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Screenshot von dem Gameplay des Spiels Prey.

Bethesda Softworks

Let’s Prey

Das brandneue Science-Fiction Abenteuer „Prey“ überzeugt nicht mit der Story, durchaus aber mit dem Gameplay.

Von Christian Stipkovits

Thalos 1, so heißt die Raumstation die im Game „Prey“ im Jahr 2032 im Orbit um den Mond tanzt. Dort wird für den Privatkonzern TranStar geforscht. Die Wissenschaftler interessieren sich vor allem für Alientechnologie, und wie man diese für den menschlichen Körper adaptieren kann.

Der Charakter den wir in „Prey“ spielen heißt Morgan Yu. Als Angestellter von TranStar sind wir nicht nur in einer leitenden Position auf der Space Station, sondern gleichzeitig Versuchssubjekt, denn die Alienfähigkeiten werden auch an unseren Körper ausgetestet.

In Prey finden sich einige Referenzen auf andere Spiele. Die ersten kleineren Gegner, sowie die Rohrzange als Waffe erinnern an das großartige Half Life. Auch Bioshock-Fans werden Ähnlichkeiten wieder finden.

Alles läuft gewohnten Rahmen auf der Raumstation im, bis Thalos 1 von einer „Anomalie“ angegriffen wird. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Raumstation sterben bei Explosionen, werden wahnsinnig oder mutieren selbst zu Aliens. Anfangs können wir uns nur mit einer mickrigen Rohrzange gegen die Eindringlinge verteidigen und dann haben wir auch noch unsere Erinnerung verloren.

Screenshot von dem Gameplay des Spiels Prey.

Bethesda Softworks

Too much information

Wer wir sind, welche Aufgaben und Forschungen wir zuvor betrieben haben, erfahren wir primär über Audio-Logs. Die Wiedergabe der Sprachnachrichten und Konversationen sind auch der Weg, den die Entwickler gewählt haben, sowohl Hauptstory als auch Nebenquests zu erklären. Nicht selten prasseln bis zu drei Audioquellen gleichzeitig auf den Spielcharakter ein. Lösen kann man das, indem man sich in eine Ecke stellt, dabei gar nichts tut und sich die Konversation zu Ende anhört. Positiv wirkt sich das auf den Game-Flow nicht aus.

Das Zuhören wird irgendwann langweilig und mühsam. Soll man dann auch noch eine gefühlte Million Mails von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Raumstation lesen, wo doch schon die Mailbox in der Realität überläuft, kann man Prey bezüglich dem Storytelling keinen Preis für Originalität verleihen. Für mich ist das einfach schwaches Story-Telling: „Wie erzählen wir dem/der SpielerIn die Geschichte? Ach, lass uns viele Audio Files abspielen!“ Mehr haben sich die MacherInnen nicht überlegt.

Fast eine Open World

Das soll aber nicht bedeuten, dass Prey ein liebloser First Person Shooter mit Science Fiction-Setting ist. Eine spannende Atmosphäre wird durch grafisch abwechslungsreiche Areale geschaffen. Ob wir nun im Weltraum driften, uns durch ein mit High-Tech vollgestopftes Labor kämpfen oder einen Drink in einer Space Cocktailbar zu uns nehmen, ist uns überlassen. Manche Bereiche des Spiels findet man nur durch die zahlreichen Nebenquests, die aber für den Abschluss des Spiels nicht erforderlich sind. Entschließt man sich die Nebenquests zu machen, macht man viele leere Meter.

Kommt man auf ein bereits erkundetes Areal zurück muss bzw. kann man es nochmal spielen. Das Map-Design ist also kaum linear aufgebaut, wo man an einem Punkt auf der Karte startet, und diese bis zum Ende durchläuft, sondern Prey spielt sich eher als Open-World-Spiel.

Screenshot von dem Gameplay des Spiels Prey.

Bethesda Softworks

Auch die Aliens sind alles andere als einfach zu erledigen, denn Munition für Schusswaffen, Medi-Kits zur Heilung oder Mana für Spezialfähigkeiten sind äußerst rar. Prey ist zwar kein Horror-Schocker, doch durch die Ressourcenknappheit muss man es sich zwei Mal überlegen, wie man sich in einer Konfrontation verhält. Man lernt sie zu lieben, die Space-Shotgun, denn hinter jeder Ecke kann ein Alien auf uns warten um uns zu erschrecken, und manchmal sind sie sogar als Barhocker, Cocktailglas oder Verbandsrolle getarnt. Diese Tarnfähigkeit ist eine von vielen Fähigkeiten, die wir im späteren Spielverlauf auch slebst erlernen können. Das hilft nicht nur in Kampf - denn als kleine Kaffeetasse kann man auch abgelegene Gebiete erreichen und dort Neues erfahren.

Prey ist diesen Mai für die Xbox One, PlayStation 4 und Windows erschienen.

Morgan Yu kann man durch den genannten Einsatz der PSI Fähigkeiten als Manipulator spielen. Damit ist es unter anderem möglich, Aliens abzulenken, die Kontrolle von Nichtspielercharakteren zu übernehmen oder sich selbst in ein Alien zu verwandeln. Oder man entschließt sich den Skill-Tree so zu entwickeln, dass Spiel im Schleichmodus beendet. Ich habe die verschiedenen Möglichkeiten ausprobiert. Der harte Spacewarrior, der wild durch die Gegend ballert, macht genau so viel Spaß, wie schleichend durch die Gänge zu rutschen, wobei die Herzfrequenz deutlich schneller wird, wenn man vermeiden möchte von einem Alientyp namens „Alptraum“ entdeckt zu werden. Persönlich finde ich die Kombination aus den verschiedenen Spielmodi am interessantesten.

Prey überzeugt

Spielerinnen und Spieler die sich gerne in der First Person Perspektive im Science Fiction Genre bewegen, können mit Prey wenig falsch machen. Es gibt kaum Bugs, grafisch ist Prey abwechslungsreich, vom Driften im Weltraum über mit High-Tech Geräten vollgestopften Laboren bis zu einer Space Cocktailbar ist alles dabei. Ärgerlich ist, dass man Gegenstände in jedem Kasten, Mistkübel oder anderen versteckten Orten suchen und sie in einem relativ kleinen Inventar zu einem Recycler bring muss, um wertvolle Ressourcen zu gewinnen. Nur so kann bekommt man dann die notwendige Munition für Waffen. Schnell wird das eintönig. Man spielt den Retter der Raumstation bzw. der Menschheit, und muss jede Bananenschale aufheben? Naja.

Auch die Story hätte noch einiges an Feinschliff benötigt. Dafür überzeugt Prey aber mit viel guter Atmosphäre. Davon kann man sich auch in dem Let’s Play Video auf unserem Twitch Kanal überzeugen.

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