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A Love From Outer Space

Der Song zum Sonntag: Dent May ft. Frankie Cosmos - „Across the Multiverse“

Von Philipp L’heritier

Weil die Wissenschaft irgendwann müde geworden ist, die Magie des Universums nicht ausreichend zufriedenstellend erklären zu können, hat sie sich die Idee vom Multiversum ausgedacht.

Die Hypothese besagt, dass dieses (angebliche) Multiversum alle potenziell existierenden Universen beinhalte. Und somit überhaupt alles, was es gibt und geben kann: Zeit, Raum, Teilchen, Lebensformen, Energie, alles, alles. Ein ewiger Ort der endlosen Möglichkeiten.

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  • Auch der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar macht sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song seine Gedanken.

Bei den Beatles hat es vor 47 Jahren noch „Across the Universe“ geheißen, der aus Jackson, Mississippi stammende Musiker und Songwriter Dent May weiß, dass da heute viel mehr geht und hat sein neues Album „Across the Multiverse“ genannt.

Dent May probiert auf seinen Platten viel und mehr, alle Styles und Sounds – er ist eine Art windschiefer Beck, bloß, das kann man schon sagen, bei weitem nicht so gut.

Sein erstes, 2009 erschienenes Album hat Dent May der Ukulele gewidmet. Danach hat er sich an Kinderzimmer-Elektronik versucht, an Alleinunterhalter-Keyboard, an pfirsichfarbenem Wave-Pop, verbogener Schrottplatz-Disco und Second-Hand-Hotel-Lounge-Crooning. Alles meistens lustig und interessant, selten komplett überzeugend, oft hauptsächlich Gimmick und Scherzartikel-Musik.

„Across the Multiverse“ ist das bislang beste Album von Dent May geworden, das Titelstück eine kleine, psychedelische Space-Opera, ein wunderliches, putziges Stück Lo-Fi-Beach-Boys-Gedächtnis-Arbeit. Unterstützung beim Gesang kommt von der New Yorker Musikerin Greta Kline, die Dent May möglicherweise aufgrund ihres Künstlernamens Frankie Cosmos als Partnerin für diesen Song ausgewählt hat.

Dieses Lied ist ein Duett, es ist kein Lied über Wissenschaft oder Weltraumforschung, sondern ein Lied über: die Liebe. Es erzählt davon, wie zwei Liebende getrennt voneinander durch die Weiten des Multiversums treiben – und schließlich doch aufeinander treffen.

Wie ist es möglich? „How did you find me here waiting for ya?/ Across the multiverse we collide“, heißt es da im Refrain, und später dann, an anderer Stelle: „Something’s pulling me. I can feel you’re worth the odyssey“. Die Liebe, so dürfen wir hier wieder einmal erfahren, überwindet sogar die doofen Naturgesetze.

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