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Screenshot aus dem Computerspiel "Return to Monkey Island"

Terrible Toybox / Devolver Digital

Game

Zurück ins kuriose Piratenleben in „Return to Monkey Island“

Wider Erwarten hat das originale Autorenteam des Kultgames „The Secret of Monkey Island“ 32 Jahre später einen dritten Teil der Serie gestaltet. Das Spiel ist auch abseits der erwartbaren Nostalgie und dem Fanservice ein gelungener, frischer Wiedereinstieg in die klassischen Grafik-Adventure-Games geworden.

Von Robert Glashüttner

Seit Montag ist ein großer Teil der Gameskulturwelt im Pirat*innenfieber, denn der bekannteste Freibeuter der Computerspielgeschichte ist endlich wieder da: Guybrush Threepwood, besser bekannt als der Protagonist aus dem Spiel „The Secret of Monkey Island“. Das stammt aus dem fernen Jahr 1990 und galt schon bald danach als ein absoluter Klassiker.

Die „Monkey Island“-Serie steht für schrägen Humor, witzige Dialoge und kuriose Szenen. Nach 1991 ist zwar der eine und andere Nachfolger erschienen, allerdings nie solche aus der Feder des originalen Autorenteams, bestehend aus Ron Gilbert und Dave Grossman. Gewitzt wurde am 1. April diesen Jahres komplett unerwartet „Return to Monkey Island“, ein neuer Teil der Serie, angekündigt, der dann eben doch kein Aprilscherz war. Über drei Jahrzehnte nach den ersten beiden Teilen dürfen wir jetzt also wieder zurück auf die Affeninsel.

It’s been a while

Im Spiel sind allerdings keine 32 Jahre vergangen, wie in der Wirklichkeit, sonst stünde Guybrush Threepwood jetzt schon kurz vor der Pension. Nostalgisch ist „Return to Monkey Island“ natürlich trotzdem: Das Game beginnt mit Guybrush Junior und seinem Freund in einem Vergnügungspark. Zuerst wird ein bisschen Schabernack getrieben, bis der alte Herr eine - für uns bislang neue - Geschichte von damals erzählt. Es geht darum, wann er das Geheimnis der Affeninsel denn nun wirklich gelüftet hat. Dieses Rätsel wurde im namensgebenden ersten Teil nämlich gar nie gelöst.

„Return to Monkey Island“ ist für Windows, Mac und Switch erschienen.

Die neue Geschichte eines schlaksigen Tollpatsches, der unbedingt Pirat werden wollte, führt uns erst mal wieder genau zu denselben Schauplätzen wie damals: jenen auf der karibischen Insel Mêlée Island mit ihren kuriosen Figuren wie Stan, dem nervigen Schiffsverkäufer, der toughen Schwertmeisterin Carla oder der mysteriösen Voodoo-Lady. Natürlich gibt es auch Neuzugänge wie etwa die Schlosserin Locke (ihr bemerkt den Wortwitz), aber alles in allem ist „Return to Monkey Island“ im ersten Teil des Spiels fast schon zu nahe am Original dran.

Screenshot aus dem Computerspiel "Return to Monkey Island"

Terrible Toybox / Devolver Digital

Im zweiten Abschnitt des Spiels sind wir auf hoher See.

Ein Blumenstrauß voller Abwechslung

Nostalgie und Fan-Service gehören bei einer so alten Serie wohl dazu, aber eigentlich hätte das das neue „Monkey Island“ gar nicht nötig. Die Dialoge sind witzig wie immer, die Rätselaufgaben abwechslungsreich und amüsant, und der frische Comic-Look steht dem Game besonders gut. Engagiert wurde dafür der Grafiker Rex Crowle, der mit seinem markanten Artstyle etwa schon im Spiel „Knights & Bikes“ begeistert hat.

Weiterlesen? „Affen, Piraten, Grog: Zurück nach Monkey Island“ von Florian Bock auf news.ORF.at.

Ebenfalls frisch ist die Point-and-click-Navigation, die nicht mehr auf vorgefertigte Verben wie anno dazumal setzt. Stattdessen streicht man nun kontextsensitiv mit dem Mauszeiger über bestimmte Elemente am Bildschirm und bekommt dann einerseits witzige One-Liner und andererseits ein oder zwei Optionen angezeigt, wie man damit - und natürlich mit diversen vorher gesammelten Gegenständen - interagieren kann. Hängt man fest, kann man sich durch ein schlau und behutsam gestaltetes Hintbook helfen lassen.

Screenshot aus dem Computerspiel "Return to Monkey Island"

Terrible Toybox / Devolver Digital

„Return to Monkey Island“ ist eine rundum gelungene Rückkehr, die das klassische Adventure-Game wieder erfreulich modern aussehen lässt.

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