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Neues Jahr, neue Alben?

Auch 2019 verspricht ein gutes Musikjahr zu werden! Mit neuen Alben von Bilderbuch, Tame Impala, Lana Del Rey, Stormzy und vielen anderen.

Wann hast du das letzte Mal ein Album gekauft? CD oder Vinyl. Wann hast du das letzte Mal ein Album als Ganzes gestreamt? Die Zahlen sprechen für sich, über den US Markt wird geschrieben: Im letzten Jahr haben Konsumentinnen eine halbe Milliarde Dollar weniger für Alben ausgegeben als noch 2017. Die BBC berichtet fast schon traditionsgemäss vom sinkenden Popularitäts-Flug der CD.

Wer hat denn überhaupt noch einen CD Player? Egal wie lange euer Geduldsfaden ist, um sich ein Album im Ganzen anzuhören, ob euch einzelne Singles als Visitenkarte für den Kauf eines Festival oder Konzerttickets reichen oder ob es idealerweise 10 kompakte Tracks sein müssen mit Booklet und Lyrics-Lektüre: Auch 2019 werden einige Bands ihre teils mit großer Spannung erwarteten Alben veröffentlichen. Hier eine unvollständige und höchst subjektive Auswahl an Musikern und Musikerinnen, die uns in diesem Jahr erwarten.

Wer ist Malibu Ken?

Es ist das hässlichste Video im Internet, aber lasst uns trotzdem damit beginnen: Der US Rapper Aesop Rock, der nicht mit Asap Rocky verwandt ist, hat mit dem Musiker Tobacco (dessen Band Black Moth Super Rainbow crazy empfehlenswert ist) ein gemeinsames Projekt gestartet. Malibu Ken nennt sich diese Kollaboration und das gemeinsame Album soll schon Mitte Jänner erscheinen. Hier jedenfalls ihr gemeinsamer Song „Acid King“:

Hurra? Foals! James Blake! Vampire Weekend?

„Mitsubishi Macchiato“ kursiert schon seit zwei Jahren als der Arbeitstitel eines neuen Vampire Weekend Albums, vielleicht verraten sie uns in den nächsten Monaten ob und wie das neue Album klingen und heißen wird.

Vier Jahre ist zwar keine lange Wartezeit für Menschen, die zum Beispiel die Release-History einer Band wie My Bloody Valentine in den letzten Jahren verfolgt haben, aber bei den Foals steht 2019 ein neues Album am Plan. Es wird ein interessantes Jahr, denn der Band ist schließlich ein Gründungsmitglied abhandengekommen. Auf seine bekannte „alles oder nichts“ Art hat Frontman Yannis Philippakis über ein neues Album schon mal verlautbaren lassen: „Whatever the next record is, it’s not friends with the last two!“

Dank eines Fehlers auf der französischen Website von Amazon, die verfrüht eine Tracklist eines neuen James Blake Albums gelistet hat, wissen wir jedenfalls, dass der englische Musiker 12 neue Tracks parat hat und sich unter anderem Andre 3000, Travis Scott und Rosalia für die Arbeiten ins Studio eingeladen hat, um hoffentlich zu einer Hochform aufzulaufen! Vorsicht schlechter Wortwitz, denn das neue James Blake Album soll „Assume Form“ heißen.

Lang erwartet!

Ähnlich wie Kevin Parker von Tame Impala gilt auch Johnny Jewel der Kopf von den Chromatics als Perfektionist. Im Vergleich zu Kevin Parker, dessen Studio und Teile seines Equipments im kalifornischen Feuer zerstört wurden, hat Johnny Jewel sein Album „Dear Tommy“, das schon vor vier Jahren fertiggepresst war, absichtlich zerstört. Angeblich soll die Songsammlung heuer dann (wieder) das Licht der Welt erblicken.

