Netflix macht einen Spielfilm über den Terroristen Breivik
Von Jan Hestmann
Sechs Jahre ist es her, dass der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik 77 Menschen, großteils Jugendliche, auf der Insel Utøya und in Oslo tötete. Die Attentate des 22. Juli 2011 gingen als schlimmste nationale Tragödie seit dem 2. Weltkrieg in die Geschichte Norwegens ein.
Jetzt soll ein US-Spielfilm dieses Ereignis verarbeiten, wie das Kinoportal Deadline berichtet. Der britische Regisseur Paul Greengrass, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Matt Damon für drei Filme der „Bourne“-Reihe sowie „Green Zone“, hat den Film geschrieben und soll auch Regie führen. Unter vielen Interessenten hat sich nun der US-Streamingdienst Netflix die Rechte dafür gesichert.
Der Film soll ein Budget von 20 Millionen Dollar haben und in Norwegen mit lokalen SchauspielerInnen gedreht werden. Diesen Herbst schon soll der Dreh starten.
AFP
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Dass der Film für Kontroversen sorgen wird, ist stark anzunehmen, vor allem auch aufgrund der zeitlichen Nähe zu den tatsächlichen Geschehnissen. Das bis zum Tag der Attentate jährlich veranstaltete Camp der sozialistischen Jugend Norwegens auf der Insel Utøya wurde nach längerem Aussetzen erst 2015 erstmals wieder durchgeführt.
Im Verarbeiten von realen Tragödien ist Paul Greengrass geübt. So hat er mit seinem Film „Bloody Sunday“ das Massaker rund um die irische Civil Rights-Bewegung 1972 filmisch umgesetzt und sich in „Flug 93“ mit einem der entführten Flugzeuge des 11. September beschäftigt.
Publiziert am 22.08.2017