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Privacy Week

C3W

Die Privacy Week 2019

Die alljährliche Privacy Week des Chaos Computer Club bietet kommende Woche wieder ein vielseitiges Programm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden. Sieben Tage lang geht es um Sicherheit im Netz und den Schutz unserer Privatsphäre.

Von Christoph „Burstup“ Weiss

Der Chaos Computer Club Wien (C3W) organisiert die Privacy Week seit 2016. Dutzende Freiwillige helfen jedes Jahr mit, das inhaltliche Niveau ist beachtlich. In den vergangenen drei Jahren, sagt Mitveranstalterin Klaudia Zotzmann-Koch alias Jinxx, sei die Privacy Week eher als ernste Konferenz dargestellt worden. Mit dem heurigen Motto Privat, Oida! wolle man ein bisschen lockerer ankommen.

Wir sind nicht zu dumm für das Thema Privatsphäre!

Wichtig sei ihr vor allem, dass eine Botschaft vermittelt werde: Wir alle sind nicht zu dumm für das Thema Privatsphäre. Aber: „Die Geräte und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Plattformen", sagt Jinxx, „werden extra so designt, dass es schwierig aussieht, sich mit Privatsphäre-Einstellungen auseinanderzusetzen. Damit wir es gar nicht erst tun. Das ist Absicht, die Konzerne betreiben viel Forschung in diese Richtung. Wir wollen vermitteln, dass wir absichtlich vor Probleme gestellt werden – doch es ist einfacher, Privatsphäre-Einstellungen vorzunehmen, als es uns vorgegaukelt wird.“

Deshalb liegt bei der heurigen Privacy Week der Schwerpunkt auf Workshops, wo es um diese Privatsphäre-Einstellungen von Geräten und Plattformen geht. Abgesehen davon gibt auch wieder zwei Säle mit Vorträgen und Diskussionsrunden: „Ein Schwerpunkt zum Thema Gewalt im Netz und Stalking – denn es gab es im letzten Jahr sehr gute Rückmeldungen, als wir das Thema im Eröffnungspanel hatten.“

Klaudia Zottmann-Koch

Zottmann-Koch

Klaudia Zotzmann-Koch, Autorin und Netzaktivistin des C3W

In Österreich wurden während der letzten zwei Jahre viele neue Überwachungsmaßnahmen beschlossen – durch die türkis-blaue Regierung, bevor die Koalition aufgrund des Ibiza-Skandals beendet wurde. Zu den neuen Überwachungsmaßnahmen gehört z.B. die verpflichtende Registrierung von Prepaid-SIM-Karten, oder das Sicherheitspaket mit umstrittenen Maßnahmen wie dem Bundestrojaner.

All das, sagt Klaudia Zotzmann-Koch, beeinflusse auch das Programm der Privacy Week: „Es gibt Workshops dazu, wie die Datenauskunft bei Unternehmen funktioniert. Wir haben viel über die Bewegungsanalyse, denn die betrifft jede Person, die im Straßenverkehr unterwegs ist, auch Fußgänger. Auch ohne Gesichtserkennung werden ständig Bewegungsprofile erstellt. Wir haben einen Programmpunkt zu Predictive Policing: Ich weiß, was du nächsten Sommer getan haben wirst. Die neuen Überwachungsmaßnahmen in Österreich beeinflussen das Programm sehr stark.“

Privacy Week in Wien: 21.-27.10.2019

Veranstaltungsort der Privacy Week ist wie jedes Jahr das Volkskundemuseum in Wien Josephstadt. Das komplette Programm gibt es auf der Website der Veranstaltung. Vorträge und Panels können dort auch via Livestream mitverfolgt werden.

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