Von lang erwartet kann man bei The 1975 noch gar nicht sprechen, ihr letztes Album ist schließlich erst im November erschienen und ist so gut, man könnte noch ein paar Monate nichts Anderes als diese Songs hören. Aber nichts da! Matty Healy meinte in Interviews, man muss es so machen, wie man es selbst fühlt: Wenn der Netflix Film fertiggeschaut ist, will man ja auch gleich einen nächsten Film streamen. Warum also nicht gleich ein zweites Album releasen? Die Songs dürften im Kasten sein und das Album soll „Notes On A Conditional Form“ heißen. Eine inhaltliche Fortsetzung des „modernity has failed us” Themas vom Vorgänger Album? Man darf gespannt sein und darauf hoffen.

Auch keine lange Wartezeit aber dank der Logik und dank ihres Interviews beim FM4 Überraschungskonzert wissen wir, dass Wanda in den letzten Wochen „ein bisschen Material gesammelt hat für eine neue Platte.“ Die Band ist stolz, dass es überhaupt zu einer vierten Platte kommen wird. Daumendrücken für Amore mit allem was dazugehört!

Vernissage my heart!

Auch Bilderbuch haben quasi den gleichen Move wie 1975 vor: Die Zeitspanne zwischen Albumreleases kurz halten. Anfang Dezember ist erst „mea culpa“ erschienen, Ende Februar wird dann „Vernissage My Heart“ folgen. Tracklist Statistik gefällig? Der kürzeste Track am neuen Bilderbuch Album wird „Memory Card“ heißen (1 Minute 10) und mit 9 Minuten 40 wird „Europe 22“ der längste Song sein. Es ist zum aktuellen Zeitpunkt KAUM vorstellbar, wie ein Bilderbuch Song namens „Ich Hab Gefühle“ klingen soll, man hat jetzt schon viel zu viele Gefühle für diese Band. Also entweder einen Reminder für den 22. Februar einrichten oder gleich vorbestellen.

Vielleicht oder vielleicht auch nicht?

27 soll das neue und finale Album von Die Antwoord heissen, allerdings geben sich Ninja und Yolandi noch bedeckt und halten die Fans nun auch schon ein Jahr hin.

Grimes hat über ihr Plattenlabel 4AD zwar in der Vergangenheit geschimpft aber vertraglich ist sie noch ein Album lang an 4AD gebunden. Man hofft und wartet, dass dort wo eine Single („We Appreciate Power“) ist, auch bald schon ein Album erscheint.

Und was macht Rihanna eigentlich so? Einen Film mit Childish Gambino drehen und auf Instagram Fans sagen, dass ihr neues Album 2019 erscheinen soll. Work! Work! Work!

Über Twitter hat Charli XCX verlauten lassen, dass ihr Neujahrsvorsatz ein neues Album ist. Hoffentlich!

Das neue Album von Schoolboy Q hätte jedenfalls im Herbst erscheinen sollen und ist wegen dem tragischen Tod von Mac Miller nun auf unbestimmt verschoben worden. Auch noch nicht bestätigt aber mit „Soon“ kommentiert: neues Material von The Weeknd.

Headliner ohne Album? Geht das?

Nicht bestätigt aber höchst wahrscheinlich ist, dass heuer The Cure (u.a. Headliner am Nova Rock Festival 2019) ein neues Album veröffentlichen. Das wär zwar schön, aber sehr gut ist auch die mit Robert Smith befreundete Band Twilight Sad. Ihr neues Album „It Won/t Be Like This All the Time“ wird schon Mitte Jänner erscheinen und hilft hervorragend, um die Wartezeit zu überbrücken, wenn nicht zu übertrumpfen!

Auch von Rammstein, Tool und Slipknot werden heuer neue Alben erwartet, genauso wie von Stormzy, der im November als erster Headliner vom Glastonbury Festival 2019 bestätigt wurde.

