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Screenshot aus "Risk of Rain Returns"

Hopoo Games / Gearbox Publishing

Game

„Risk of Rain Returns“: epische Eskalation und wildes Wuseln

Notlanden, vorbereiten, kämpfen: Der Indiegame-Klassiker „Risk of Rain“ ist anlässlich des 10-jährigen Geburtstags in einer runderneuerten Version erschienen, die aber nichts an der besonderen DNA des Games ändert.

Von Robert Glashüttner

Jede:r kennt „Vampire Survivors“, jenes Game, das vor einem Jahr die Welt erobert hat. Das Spielprinzip ist watscheneinfach, aber die Herausforderung groß: Wir müssen uns Monster vom Leib halten, indem wir immer geschickt ausweichen und unser Waffenarsenal aufbessern. Je mehr Zeit vergeht, desto zahlreicher und stärker werden die Monster. Es ist ein Spiel der Eskalation und des Gewusels, und wenn man irgendwann die Übersicht verliert und im ganzen Chaos nichts mehr sieht, dann, naja, dann ist mehr Übung und Geistesgegenwart gefragt.

Das Spielprinzip von „Vampire Survivors“ hat ein eigenes Genre begründet (Reverse Bullet Hell), aber die grundlegende Spieldynamik ist nichts Neues. Schon vor zehn Jahren ist ein pixeliges Indie-Game an den Start gegangen, das sich zwar anders spielt, aber einen sehr ähnlichen Vibe hat: „Risk of Rain“. Dabei steuern wir eine von mehreren Spielfiguren und werden auf einen fremden Planeten voller Alien-Monster geworfen.

Hier ist es auch so: Je mehr Zeit vergeht und je länger wir spielen, desto höher die Eskalationsstufe. „Risk of Rain“ ist ein absoluter Indie-Klassiker und zum 10-jährigen Jubiläum nun in einer runderneuerten Version erschienen, und schon jetzt ist das Spiel mindestens so erfolgreich wie das Original.

Die fiesesten Monster der Galaxie

Es war eine Notlandung auf dem Planeten Petrichor V, wobei uns irgendwer oder irgendetwas hierherlocken wollte. Ebenso wie die vielen Monster, die in einer Art intergalaktischem Zoo an diesem Ort ihr Unwesen treiben. Schon kleinere Gegner können uns unangenehm werden, wie humanoide Kampfechsen oder brennende Riesenaugen. Unsere Spielfigur (15 gibt es insgesamt, nur zwei davon sind am Anfang verfügbar) hat je vier individuelle Fähigkeiten, wie zum Beispiel eine Rolle vorwärts oder einen Streuschuss.

„Risk of Rain Returns“, entwickelt von Hopoo Games aus Seattle, ist im Vertrieb von Gearbox Publishing für Windows und Switch erschienen.

In den ersten paar Minuten kann „Risk of Rain“ sogar langweilig wirken. Die 2D-Levels bestehen bloß aus gängigen Plattformen und ein paar Seilen, an denen man auf andere Plattformen weiter nach oben oder unten klettern kann. Doch dann eskaliert die Situation oft innerhalb von Sekunden: Monster teleportieren sich eines nach dem anderen in diese Welt und versuchen, uns zu überwältigen. Jetzt heißt es kühlen Kopf bewahren und Tuchfühlung vermeiden. Durch den geschickten Einsatz unserer Fähigkeiten und das Sammeln hilfreicher Gegenstände kämpfen wir uns – im Idealfall – wieder aus der brenzligen Lage heraus.

Screenshot aus "Risk of Rain Returns"

Hopoo Games / Gearbox Publishing

Doch nach der Eskalation ist vor der Eskalation. Vor allem, wenn man mal den Ausgang ins nächste Level aktiviert hat, wirft uns „Risk of Rain“ nochmal ganz viele Viecher plus einen Endgegner gegen den Kopf. Erst, wenn wir die auch besiegt haben, sind wir würdig, ins nächste Level aufzusteigen.

Neuer Look, neue Aufgaben

„Risk of Rain Returns“ macht das etwas sperrige Originalspiel zugänglicher, ohne dabei seine DNA zu verlieren. Am Anfang prallt man an dem Game ab, deshalb sollte man die ersten paar Stunden mit dem leichten Schwierigkeitsgrad spielen. So werden auch rasch neue Spielfiguren, Gegenstände, Fähigkeiten und natürlich auch Monster freigeschaltet und man tastet sich so Schritt für Schritt ins Spiel hinein.

Screenshot aus "Risk of Rain Returns"

Hopoo Games / Gearbox Publishing

Die Auswahl des jeweiligen Survivors und der individuellen Skills und Modifier dienen dazu, den eigenen Spielstil zu variieren und allgemein für Abwechslung zu sorgen.

2D oder 3D?

Der 2020 erschienene zweite Teil von „Risk of Rain“ ist erstaunlicherweise ein 3D-Spiel geworden. „Returns“ hat Figuren und Gegenstände daraus übernommen.

Abgesehen von mehr Spielfiguren, Waffen, Monstern etc. sowie einem aufpolierten Look, bietet die Neuauflage auch viele Modifier, die einen Run wahlweise einfacher, kniffliger oder fast unschaffbar machen. Außerdem gibt es eigene Quests, die sogenannten Providence Trials, die von einfachen Survival-Aufgaben bis hin zu kuriosen Wettrennen vielfältige Herausforderungen bieten.

„Risk of Rain Returns“ ist eine rundherum gelungene Auffrischung eines Indie-Klassikers, und damals wie heute auch gemeinsam mit bis zu drei weiteren Spieler:innen kooperativ spielbar - online als auch nebeneinander sitzend.

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