August, 17.00, Space Stage

Lisa Schneider empfiehlt Oliver Malcolm (und Glass Animals)

Wenn ihr euch schon lang nicht mehr den Frust aus der Seele geplärrt habt, seid ihr bei Oliver Malcolm richtig. Wie soll man in UK (musikalisch) aufwachsen und nicht zornig sein und dabei aber eben, wenn man Talent hat, das alles in gute Lieder hineinschreiben? In Schweden geboren und in London erwachsen geworden, steht Oliver Malcolm seit dem Release seiner ersten Single 2020 auf den To-Watch-Listen ganz oben. Weil irgendwie kann er halt alles: weich und verschmust („Baby Don’t Go“), introspektiv („Skywalker“) oder intensiv, und dann frei nach King Krule („The Machine“). Oliver Malcolm liebt Eminem und The Clash, am allermeisten aber das Livespielen und wie er den Menschen, die ihn noch nicht kennen, den unverkennbaren UK-Punkspirit um die Ohren fetzen darf. Er ist hyped, seid es auch.

Oliver Malcolm am FM4 Frequency Festival, Samstag, 20. August, 19.20, Red Bull Stage

P.S.: Auch Glass Animals sind große Fans (er hat immerhin einen ihrer Songs zum Besseren geremixed). Auch sie sind am Donnerstag, den 18. August, live am FM4 Frequency Festival zu sehen. Und das ist, zu 99 Prozent und großem Juhu, die Opener-Nummer ihres aktuellen Livesets. Pineapple go!

Glass Animals am FM4 Frequency Festival, Donnerstag, 18. August, 18.00, Space Stage

Christoph Sepin empfehlt Nova Twins

So schnell kann’s gehen, vor ein paar Jahren sind Nova Twins aus London noch ein Geheimtipp gewesen, jetzt sind sie die Zukunft des Rock’n’Rolls. „Supernova“, das neue Album der Nova Twins klingt nach Eskalation, nach Noise und purer Energie – eh klar also, dass man das am allerliebsten live im Moshpit mitbekommen will. Und in dem geht’s zu bei den Nova Twins.

Manch Glückliche unter euch haben Amy Love und Georgia South bei ihrer komplett argen Supportshow von Yungblud in Österreich gesehen – falls ihr da noch nicht dazugehört: Hört euch, schaut euch diese Band an – wenn sich der Nu Metal im Jahr 2022 in London neu erfindet, dann klingt er so. Nämlich besser als je zuvor.

Nova Twins am FM4 Frequency Festival, Freitag, 19. August, 18.00, Red Bull Stage

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