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K.Flay

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K.Flay ist FM4 Artist Of The Week

Mit „Solutions“ hat K.Flay ein Album über Selbstliebe, gute Vibes und Menschen, die besser als Eiscreme schmecken, geschrieben. Positive Statements in zynischen Zeiten und unser Artist Of The Week.

Von Christoph Sepin

Im Jahr 2017 veröffentlichte K.Flay ein Lied namens „It’s Just a Lot“, in dem die folgende, sehr schöne Zeile zu finden ist: „I wanna care for all the little things I got.“ Zwei Jahre später stellt sich dieser Satz als prophetisch heraus, dreht sich doch das gesamte neue Album der als Kristine Flaherty geborenen Musikerin aus Illinois um dieses zentrale Statement: Man soll sich um die kleinen Dinge im Leben kümmern, denn die sind manchmal nicht so klein, wie man zuerst glaubt. Und sie sind oft voller Glück und Liebe.

Zehn Lieder, um ein besserer Mensch zu werden

Die Arbeit an K.Flays mittlerweile drittem Album „Solutions“ begann direkt, nachdem sie von langer Tour zurück nach Hause kam. „Ich war damals in einem sehr kaputten Zustand, körperlich und psychisch“, so K.Flay im Interview, „und hatte irgendwie vergessen, warum ich überhaupt Musik mache“. Die Freude und der Spaß mussten wieder zurück ins Leben und die Lieder der Musikerin - und dann passierte plötzlich alles sehr schnell.

K.Flay begann, sich um sich selbst zu kümmern, in Therapie zu gehen, schrieb die ersten Zeilen zur neuen Platte, traf ihre jetzige Freundin und verliebte sich. „Jede Menge hoffnungsvolle Dinge passierten“, erzählt sie über die Momente rund um die Entstehung von „Solutions“. „Ich habe nie geplant, ein erbauliches, uplifting Album zu schreiben, aber das ist dann einfach der thematische Fokus geworden.“ Das Resultat ist nicht nur die positivste Platte von K.Flay bis heute, sondern das sind zehn Lieder, die wie Wegweiser sind, die Orientierung geben und Ratschläge und die sogar dabei helfen, ein besserer Mensch zu werden.

K.Flay

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„Solutions“ von K.Flay ist auf Interscope erschienen.

Zentrale Botschaften werden unmissverständlich schon in den Titeln der Tracks auf „Solutions“ kommuniziert: „I Like Myself (Most of the Time)“ als Opener fordert dazu auf, sich selbst zu lieben und sich nicht zu viele Sorgen darüber zu machen, was andere denken. In „Bad Vibes“ distanziert sich K.Flay von allen Zyniker*innen und ewigen Pessimist*innen, die nach unten ziehen. Und in „Sister“ wird zu mehr Geschwisterlichkeit, Solidarität und freundschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen.

Wie oft in den Texten von K.Flay werden Geschichten detailliert und persönlich erzählt - aus der eigenen Perspektive von Kristine Flaherty - bekommen aber trotzdem universelle Bedeutung, was ihren Zugang zum Schreiben von Liedern nicht erst seit „Solutions“ auszeichnet.

„Ich glaube, dass gutes Storytelling sehr viel mit Details zu tun hat“, sagt sie dazu. „Wenn man ein Lied schreibt, sollte man die eigene Geschichte erzählen, nicht die von allen. Und wenn man das präzise macht, können sich Menschen damit auch identifizieren.“

Ein Beispiel ist „This Baby Don’t Cry“, der dritte Track auf dem Album. „Das ist ein Lied, das ich definitiv für eine jüngere Version von mir selbst geschrieben habe“, so K.Flay. „Da hatte ich einen schlechten Tag und bin weinend ins Studio gefahren. Ich weine viel, ich bin sehr emotional - aber das ist wie meine Superpower! Als Kind muss man sich oft dafür schämen, so sensibel zu sein. Aber dieses Lied ist eine Erinnerung an mich: Deine Sensibilität ist deine Stärke! Das Leben ist schwer, aber man steht wieder auf und macht weiter.“

Wer K.Flay in sozialen Netzwerken folgt, weiß, wie persönlich und auf Augenhöhe sie mit ihren Fans kommuniziert: Im Vorfeld zur Veröffentlichung von „Solutions“ beispielsweise, als sie simple Zeichenskizzen postete und dazu aufforderte, kreativ zu sein und darüber zu malen, die Zeichnungen quasi zu remixen. Kreativität und Neugierde zu fördern, ein weiteres, wichtiges Thema für K.Flay: „Neugierig zu sein, das bedeutet, offen zu sein und bescheiden. Die Welt zu betrachten und zu sagen: Ich weiß nicht wirklich, was passiert, aber ich möchte wissen, was ich herausfinden kann.“

Wenn sie Lieder schreibt, sagt K.Flay, dann sei sie nicht deprimiert oder ängstlich, stattdessen sei sie einfach neugierig, wohin die kreative Reise geht. „Wir alle suchen nur danach, weniger allein und entfremdet zu sein und Verbindungen zu finden“, erklärt sie ihren Zugang, „und ein guter Weg, um das zu machen, ist es, persönliche Erlebnisse zu teilen.“

K.Flay

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K.Flay live:

  • 8. November, Flex, Wien
  • 9. November, Dom im Berg, Graz

„Solutions“ ist voll mit solchen Geschichten: Momente, die intim und privat aus K.Flays Leben erzählt werden, aber aufgrund ihrer Direktheit realistisch und damit nachvollziehbar bleiben, wie aus den eigenen Erlebnissen gegriffen.

Das auf die Livekonzerte im Herbst anzuwenden, wird die nächste Herausforderung, auch für die beiden Termine in Österreich in Wien und Graz: „Ich hab eine neue Philosophie, die etwas mit den Liveshows zu tun hat“, so K.Flay über ihre kommenden Konzerte. „Grundsätzlich ist es meine Rolle, einen Ort zu schaffen, wo sich Leute ausleben können, Erleichterung spüren können, tanzen oder nicht tanzen, was auch immer sich gerade gut anfühlt. Und ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, dass es endlich so weit ist“.

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