Neues von Oxyjane, Oskar Haag, 3310, Leftovers ...

Die österreichische Popmusik-Woche im Schnelldurchlauf: Tanzen, Grillen und Skaten.

Von Stefan „Trishes“ Trischler

Habemus Popfest-Kurator:innenteam! Gemeinsam mit Attwenger-Hälfte Markus Binder wird sich die geschätzte FM4 Kollegin Lisa Schneider für den Sommer 2024 ein rundes Programm überlegen. Als Redakteurin dieser wöchentlichen Zusammenfassung und als Moderatorin des Soundpark jeden Donnerstag (diese Woche Teil eines Spezialtags) hat sie das aktuelle österreichische Pop-Schaffen so gut im Auge wie nur wenige Menschen. Beim Popfest Wien wird es also auch 2024 wieder viel zu entdecken geben.

Vorletztes Jahr war ja Andreas Spechtl (gemeinsam mit der fantastischen Kollegin Dalia Ahmed) für das Line-up des großen Wiener Sommer-Open-Air-Festivals zuständig. Jetzt meldet sich seine Band, die Gruppe Ja, Panik, mit dem ersten Vorgeschmack eines im Februar erscheinenden neuen Albums zurück. Passend zur Postleitzahl von Neukölln im Titel, zeigt das Vertikalvideo zum krachigen Song nächtliches Gitarrenspielen an einer Berliner Kreuzung.

Mehr neue Musik(videos) aus Österreich:

Oxyjane - „Easy“

Das Grazer Grungepop-Trio meldet sich nach dem letztjährigen Debütalbum 0 2 9 zurück. Die zweite Platte ist im Kasten und wird mit einem eingängigen, verträumten Song angekündigt. Im zugehörigen Video ist eine Küche zu sehen, die womöglich schon die eine oder andere Party erlebt hat. In diesem Fall tanzt Sängerin Selina Galka dort aber ganz alleine die Lebensfreude.

Oskar Haag - „Sharpen The Knives“

Getanzt wird auch im neuen Video unseres Amadeus-Gewinners vom letzten Jahr. Passend zur aufpeitschenden Musik hüpft Oskar Haag im Spitzenoberteil abwechselnd alleine durchs Bild oder wird von touchy/feely Menschen umringt, die ein Stück von ihm haben wollen.

3310 - „Bahamas“

Die aufstrebende Wiener Crew steht für melodiöse Rap-Songs moderner Bauart. Während Rapper kittyyy auch ein Solo-Tape angekündigt hat, lässt die Band im neuen Video die Highlights ihrer letzten Monate Revue passieren: Entspannte Grillparties oder enthemmte Auftritte am Splash! und beim Donauinselfest.

Leftovers - „Bellen“

Dass es auf dem kommenden zweiten Album der Band aus dem 15. Bezirk eine Spur mehr Synthesizer zu hören geben wird, hat schon die erste Single angedeutet. Im neuen Song klingen die Leftovers aber noch mehr nach (New) New Wave, während sie zwischen Rustensteg und Längenfeldgasse herumlaufen oder Ollies auf brennenden Skateboards machen.

Shake Stew feat. Precious Nnebedum - „Not Water But Rest“

Mit jeweils doppelt besetztem Bass und Schlagzeug (neben drei Blasinstrumenten) legt die Wiener Jazzband um Lukas Kranzlbinder den Fokus eindeutig auf den Groove. So auch auf dem sechsten Album Lila, auf dem sich zwischen den großteils instrumentalen Songs auch eine Zusammenarbeit mit der jungen Grazer Poetin Precious Nnebedum findet.

Auch noch gut und gut zu wissen

• MILE hat sich ja zuletzt vor allem als Teil von Sharktank einen Namen gemacht. Schlüssigerweise klingt seine Solo-EP Knocking On The Wrong Apartment Door jetzt ähnlich organisch wie seine Band, an einer Stelle hört man aber auch Thundercat als Einfluss heraus.

• Auf dem neuen (und möglicherweise letzten) Neuschnee-Album Der Lärm der Welt hat die Band um Hans Wagner ihre deutschsprachigen Songs erneut orchestral verstärkt. Der Titeltrack ist gar eine 16 Minuten lange sinfonische Pop-Suite.

• Streichinstrumente gibt es auch bei der Grazer Musikerin R o n i a, und zwar nicht nur im Titel ihres neuen Albums String Along.

• Zwischen Hyperpop und Industrial wird das zweite Album des Wiener Musikers Kenji Araki sehr diverse Klangwelten vereinen. Vergleichsweise ruhig klingt dagegen die zweite Single Pillow, die ganz ohne klassische Rhythmuselemente auskommt.

• Der in Wien lebende Food For Thought hat ein Producertape in der Pipeline. Als weiteren Vorgeschmack gibt es einen melancholischen Song mit Brown Eyes White Boy.

• Den Spagat zwischen Pop-Melancholie und Rap bekommt auch Bountydave oft gut hin. Im November kommt ein Album, die Single Let Go ist jetzt gelandet.

• Bernhard Eder ist ein recht regelmäßiger Gast in dieser Kolumne, jetzt gibt es einen neuen Song namens Consequence.

• Die Wiener Musiker Velar Prana und Modest Oda haben sich wieder zusammengetan und schicken Postcards.

• Letzten Samstag hat Skofi ihr Debütalbum Lass Mich Los live präsentiert, mit dabei war etwa auch Bex. Die beiden sind auch bei unserem Soundpark-Spezialtag übermorgen zu Besuch.

• Letzten Donnerstag hat Christoph Sepin mit Lisa Schneider und Markus Binder über ihre Pläne fürs nächste Popfest gesprochen, außerdem sind Berglind, Skofi und Oscar Haag zu Wort gekommen.

• Das ausführliche Skofi-Interview gab es in der FM4 Soundparknacht am Sonntag mit Stefan Trischler zu hören, wo außerdem Claus Oistric über die österreichische Punk-Szene der 90er Jahre erzählt hat.