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Screenshot aus "Mario + Rabbids: Sparks of Hope"

Ubisoft / Nintendo

„Mario + Rabbids“ ist Lasertag im Mushroom Kingdom

Fünf Jahre nach dem Original ist die ungewöhnliche Mischung aus jugendfreiem Pilzkönigreich, anarchischen Hasen und rundenbasierten Taktikschlachten nun mit Teil 2 von einer spielerisch soliden Überraschung zu einem kleinen Meisterwerk aufgestiegen.

Von Robert Glashüttner

Vor fünf Jahren hat es ein Game geschafft, vielen Widersprüchen zum Trotz veröffentlicht zu werden. Es hat die strengen Markenvorgaben von Nintendos Super Mario-Franchise quasi umschifft und sich seine eigenen Regeln geschrieben. In „Mario + Rabbids: Kingdom Battle“ aus 2017 (FM4 hat berichtet) trafen die Freundinnen und Freunde von Mario und Luigi nicht nur erstmals auf anarchische weiße Hasen. Sondern sie haben sich auch bewaffnet und in gar nicht so simplen Taktikschlachten gekämpft.

Das Game war ein großer Erfolg (rund 7,5 Millionen verkaufte Einheiten) und das Entwicklungsteam rund um Kreativdirektor Davide Soliani von Ubisoft hätte nicht erfreuter sein können, wie weit es ihr unkonventionelles Experiment geschafft hat. Nun gibt es einen Nachfolger, „Mario + Rabbids: Sparks of Hope“, der kleinere spielerische Ungereimtheiten ausbügelt und das Gesamterlebnis noch vielseitiger und kurzweiliger macht.

Intuitivere Rundentaktik

Wie schon im originalen „Mario + Rabbids“ treten wir auch in „Sparks of Hope“ gegen kleine und größere Monster in Kampfarenen an, die ein bisschen so aussehen wie Lasertag-Parks mit ihren diversen Schutzhäuschen, Deckungsblöcken und Verstecken.

„Mario + Rabbids: Sparks of Hope“ ist exklusiv für Switch erschienen. Eine Kurzdoku über die Entstehung des dazugehörigen Soundtracks findet sich hier.

Neu ist, dass wir nun auch während der Kämpfe erstmal (und ohne Drahtgitter) frei herumlaufen können – zwar nur in eingeschränkten Bewegungsradien, aber immerhin. Dabei kann man auch immer schon ein bisschen den Kampf vorwegnehmen, indem wir in kleinere Gegner reinrasen, Gegenstände werfen und Ähnliches. Zurück ist die Möglichkeit, sich mit Hilfe befreundeter Charaktere in die Luft abzustoßen, um so im selben Zug noch weiter ins Level vordringen zu können - bevor der eigentliche Zug erst richtig beginnt!

Screenshot aus "Mario + Rabbids: Sparks of Hope"

Ubisoft / Nintendo

Haben wir eine (der drei) Figuren dann in die gewünschte Position gebracht, können wir einen oder mehrere Gegner anvisieren und unsere jeweilige Hauptwaffe auslösen (Luigi hat etwa ein Sniper-Gewehr, die Prinzessin eine Regenschirmkanone) und einen Effekt wie zum Beispiel Heilung oder ein Schutzschild auslösen.

Hilfe durch die Sparks

Ganz neu sind auch die Sparks, die „eine Verschmelzung von Lumas und Rabbids“ sind, wie wir bald lernen. Lumas kennen Mario-Fans bestimmt aus dem „Super Mario Galaxy“-Zweiteiler aus Ende der 2000er Jahre, wo man auf vielen winzigen Planeten und Asteroiden herumgehopst ist. Das tut wir nun auch in „Sparks of Hope“, denn die Pilzkönigreichbewohner*innen und die Rabbids fliegen mit ihrem knuffigen Raumschiff auf fünf kleine Planeten, die von einem mysteriösen schwarzen Schleim befallen sind. Fünf Planeten, also Spielwelten, klingt nach nicht viel, allerdings ist jede Welt eine eigene Kampagne mit vielen Nebenquests, Geheimnissen, Charakteren und schrägen Kurzdialogen.

30 Sparks kann man insgesamt auf den fünf Planeten einsammeln - meistens werden sie irgendwo gefangen gehalten. Sind sie befreit, können sie unseren Spielfiguren zugewiesen werden (je zwei pro Figur). Sie lösen jeweils spezielle Bereichseffekte aus, also zum Beispiel löst ein Feuer-Spark in einem bestimmten Radius Feuerschaden bei allen Gegnern an, die innerhalb des jeweiligen Bereichs stehen.

Screenshot aus "Mario + Rabbids: Sparks of Hope"

Ubisoft / Nintendo

Taktik mit viel Gestaltungsspielraum

Wir wechseln in „Sparks of Hope“ immer wieder zwischen dem freien Erkunden des jeweiligen Planeten und den Kampfarenen. Der Trick beim Kämpfen liegt darin, sich das Spielfeld immer gut anzusehen: Wo steht welcher Gegner und wie könnte er mich treffen? Und natürlich: Wie kann ich meine eigenen Figuren so positionieren, dass die Attacken und Effekte möglichst wirkungsvoll sind? Der überarbeitete Modus, der fließend zwischen intuitiver Bewegung und zugänglichen, aber nicht banalen taktischen Überlegungen changiert, ist dieses Mal sehr gut gelungen.

Außerhalb der Kampfarenen lösen wir kleine Puzzles und Geschicklichkeitsübungen (Münzen unter Zeitdruck einsammeln, versteckte Gegenstände finden, etc.), treffen lustige Charaktere und entdecken Geheimnisse. „Mario + Rabbids: Sparks of Hope“ verbessert das bereits gute Originalspiel behutsam und erweitert es um neue - kleine, aber willkommene - Spielmöglichkeiten. Manchmal hat das etwa wegen der sich immer wiederholenden Kampfposen-Videoclips Längen (und auch wegen der Ladezeiten, die sich läppern), aber alles in allem ist die bunte Mischung an Herausforderungen diesmal genau am Punkt.

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