Kevin Parker, der Kopf hinter Tame Impala, die heuer das Coachella Festival als Headliner beehren werden, hat anmerken lassen, dass 2019 neue Songs seiner Band veröffentlicht werden. Der als Perfektionist bekannte Musiker und Producer hat in den letzten Monaten u.a. mit Theophilus London, Travis Scott oder Asap Rocky zusammengearbeitet. In Interviews hat er vermeldet, dass er durch die Kollaborationen mit HipHop Artists gelernt hat, loszulassen: „Not being precious about every single sonic detail.“

Debütalben

Maggie Rogers, die in den letzten Jahren schon in Eigenregie zwei Alben und EP’s veröffentlicht hat, wird im Jänner ihr Debüt auf einem Major veröffentlichen. Die Sängerin, der mit „Alaska“ ein Durchbruch gelungen ist, wird auf dem Album „Heard It In A Past Life“ schon bekannte Tracks ihrer EP’s wieder veröffentlichen, hat aber auch neue Songs für das Album geschrieben.

Als „next Alanis Morissette“ wird die britische Sängerin Jade Bird gehandelt, die im April ihr Debütalbum veröffentlichen wird und mit ihren Songs in den Staaten schon einen überraschend großen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Ihre Landskollegin Nilüfer Yanya ist im Vergleich dazu fast schon eine sperrige Singer Songwriterin, immerhin könnten ihr manche Ohren einen Hang zum Jodeln unterstellen - wie im Song „Heavyweight Champion Of The Year“. Im Frühling soll das Debüt erscheinen, es soll „Miss Universe“ heißen. Davor begleitet Nilüfer Yanya die große Sharon Van Etten auf US-Tour. (Sharon Van Etten’s Debüt ist übrigens schon zehn Jahre her, im Jänner wird sie ihr 5. Album „Remind Me Tomorrow“ veröffentlichen).

Mit ihrer queeren Ballade „1950“ hat King Princess schon letztes Jahr von sich hören gemacht und dank eines Harry Styles-Tweets ein paar Millionen Follower und Plays gesammelt. Mit „Pussy Is God“ hat sie Ende des Jahres eine schlicht umwerfende Hymne für die LGBTQ-Community geschrieben. Sie wird als „left-field“ Pop Star fürs neue Jahr gehandelt. Ihr Labelboss heißt Mark Ronson, ein Album Release Date ist zwar noch nicht bestätigt, aber die Erwartungen sind groß. (Mark Ronson selbst hat erst vor ein paar Wochen die gemeinsame Single mit Miley Cyrus veröffentlicht. 2019 könnte also auch endlich das Nachfolge-Werk von „Uptown Special“ erscheinen.)

Letztes Jahr hat die norwegische Musikerin Sigrid den Titel „BBC Music Sound of 2018“ überreicht bekommen. Nach ihrer „Don’t Kill My Vibe“ EP und Charts Platzierungen zum Beispiel mit „Strangers“ soll im März das Debüt „Sucker Punch“ erscheinen. Wie auch bei Maggie Rogers werden neben ihren schon bekannten Singles auch neue Tracks aufs Album gepackt. Die gleichnamige Single „Sucker Punch“ ist jedenfalls eine sehr große und sehr gute Popnummer.

Lana Lana Lana!

Der Preis für den besten Albumtitel 2019 sollte an Lana Del Rey gehen: „Norman Fucking Rockwell“ hat sie auf die Frage, wie das Album heißen wird, geantwortet. Ob für das Cover ein Bild des Künstler verwendet wird, ist noch nicht überliefert. Dafür spekuliert man im Internet ob FKA Twigs, Wiz Khalifa oder Florence Welch auf dem Album zu hören sein werden. Grundlage dieser Mutmaßung sind Lana Del Rey Sichtungen in Gesellschaft ebengenannter Musikerinnen. Mit „Venice Bitch“ und „Mariners Apartment Complex“ sind jedenfalls schon zwei sehr überzeugende Songs veröffentlicht worden. In welche Richtung sich das Album als gesamte Songsammlung bewegen wird, darf man sich also ausmalen. Auch offen bleibt, ob Lana Del Rey ernst macht mit der Ankündigung, dass sie vor dem Albumrelease eigentlich noch ein Buch, genauergesagt „a little book of poetry“, veröffentlichen möchte. Einer der neuen Songs soll übrigens „Sylvia Plath“ heißen. Produziert wird „Norman Fucking Rockwell“ von Jack Antonoff der u.a. an den Wunderwerken von Lorde, Taylor Swift und St. Vincent beteiligt war.

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