FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

MOLLY

Julian Berger

fm4 soundpark weekly

Neues von MOLLY, Andreas Spechtl, Soia u.v.m.

Von Perchten und Ziegen, vom Untergrund ins Paradies. Die österreichische Musikwoche war selten bunter und voller.

Von Lisa Schneider

Endlich Popfest-News: Auf den heurigen Bühnen rund um den Wiener Karlsplatz zwischen 26. und 29. Juli stehen heuer Ebow, Avec, Wurst, Lylit, Soia, Kerosin95 und Lou Asril. Das nur mal als kleiner Vorgeschmack - das gesamte Line-Up folgt bis spätestens Ende Juni.

Wer schon zuvor in den Genuss sehr guter österreichischer Liveacts kommen will: die Wiener Festwochen werden traditionell am Wiener Rathausplatz eröffnet, heuer am 10. Mai. Es treten unter anderem Clara Luzia, Soap&Skin und Skero auf. Und wer Musik lieber to go genießt: ebenfalls im Rahmen der Wiener Festwochen - vom 7. bis 9. Mai - gibt es die sogenannten „Sound Ride - Music Sessions in der Bim“. Eine Straßenbahn voll mit Acts wie MIBLU, Pauls Jets, Palastic oder Esrap.

Und wer sich neben der Liebe zur Livemusik gern überraschen lässt: Wir planen gerade, pssst, das nächste FM4 Überraschungskonzert - diesmal mit Buntspecht.

Buntspecht - „Rotweinmund“

Apropos. Wenn die Musiker von Buntspecht also nicht gerade den überraschenden Auftritt planen, teasen sie fleißig auf das neue Album hin, das am 17. 5. erscheinen wird. „Rotweinmund“ heißt das Stück, weniger verkopft und aus einem Guss, wie die Band selbst sagt. Ein Sommersong, ein G’spritzter Rot? Nein, der hier ist saftig, brassig, vollmundig.

Nichts für Regenbogenkinder, ein Video nur in den Komplementärfarben Blau und Rot. Nicht nur zweifärbig, aber umso dichter ist die Instrumentierung, die Buntspecht-typische Brass-Sektion. Eine inhaltlich melancholische Geschichte, aber der Zynismus wird am Ende weggeworfen: „Kommt schon, lasst uns tanzen, denn alles ist Musik“.

Das Konzert von Buntspecht in der Kulisse Wien am 19. Mai ist bereits ausverkauft. Neben dem FM4 Überraschungskonzert gibt es entweder die Möglichkeit, der Band nach Deutschland oder in die Schweiz nachzureisen - oder sich die Vorfreude aufzusparen und am 27. November in der Wiener Arena gemeinsam zu feiern.

MOLLY - „Weep, Gently Weep“

Weep“, dieses großartige, zwischen Körper und Seele schwankende Wort hat schon Songtiteln von Nick Cave oder den Beatles die entsprechende Wirkung verliehen.

Mit „Weep, Gently Weep“ veröffentlicht das Tiroler Shoegaze/Dreampop-Duo MOLLY die erste Single seines Debütalbums. Es wird am 28. Juni über die britischen Labels Sonic Cathedral und Dalliance Recordings erscheinen und trägt den Titel „All That Ever Could Have Been“.

Grausam und schön, der Krampus, und mit ihm die alpenländische Tradition an der Schnittstelle von überschäumender Wut und Hilflosigkeit. Drängendes Schlagwerk, zerrende Gitarren, schöne Rosen rund um ihn, der zum Rasenden wird. Der sein übersauberes Gefängnis solange zerschmettert, bis er einen Schriftzug an der Wand sieht. „Weit weg von zuhause“ steht da.

MOLLY sind Meister darin, die Musik ihrem Ursprung - der Natur - gegenüberzustellen: Die dichte, volle Atmosphäre ihrer Songs rückt so nah heran und kämpft mit dem Gemüt, wie es nur eine Naturgewalt kann.

Andreas Spechtl - The Separate

Avantgarde über allem: Andreas Spechtl veröffentlicht mit „The Separate“ eine neue Single seines am 24. Mai erscheinenden, neuen Albums „Strategies“.

Der Longplayer wird auf dem Hamburger Label Bureau B erscheinen, Krautrockaffinität und wichtigste deutsche Musikgeschichte inklusive. Analoge Synthesizer umstreichen die Field Recordings, das kontrollierte Chaos, mal müde, mal traurig. Ungewohnter Upbeat, nichtsdestotrotz. Das macht den Song auch nicht nur zum verwegenen Denkanreger, sondern zur kleinen, dunklen Ode an die Nacht, den Untergrund, wo die seltsamen Gestalten sich frühmorgens auf der Tanzfläche formieren.

Soia - „Vacant Paradise“

Das Paradies steckt im Namen, und doch ist es nicht ganz greifbar. „Vacant Paradise“ ist die zweite Single von Soias aktuellem Album „Where Magnolia Grows“. Die Wiener Musikerin schüttelt darin imaginäre Ketten mit dezenten R’n’B-Beats ab, „No, they can’t take it away“ singt sie, sie meint die innere, die eigene Freiheit.

Dunkelbunt, so muss das Wort heißen, das diese Welt beschreibt: Alles liegt im Schatten, aber wenn der Blitz einschlägt, sieht man den Regenbogen. Der Blitz bist du.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Wolfgang Möstl ist umtriebig wie immer. Wenn er nicht gerade eigene Songs als Mile Me Deaf („Holocene“) veröffentlicht, produziert er das neue Album der Ethereal-Metal-Band Archivist.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger kleine musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Nicht verpassen: der wunderbare neue Song von MOTSA feat. Madeline Kenney: „Rolling Back“.
  • Fake it ‚til you make it war gestern. Ehrlichkeit ist alles. Zumindest, wenn man nach Namen und Musik des Wiener Songwriters World’s Worst Poet geht. Die erste Single heißt dann auch gleich passend „Screw Things Up“. Aber das 80er-Jahre Stirnband sitzt.
  • Bleiben wir noch kurz beim Thema. Kommando Elefant schreiben uns den „Fake Blues“.
  • Die letzten Tage waren dicht an Releases, nicht nur an Songs, auch an Alben und EPs: Elis Noa mit hervorragend sanft-souliger, neuer EP „Love Letter“, Fuzzman, der alte Weltraumpilot mit seinem Album „Hände weg von allem“, elektronischer Bounce-Pop von Krayne und ihrer ersten EP „Strike“, außerdem neuer Dreampop aus Tirol, am Debütalbum „Silk“ von Low Potion.
  • Es wird viel zu wenig über Käse gesungen. Oder gerappt. Dyin Ernst holt das nach: „Parmesan“.
  • Die Soundparksendung von und mit Clemens Fantur von letztem Sonntag - inklusive Vorstellung der neuen EP von Krayne, der neuen EP von Dedwen, einer Listening Session mit unserem SOP Act Nødstop und einer wiederholten Listening Session mit Eerah könnt ihr hier nachhören:

Aktuell: