Neues von Euphoniques, Astro Kit, Paul Ruben u.v.m.

Geburtstag feiern ist super, Flamencogitarren in der Disko und Konzerte am Dach auch. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Letzten Samstag haben wir den FM4 Soundpark Geburtstag gefeiert - mit 24 Stunden österreichischer Musik, Features, Studiobesuchen, Acoustic Sessions und vielem, vielem mehr. Das alles könnt ihr hier nachhören. Was ihr ebenfalls nachhören könnt, sind die zahlreichen Geburtstagsgeschenke, die der Soundpark bekommen hat: einen Berg an Alben, EPs und Singles.

Unter den vielen Gratulant*innen: Hunney Pimp hat ein neues elegant-kapriziöses Album draußen, ebenso wie die sehr klugen und sehr guten Menschen hinter Viech - und die Dancefloorrasselbande Vetter Huber. WURST veröffentlicht diesmal ganz ohne Conchita das neue Album „T.O.M.“ („Truth Over Magnitude“). Siamese Elephants und Ro Bergman schrammeln und pflegen die Saiten - und legen je eine EP oben drauf. Das ist viel, viel besser und nachhaltiger als Kerzen ausblasen.

Neuentdeckung der Woche: Paul Ruben

Kevin Parker teast endlich ein neues Tame Impala-Album - bis es endlich soweit ist, kann man die Wartezeit mit der Musik dieses Musikers überbrücken: Paul Ruben. (Der ist Kevin Parker sogar äußerlich nicht ganz unähnlich.) Sein Album nennt Paul Ruben „Halleluyah“, ob er tatsächlich religiös ist oder nicht, bleibt eine zu klärende Frage.

Zwischen lässiger Wurschtigkeit und kleinem Gitarrenvirtuosentum, nicht zu viel analog, grade so, dass es noch als teil-nostalgisch durchgeht. Gute Melodien. Zurücklehnen im Wattebausch-Haus.

Es gibt noch keine Artist-Page von Paul Ruben, sein Album erscheint auf Sarah Bart Records, wo auch etwa Kartenhauskörper untergekommen sind. Vormerken: Am 3. November präsentiert Paul Ruben sein Album im Wiener Rhiz.

Euphoniques - „Burning On Fire“

„We believe life is a dance“ ist wohl der schönste Satz, den ich diese Woche gelesen habe. Das „Burning on fire“ bezieht die Band Euphoniques auf genau diesen Tanz, der das Leben ist: heiß und kalt und schmerzhaft und gut - und alles auf einmal.

Soul, R’n’B und positiver Mindset. Tragik muss nicht immer schrecklich sein. Wir dürfen der Wiener Band rund um Sängerin und Songschreiberin Marjorie Etukudo im neuen Video in einem verspiegelten Tanzstudio beim Performen zusehen. Getanzt wird natürlich auch. Und - wer schon lange kein gutes Gitarrensolo mehr gesehen und gehört hat: ab Minute 3.00 zeigt euch Gitarristin Elena Todovora, wie’s geht.

Astro Kit - „Beautiful Boy“

„Come out of the closet, accept yourself, find love and endure the inevitable heartbreak.“ Da gab’s schon schlechtere Bandvorstellungen als die vom Wiener Duo Astro Kit, die ihr Herz ganz offenbar auf der Zunge und den Finger am Turntable haben. Alltagsgeschichten aufgepimpt, die Liebe ist mal gut, dann wieder nicht so. Kitsch und Pastell.

Gerade die Single „Beautiful Boy“ hat schon ein bisschen was von der Coldplay’schen Grauensphase rund um die Chainsmokers. Aber, großes aber: Astro Kit machen das fein akzentuiert. Die Opulenz in feinen Dosen kann dann nämlich so einen kleinen, feinen Diskosong wie diesen ausmachen.

MELA - „Layers“ (Life On A Rooftop)

„Skygazing“ nennen Good Wilson ja das Genre, das vornehmlich schön-traurige Melodien mit Gitarre begleitet - und bei dem man in den Himmel statt auf die Schuhe starrt. Und auch, wenn sie sonst eher mehr Richtung Shoegaze und Postrock gehen als unser FM4 Soundpark Act im Oktober, hat auch das Duo MELA den Blick gehoben und ist zum Spielen sogar aufs Dach gestiegen. Passt doch gut.

Voodoo Jürgens macht’s spannend

Nach dem besten Bild der Woche gibt’s hier den wohl besten Video-Teaser überhaupt. Bald, bald wird’s hoffentlich das gesamte Video zu „S’klane Glücksspiel“ zu sehen geben.

Voodoo Jürgens weiß jedenfalls, wie er seine Fans glücklich macht: An die ausverkaufte Show in der Arena Wien am 2. Dezember hat er jetzt eine Zusatzshow am 3. Dezember angehängt.

Auch noch gut und gut zu wissen

• „Erst gemeinsam sind wir wir“ singen Strandhase mit Rauchstimme über prallem Bass. Ein Song für eine seltsame „Einsame Gestalt“: Jekyll & Hyde-Motive passen in die Zeit, immerhin ist bald Halloween.

• Nach Halloween kommt der Winter, und das am besten in musikalischer Begleitung. Zum Beispiel beim Museumsquartier Wintererwachen am 7.11. mit Live-Gigs von Kerosin95 und At Pavillon.

• RAF Camora hat sich mit der französischen Rap-Crew Ghetto Phenomene zusammengetan. Der gemeinsame Track heißt „PUTA MADRE“.

• Wandern, alte Gasthäuser, gute Luft und die Gitarre: Die Wiener Musikerin aNNika holt uns nochmal runter zum Herbstspaziergang im Video zum Song „Sleeping Beauty Bolzano“.

• Ein neues Album ist für 2020 in Planung, bis dahin veröffentlicht A.geh Wirklich noch ein Vorab-Video zur Single „Auf da gossn (feat. gepe)“.

• In der letzten FM4 Soundpark-Ausgabe mit Stefan Trischler waren unter anderem Hunney Pimp und ihr Produzent Melonoid zu Gast.

Nachzuhören im FM4 Player: